Hannes Dotzler beendet seine aktive Karriere als Langläufer. Der 27-Jährige vom SC Sonthofen hatte in den zurückliegenden drei Jahren kaum Wettkämpfe bestreiten können. Grund war eine langwierige Viruserkrankung, die den Allgäuer immer wieder zu längeren Trainings- und Wettkampfpausen zwang.
„Sport war und ist mein Leben“
„Die vergangenen drei Jahre waren nicht einfach“, sagt Hannes Dotzler. „Es gab immer wieder gute Phasen, in denen ich zuversichtlich war, dass ich den Anschluss schaffen kann. Aber ich musste im Laufe dieses Sommers erkennen, dass ich wegen meiner Erkrankung einfach nicht mehr in der Lage bin, die Trainingsumfänge und Intensitäten so hochzuschrauben, wie es für das Niveau im Weltcup notwendig ist. Von daher war es ein längerer Entscheidungsprozess. Natürlich ist es ein Schritt, der mir nicht leicht fällt. Sport war und ist mein Leben. Aber ich bin dankbar für die vielen tollen Erfahrungen und die Unterstützung, die ich in den vergangenen Jahren machen durfte.“
Weltspitze im Skilanglauf
Dotzler galt lange Zeit als eines der größten und hoffnungsvollsten Talente im internationalen Skilanglauf. Zwischen 2012 und 2014 gehörte er zur Weltspitze und lief mehrmals unter die Top-10. Im Winter 2013/14 stand der damals 24-Jährige dann in Lenzerheide/Schweiz zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Weltcup-Einzelrennen auf dem Siegerpodest. Auch bei den Nordischen Weltmeisterschaften 2013 im italienischen Val di Fiemme und bei den Olympischen Spielen in Sotschi gehörte Hannes Dotzler zu den besten zehn Skilangläufern der Welt. Im Frühjahr 2014 erkrankte Dotzler dann an Pfeifferschem Drüsenfieber. Drei Jahre später, im Januar 2017, gab er im schwedischen Falun sein Weltcup-Comeback. Doch nach nur zwei Rennen in der Königsklasse musste Hannes Dotzler wieder kürzer treten. Der große Wunsch, wieder dauerhaft zur alten Leistungsstärke zurückzufinden, ging leider nicht mehr in Erfüllung.
Stütze im Team bricht weg
„Hannes war sowohl auf als auch neben der Wettkampfstrecke ein absolutes Vorbild,“ sagt Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter Langlauf im DSV. „Gerade auch in den zurückliegenden drei Jahren hat er nie aufgegeben und war trotz aller Rückschläge immer fair, optimistisch und zielstrebig. Wir alle hatten natürlich gehofft, dass dieses Durchhaltevermögen eines Tages belohnt werden würde. Leider vergeblich. Denn unabhängig von seinen ganz persönlichen Zielen fehlt uns ein solcher Ausnahmeläufer wie Hannes natürlich in den kommenden Jahren als wichtige Stütze im Team. Unabhängig davon, sind wir aber froh, dass es Hannes gesundheitlich so gut geht, dass er im normalen Alltag, abseits des Spitzensports, keine gesundheitlichen Einschränkungen hat.“