Kurznews über Langlauf Nachwuchs in Russland, langwierige Rehabilitation bei Ritchie, Anti Doping mit Johaug und Hauke und Trauer in Norwegen - xc-ski.de Langlauf

Kurznews über Langlauf Nachwuchs in Russland, langwierige Rehabilitation bei Ritchie, Anti Doping mit Johaug und Hauke und Trauer in Norwegen

Natalia Nepryaeva (RUS) © Modica/NordicFocus

In Russland hat der Nachwuchs von Natalia und Alexander Terentev das Licht der Welt erblickt und Graham Ritchie kämpft sich in Kanada nach schwerer Verletzung zurück. Außerdem wirbt man im Anti Doping Kampf für Trondheim 2025 mit Therese Johaug und Max Hauke und Norwegen trauert erneut um eine Langläuferin.

Terenteva ist Mutter

Am selben Tag, an dem Veronika Stepanova ihre Schwangerschaft verkündet hat, erblickt ein anderes Langlauf-Baby das Licht der Welt. Natalia Terenteva (geborene Nepryaeva) und ihr Ehemann Alexander Terentev wurden Eltern einer Tochter, wie sie unter anderem über ihre Instagram Stories bekannt gaben. Das Mädchen, deren Name bisher nicht bekannt ist, wog bei der Geburt 2950 Gramm und war 51 Zentimeter groß. Wie die Großmutter mütterlicherseits am selben Tag den Medien mitteilte, plant ihre Tochter so bald wie möglich ein Comeback, ein Karriereende ist nicht geplant. „Die Geburt verlief gut und schnell, alles wie geplant. Wir sind sehr glücklich. Das Baby ist erst heute geboren, aber Natalia hat schon Pläne für ihr Comeback. Wenn sie bereit ist, wird sie an die Startlinie zurückkehren und um Medaillen kämpfen. Im Moment hat sie keinerlei Pläne, ihre Karriere zu beenden“, sagte Irina Nepryaeva. Drei Tage später sagte Trainer Egor Sorin, dass man wohl in vier bis sechs Wochen wieder mit dem Training beginnen würde. Für Wettkämpfe gäbe es aber noch keine Pläne.

Graham Ritchies langer Weg zurück

Um Graham Ritchie, der bei der WM in Planica im Teamsprint mit Antoine Cyr nur knapp eine Medaille verpasst hatte, ist es ruhig geworden. Wie damals berichtet rutschte der Kanadier am Rande des dritten Weltcups in Östersund auf einer Eisplatte aus und zog sich mehrere Frakturen zu, die in der Operation mit vier Schrauben fixiert wurden. Nun äußerte er sich bei Fasterskier im Trainingslager in Torsby zu seiner Rehabilitation, die sich hinzog. Nach der Operation im Dezember verpasste der 25-Jährige quasi den gesamten Winter und und konnte den geliebten Schnee nur durch die Fenster betrachten. „Das war noch viel ärgerlicher als die Verletzung selbst, dass ich den ganzen Winter drinnen saß“, sagte er Fasterskier. Da kam ihm das Angebot des paralympischen Athleten Collin Cameron gerade recht, ihn zu einem Ausflug mit dem Sitzski einzuladen. So kam er zumindest einmal auf die Loipe, auch wenn er große Probleme hatte, sein Gefährt um Kurven zu koordinieren. Im Sommer befindet sich der Kanadier nun wieder im Training, auf langsame und vorsichtige Weise. Ritchie hat sich zunächst auf seine Armarbeit fokussiert und versucht, das Bein noch so lange wie möglich zu schonen. Wo genau er in seiner Rehabilitation steht, kann er gar nicht sagen, aber er bleibt zuversichtlich, dass er beim Weltcup Auftakt wieder am Start stehen kann – wenn auch sicher nicht in Bestform.

Ben Ogden in vollem Sommertraining

Viel besser verlief Frühjahr und Sommer für Ben Ogden, der ausgerechnet vor dem Heimweltcup in Minneapolis die Reißleine ziehen und die Saison wegen Pfeifferschem Drüsenfieber vorzeitig beenden musste. Die Krankheit erfordert absolute Ruhe so lange wie nötig und kann sehr unterschiedlich verlaufen. Ben Ogden meldete sich aber schon Anfang Mai wieder fit und konnte offenbar planmäßig sein Sommertraining absolvieren. Für ein bisschen Spaß zwischendurch blieb aber auch Zeit…

Johaug, Nystad und Hauke gegen Doping

Am Rande der Toppidrettsveka wurde die Kampagne “ÆRLIG TALT” (dt. „Ehrlich ausgesprochen“) der Öffentlichkeit vorgestellt, eine Kooperation von Anti-Doping Norway, Trondheim 2025 und dem Internationalen Skiverband FIS. Geworben wird im Anti Doping Kampf mit Namen wie Therese Johaug, Trond Nystad und Max Hauke. Dass Norwegen das Doping Vergehen von Therese Johaug wieder aufs Tapet bringt, wo die Dopingsperre doch sonst national eher ignoriert wird, erstaunt etwas. Johaugs Dopingsubstanz, das anabole Steroid Clostebol, ist aktuel wegen des Dopingfalls von Jannik Sinner im Tennis wieder in aller Munde. Auch auf den ersten Blick überraschend, dass neben Johaug auch mit Namen wie Trond Nystad und Max Hauke für den Anti Doping Kampf geworben wird. Trond Nystad, der Ehemann von Claudia Nystad, war zur Zeit von Seefeld 2019 Langlauf-Koordinator im ÖSV und fühlte sich damals „betrogen und verarscht“. Max Hauke war einer der Athleten, die damals auf frischer Tat mit der Kanüle im Arm erwischt wurden. Ausgerechnet mit diesen Namen für die Kamgane zu werben hat aber den Grund, dass man ehrliche Geschichten erzählen will. Von Menschen, die mit Doping in Kontakt kamen. „Eine WM zu Hause ist eine gute Möglichkeit, um das Bewusstsein für den Anti DFoping Kampf zu erhöhen. Das Ziel ist es, saubere Athleten zu schützen und das Wissen in der Sportgemeinschaft zu erhöhen“, sagte die frühere Langläuferin Ella Gjømle Berg, Spezialbeaustragte von Anti Doping Norge. „Wir halten es für wichtig, dass Anti Doping Norge die Nordische Ski WM in Trondheim nutzt, um besonders auf das Problem Doping hinzuweisen. Nichts ist schlimmer für ein Großereignis als Doping“, sagte WM-Chef Åge Skinstad.

Trauer um Trude Dybendahl

Nach dem Tod der 18-jährigen Langläuferin aus dem Skiinternat Hovden trauert der norwegische Langlauf erneut. Trude Dybendahl Hartz verstarb am 23. August viel zu früh im Alter von 58 Jahren. Das teilte ihr Sohn Torjus Dybendahl Hartz der Lokalzeitung Nordre Aker Budstikke mit. Zur Todesursache wollte er keine weiteren Angaben machen. Marit Mikkelsplass, eine enge Freundin und Weggefährtin aus dem gemeinsamen Verein Kjelsås IL und der Nationalmannschaft, sagte dem NRK sichtlich mitgenommen: „Ich wusste, dass sie seit kurzer Zeit krank ist, aber das kommt nun sehr überraschend.“ Anette Bøe, eine andere ehemalige Teamkollegin, die Dybendahl zuletzt vor zwei Jahren auf der Beerdigung eines ehemaligen Trainers traf, sagte dem Dagbladet: „Ich bin heute Morgen angerufen worden, dass sie in der Nacht friedlich eingeschlafen ist.“ Dybendahl wurde 1991 Weltmeisterin über fünf Kilometer Klassisch im Val di Fiemme und im selben Jahr Vize-Weltmeisterin über die 15 Kilometer. Zudem gewann sie im Laufe ihrer Karriere drei Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften und dreimal olympisches Silber mit der Staffel. 1998 beendete sie ihre Karriere. 

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