Laura Gimmler und Coletta Rydzek konnten sich im Klassik-Teamsprint beim Langlauf Weltcup in Cogne über einen Podestplatz freuen. Die Siege gingen nach Finnland und Norwegen.
DSV-Herren nicht qualifiziert
In der Qualifikation gab es zunächst keine Überraschungen. Dort liefen beide Läufer eines Teams nacheinander eine Runde und aus der addierten Zeit die Gesamtzeit ergab sich die Gesamtzeit. Bei den Damen war es bei 21 startenden Teams kein großes Problem, sich unter die besten 15 zu schieben, die später das Finale bestritten. Auch den ÖSV-Damen gelang das. Bei den Herren gab es aber 34 Teams und beide DSV-Duos schafften die Qualifikation nicht, was leider keine allzu große Überraschung ist. Als Deutschland I starteten Janosch Brugger und Jan Stölben, als Deutschland II die Weltcupneulinge Simon Jung und Alexander Brandner. „Auch wenn es knapp ist, bei den Herren haben wir keinen in die Finals gebracht“, sagte Teamchef Peter Schlickenrieder nach Platz 16 nach Finnlands Disqualifikation für das Duo Brugger/Stölben. Er fand trotz des Ausscheidens beider Teams aber auch lobende Worte für Jan Stölben und Simon Jung, die aber nicht zusammen im Team unterwegs waren. Stattdessen testete man Janosch Brugger und Jan Stölben für den WM-Teamsprint. „Wir haben wieder eine sehr sehr gute Leistung von Jan Stölben gesehen, der technisch gut gelaufen ist und gezeigt hat, dass er für den Einzelsprint gut gewappnet ist. Wir haben auch gesehen, dass der junge Simon Jung, der sich über den Deutschlandpokal qualifiziert hat, eine gute Qualifikationszeit hingelegt hat, aber leider hat es in der Kombination mit seinem Teamkollegen Alex Brandner nicht gereicht, um ins Finale einzuziehen. Gutes Zeichen, dass sich gerade die Jungen gut verkauft haben und ein gutes Zeichen für den Einzelsprint.“ Die Überraschung gab es dann erst nach dem Prolog, als der gelb vorbelastete Iivo Niskanen für einen Technikverstoß eine weitere gelbe Karte erhielt, sodass sein Team mit Lauri Vuorinen disqualifiziert wurde. Damit war die Chance für Vuorinen, sich für den WM-Teamsprint mit Niskanen zu empfehlen, passé. Frankreich II rückte ins Finale nach.
Bärenstarke Gimmler und Rydzek laufen aufs Podium
Der Sprintkurs von Cogne ist nicht allzu schwierig, wird aber durch die Höhe von 1550 Meter herausfordernd. Außerdem war gutes Material für die Abfahrten wichtig. Das hatte das deutsche Team heute definitiv und dazu war Laura Gimmler bärenstark. In ihrer ersten und zweiten Runde lief sie jeweils ganz vorne mit und bestimmte das Geschehen. Coletta Rydzek konnte da heute leider nicht ganz mithalten, so dass Gimmler sich im Feld immer zunächst wieder vorarbeiten musste. Dazu attackierte sie in ihrer letzten Runde und lief bis zum Wechsel auch noch drei Sekunden Vorsprung heraus. Coletta Rydzek gab alles, wurde aber von anderen wieder eingeholt. Im Zielsprint konnte sie sich aber erwehren und Platz drei ins Ziel bringen. „Dass mir die Runde liegt, habe ich gestern schon geahnt, weil auch hier wieder viele Doppelstockabschnitte sind, in denen ich recht stark bin und das hat heute richtig viel Spaß gemacht. Ich konnte mich in den ersten beiden Runde gut zurückhalten und Kraft sparen und Positionen machen und dann auf der letzten Runde noch einmal alles reinpacken. Das hat richtig viel Spaß gemacht und ich habe mich dann gefreut, Coletta mit einem kleinen Vorsprung losschicken zu können. Coletta hat dann das Podium abgesichert. Einfach ein toller Tag und ich freue mich auf morgen nach etwas Erholung“, freute sich Laura Gimmler und ihre Teampartnerin Coletta Rydzek sagte: „Ich war sehr froh, die Chance bekommen zu haben, im Team I mit der Laura zu laufen. Das ist bei so guten Mädels auch nicht selbstverständlich. Ich wollte das bestmöglich nutzen. Ich wusste, dass die Strecke mit viel Doppelstock was für mich sein kann. Letztes Wochenende hatte ich mit der Höhe etwas zu kämpfen, das war etwas im Hinterkopf. Aber als Laura dann als Erste übergeben hat, wusste ich, dass ich die Lücke wahrscheinlich nicht ganz halten kann, weil das oft in die Hose geht. Aber ich habe dann versucht, das ein bisschen taktisch anzugehen, dass es okay ist, wenn ich ein, zwei Leute kommen lasse. Ich wollte das Podium für uns sichern und bin sehr froh, dass es am Schluss gereicht hat und dass wir wieder auf dem Podium stehen konnten.“
Finnlands Damen nicht zu schlagen
Ebenso stark wie Gimmler war auch Jasmi Joensuu unterwegs, die allerdings im Team mit Kerttu Niskanen als Schlussläuferin eingesetzt war. Die Finnin lief zunächst im Alleingang die Lücke zu Rydzek wieder zu, bevor andere Teams ebenfalls aufschließen. Einer nun folgenden Attacke von Joensuu konnte niemand folgen, die in den nun folgenden leichten Abfahrten immer wieder einen Blick durch die Beine warf. Mit leichtem Vorsprung kam die Finnin auf die Zielgerade und gewann den Sprint ungefährdet, so dass sie zusammen mit Kerttu Niskanen ihren ersten Weltcupsieg feierte. „Das fühlt sich so gut an“, meinte Kerttu Niskanen. „Wir laufen heute das erste Mal zusammen. Ich bin sehr glücklich, dass wir das heute gewonnen haben. Die erste Runde wollten wir locker laufen, dann zwei Runden so schnell wie möglich. Ich war überrascht, dass noch so viele mithielten, aber es war vom Schnee her ein bisschen schwierig, etwas anders als vorher im Prolog.“ Über Rang zwei freuten sich die Schwedinnen Johanna Hagström und Maja Dahlqvist gefolgt von dem deutschen Duo. Norwegen II (Johnsen/Bakkemo) und Norwegen I (Amundsen/L.Weng) belegten die Plätze vier und fünf vor dem zweiten deutschen Team mit Katharina Hennig und Lisa Lohmann. Die Schweizerinnen Anja Weber und Alina Meier konnten ins Meiers zweiter Runde auf dem schnellen Kurs nicht mehr mit den Besten mithalten. Zwar konnten sie wieder aufschließen, mussten aber in der Schlussrunde erneut abreißen lassen und belegten Platz acht. Die Österreicherinnen Lisa Achleitner und Magdalena Scherz bildeten ein unerfahrenes Teamsprint-Duo, konnten sich aber dennoch qualifizieren. Im Finale konnte die 28-jährige Achleitner in ihrer zweiten Runde nicht mehr mithalten und auch Scherz verlor weiter, was am Ende Rang 14 bedeutete.
Hennig/Lohmann starke Sechste
Katharina Hennig und Lisa Lohmann bildeten das zweite deutsche Duo und mussten etwas um die Qualifikation fürs Finale bangen. Dort zeigten sie sich dann im Kampf Frau gegen Frau stark verbessert und konnten sich über einen starken sechsten Platz freuen. „Ich denke, Lisa und ich hatten heute ein sehr gutes Rennen und haben uns definitiv nicht unter Wert verkauft“, meinte Katharina Hennig. „Wir hatten das Ziel, ruhig zu bleiben und uns nicht stressen zu lassen in der Wechselzone, weil da wirklich Chaos pur war. Vor allem für mich galt, da ich weit hinten gestartet bin, mich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und Runde für Runde Positionen gut zu machen, damit Lisa auch immer jemanden hatte, wo sie mitgehen konnte. Ich denke, das ist mir gut gelungen und sie hatte ein sehr gutes Finish und wir freuen uns sehr über den sechsten Platz und natürlich über den dritten Platz von Laura und Coletta.“ Mit allen vier Damen war Peter Schlickenrieder auch sehr zufrieden: „Das Ziel war es, dass wir ausprobieren, was die optimale Taktik ist, was ist die optimale Kombination der Teams. Gerade die Damen haben sich in der Qualifikation schon gut verkauft und noch besser in den Finalläufen. Beide Teams taktisch gut, immer gute Positionen gesucht, gute Wechsel hingelegt und darauf geachtet, dass wir das Rennen mitbestimmen können und zu jedem Zeitpunkt an der richtigen Stelle sind. Laura Gimmler hat dann eine superstarke letzte Runde hingelegt, um mal zu zeigen, was möglich ist. Coletta hat genau richtig agiert, hat die Gruppe wieder näher kommen lassen und hat sich auf den Zielsprint konzentriert und dann einen tollen dritten Platz errungen. Gerade in der Höhenlage ohne spezielle Höhenvorbereitung ein sehr sehr gutes Ergebnis von allen Vieren. Auch von Lisa und Katha und damit haben wir gezeigt, dass wir im Teamsprint gut aufgestellt sind. Hier haben wir nicht nur die zwei Mädels, die jetzt das Podium geholt haben, sondern auch Katha und weitere Mädels in petto.“
Norwegens Herren im Zielsprint stärker
In der klassischen Technik waren die Schweizer Janik Riebli und Valerio Grond nicht ganz so stark wie im Skating, so dass sie sich meist in der Mitte des Feldes aufhielten zusammen mit den Österreichern Michael Föttinger und Lukas Mrkonjic. Das ÖSV-Team verlor allerdings in Runde vier den Anschluss, weil Mrkonjic kurz nach dem Wechsel wild wegen eines neuen Stocks winkte. Zwar erhielt er schnell Ersatz, aber den Kontakt zum Ende des Feldes konnte er nicht ganz halten, während vor allem die Franzosen Jules Chappaz und Richard Jouve vorn das Tempo hoch hielten. Gegen Ende von Runde fünf setzen sich fünf Teams leicht ab, aber Valerio Grond konnte die Lücke wieder schließen. Auch in der finalen Runde bestimmte Frankreich das Tempo gefolgt von Norwegen und Schweden, aber im Zielsprint setzten sich wieder einmal die Norweger durch – auch ohne Klaebo, der auf Cogne verzichtet. Norwegen wurde von Even Northug und Erik Valnes vertreten, die nach dem Sieg sagten: „Das hat Spaß gemacht, ich habe mich gut gefühlt. Ich habe alles getan, um Erik in eine gute Position zu bekommen. Beim letzten Wechsel hat das nicht so gut geklappt, aber er hat einen tollen Job gemacht. Ich bin froh, ihn als Teamkollegen zu haben. Bei der WM werden wohl Erik und Johannes laufen, aber ich stehe zur Verfügung, wenn jemand krank wird“, meinte Even Northug und Erik Valnes erklärte: „Es war gut, aber ein hartes Rennen. Es ist ein schneller Kurs, aber sehr anspruchsvoll. Es gibt kurze, explosive Anstiege aus dem Doppelstockschub heraus, das ist sehr hart.“ Frankreichs Chappaz und Jouve wurde Zweite vor den Schweden Calle Halfvarsson und Oskar Svensson. Norwegen II, vertreten durch Håvard Solås Taugbøl und Ansgar Evensen, kam als viertes Team ins Ziel vor Finnland (Hakola/Mäki) und den Schweizern. Das ÖSV-Duo endete nach dem Stockbruch auf Rang 15.
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