Drei Mal wurde es verschoben, nun soll es endgültig zur nächsten Saison eingeführt werden: Das Fluor-Verbot im Skisport. FIS und IBU haben dies heute in separaten Pressemeldungen bekräftigt.
Offizielle Mitteilung der FIS
Die FIS hat sich angesichts der mit Fluorwachsen verbundenen Gesundheitsrisiken und Umweltbedenken weiterhin für ein Verbot von Fluorprodukten für die Skipräparation eingesetzt. In Zusammenarbeit mit Bruker, einem führenden Hersteller von wissenschaftlichen Hochleistungsinstrumenten, und in enger Zusammenarbeit mit der Internationalen Biathlon Union (IBU) durch eine gemeinsame Arbeitsgruppe wurde eine effektive und genaue Testmethode entwickelt. Die FIS hat den letzten Winter damit verbracht, das Gerät ausgiebig zu testen und die Offiziellen, die die Tests durchführen werden, zu schulen, um sicherzustellen, dass das Gerät zuverlässige Ergebnisse liefert, um fluorfreie Wettkämpfe zu gewährleisten. Die FIS wird Tests durchführen, um sicherzustellen, dass die Skier bei hochrangigen Veranstaltungen wie den FIS-Skiweltmeisterschaften, dem FIS-Weltcup und anderen Großveranstaltungen wie den FIS-Juniorenweltmeisterschaften fluorfrei sind. Die Tests bei weniger bedeutenden Veranstaltungen werden stichprobenartig durchgeführt, um sicherzustellen, dass auch diese Veranstaltungen reguliert sind. „Wir freuen uns, dass wir nun das Verbot von Fluorwachs bei unseren wichtigsten Wettbewerben vollständig umsetzen können“, sagte FIS-Vizepräsident Roman Kumpost, der eng mit dem Projekt zusammenarbeitete. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Integrität der Wettkämpfe zu gewährleisten und die Auswirkungen der negativen Gesundheits- und Umweltauswirkungen des Produkts zu minimieren.“ Die FIS wird den ganzen Sommer über eng mit allen beteiligten Akteuren zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass alle voll und ganz vorbereitet sind, wenn das Verbot zu Beginn der Wintersaison 2023/2024 in Kraft tritt.
Umsetzung und Strafen
Wie der Mitteilung der FIS zu entnehmen ist, wird die Umsetzung des Testverfahrens anders als bei der IBU in Schritten erfolgen. So werden die großen internationalen Bewerbe in den Skisportarten der FIS komplett getestet, kleinere FIS-Rennen sollen dagegen nur stichprobenartig überprüft werden. Wie uns Roman Kumpost auf Anfrage mitteilte, wird man mit den Organisatoren von Skimarathonrennen wie dem Vasalauf zunächst noch sprechen, wie eine Umsetzung erfolgen kann. Klar ist dagegen bereits, wie ein positiver Test auf Fluor sanktioniert wird. Schlägt das Testgerät vor dem Start an, ist es dem Athleten nicht erlaubt zu starten („not permitted to start“). Wird der Ski erst direkt nach dem Rennen positiv getestet, erfolgt eine Disqualifikation des entsprechenden Athleten. Ob es darüber hinaus noch weitere Sanktionen geben wird, ist bislang noch nicht bekannt.