Im Rahmen des Herbstmeetings der FIS-Komitees in Zürich wurde eine neue Regelung beschlossen. Demnach gibt es ab sofort eine individuelle Maximallänge für Langlaufstöcke in Klassik-Rennen. Der Vorschlag zur Reglementierung kam aus Deutschland.
83 Prozent der Körpergröße
Ab sofort gibt es eine neue wichtige Regel im Skilanglauf: Bei allen internationalen Skilanglauf-Wettbewerben, also unter anderem Weltcups, Continental Cups und auch Skimarathons, die als FIS-Rennen registriert sind, gilt ab sofort eine maximale Klassik-Stocklänge von 83 Prozent der Körpergröße. Diese wird zur einfacheren Kontrollierbarkeit mit angezogenen Langlaufschuhen gemessen, die Länge des Stockes von der Stockspitze bis zum Eintrittspunkt der Schlaufe in den Griff. So will man seitens des internationalen Skiverbandes die klassische Technik erhalten, aber insbesondere auch vermeiden, dass Nachwuchssportler mit eigentlich zu langen Stöcken nur das Doppelstockschieben trainieren. In den letzten Jahren wurde bei immer mehr Klassik-Rennen nur geschoben. Inbesondere bei relativ flachen Skimarathonrennen und Weltcups mit langen Abfahrten sowie gleichmäßigen Anstiegen bekam man nur noch selten die Diagonaltechnik zu sehen. Während Profis für diese extreme Beanspruchung von Gelenken und Muskulatur durch ihr tägliches Training vorbereitet sind, birgt das Doppelstockschieben für Nachwuchssportler gesundheitliche Risiken.
Vorstoß kam aus Deutschland
Eingebracht hatte diesen Regelvorschlag bereits beim FIS-Kongress im Frühjahr der sportliche Leiter für Skilanglauf im deutschen Skiverband, Andreas Schlütter. „Nachdem wir auch in Deutschland Entwicklungen im Nachwuchsbereich gesehen haben, die wir aus gesundheitlichen und trainingswissenschaftlichen Gründen nicht gut heißen können, mussten wir handeln. Deshalb habe ich bereits beim Kongress in Cancun vorgeschlagen, die Stocklänge in Klassik-Rennen zu reglementieren. Hier beim FIS-Herbstmeeting wurde nun der Grenzwert festgelegt und die Regeländerung beschlossen. Wir wollen den Skilanglauf sicher nicht überreglementieren, aber haben uns mit Einführung dieser Regel ganz klar für den Erhalt der klassischen Technik ausgesprochen. Und Längenbegrenzungen gab es im Skilanglauf auch schon in der Vergangenheit. So galt einige Jahre eine Minimallänge für Skating-Ski“, so Schlütter.