Nach der wohl verdienten Pause steht die Saisonvorbereitung in den Startlöchern. Wer einen Kaderplatz bekam und wer nicht, erfahrt ihr hier:
Nun vier Schweizer im Nationalteam
Traditionell als erstes Team gaben die Schweizer schon am Dienstag nach Ostern ihre Kader-Einteilung bekannt. Nordisch-Direktorin Guri Knotten, die ihren Posten auf eigenen Wunsch zum August aufgibt, hat zusammen mit Disziplinenchef Lars Brönnimann sowie dem Trainerteam die Kaderselektionen für die Saison 2024/25 vorgenommen. Über Nationalmannschafts-Status verfügen nun Cyril Fähndrich, Nadine Fähndrich, Valerio Grond und Beda Klee. Cyril Fähndrich und Beda Klee rückten in die Nationalmannschaft auf, während Janik Riebli in den A-Kader abgerutscht ist – demnach sind nun vier statt drei Athleten in der Nationalmannschaft. Marina Kälin und Fabrizio Albasini rückten vom B- in den A-Kader auf. Nur noch sieben Sportler finden sich im A-Kader wieder, fünf weniger als im Vorjahr.
Nationalkader
Nadine Fähndrich
Cyril Fähndrich, Valerio Grond, Beda Klee
A-Kader
Marina Kälin, Nadja Kälin, Alina Meier, Désirée Steiner, Anja Weber
Fabrizio Albasini, Janik Riebli
=> Komplette Kaderübersicht Swiss Ski Langlauf
Norwegen mit Überraschungen
Nachdem Johannes Høsflot Klæbo wie erwartet nach einem Jahr Abwesenheit ins Nationalteam zurückkehrte (wir berichteten), mussten auch die anderen Leistungsträger eine Entscheidung treffen. Astrid Øyre Slind entschied sich wenig überraschend für ein NEIN zum Nationalteam. Sie trainiert weiterhin in Oslo mit dem Team Aker Dæhlie. Ein überraschendes JA gab es dagegen von Kristin Stavås Skistad, nachdem sie zwei Tage zuvor noch gesagt hatte, sie würde nach ihren schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit nicht ins Nationalteam zurückkehren. Dann die Kehrtwende der Top-Sprinterin, der einzigen norwegischen Saisonsiegerin. Sie wurde offiziell wieder ins Nationalteam integriert, sie wird aber weiterhin allein mit ihrem Heimtrainer Lage Sofienlund in Konnerud trainieren – für Skistad gibt es also im Training keinerlei Änderungen. „Ich habe mich entschieden, dieses Jahr wieder ins Nationalteam zurückzukehren. Lage und ich werden weitermachen wie bisher. Wir bleiben in Konnerud und machen genauso weiter. Vom Sportlichen bleibt also alles unverändert, aber die Zusammenarbeit mit dem Nationalteam ist in Marketing-Dingen wichtig und hoffentlich steht Norwegen damit in Zukunft besser da“, sagte Skistad, die das Angebot erst sehr kurzfristig bekam: „Das Angebot kam gerade erst herein und Lage und ich haben es besprochen. Wir sind der Meinung, dass es positiv für das Team und auch für mich ist. Das ist eine Win-Win-Situation für alle, so dass alle sehr glücklich sind.“
Keine Sprint und Allround Gruppe mehr
Insgesamt haben neun Damen und elf Herren einen Platz im Nationalteam gefunden auf dem Weg zur Heim-WM 2025 in Trondheim – bei den Damen also ein Platz weniger, bei den Herren ein Platz mehr. Für Ane Appelkvist Stenseth, Marte Skaanes, Ingvild Flugstad Østberg und Helene Marie Fossesholm ist kein Platz mehr im Team, dafür kommen Margrethe Bergane, Kristin Austgulen Fosnæs und Kristine Stavås Skistad dazu. Anna Svendsen hat ihre sportliche Karriere beendet, sie wird nun eine Ausbildung zur Krankenschwester beginnen. Die erfahrenen Sindre Bjørnstad Skar und Sjur Røthe müssen ihren Platz für die jungen Talente Ansgar Evensen und Iver Tildheim Andersen räumen. Die Situation um Therese Johaug ist weiter offen, sie hat sich mehr Bedenkzeit erbeten, ob sie ein Comeback wagt. Allerdings gibt sie zu, dass jeder ihr gut zuredet – auch ihr Ehemann. Neu ist bei den Norwegern, dass die Herren nicht mehr in Sprinter und Allrounder unterteilt sind, was aber auch im letzten Jahr bei den verkleinerten Teams nicht mehr notwendig gewesen wäre. Insgesamt will die neue Präsidentin Catherine Instebø das Nationalteam stärken, was auch Ulf Morten Aune, der Technische Direktor des Nationalteams, befürwortet: „Wir wollen das Nationalteam stärken. Das ist enorm wichtig. Das finanziert alles, was wir im norwegischen Langlauf tun. Wir haben sehr viele gute Langläufer in Norwegen. Das ist eine ehrenvolle Aufgabe, daraus auszuwählen, aber es ist auch traurig, in enttäuschte Gesichter zu sehen, obwohl sie international tolle Leistungen zeigen.“
Elite Damen
Lotta Udnes Weng, Mathilde Myhrvold, Julie Myhre, Heidi Weng,
Anne Kjersti Kalvå, Tiril Udnes Weng, Kristine Stavås Skistad, Margrethe Bergane, Kristin Austgulen Fosnæs
Elite Herren
Pål Golberg, Simen Hegstad Krüger, Håvard Solås Taugbøl, Didrik Tønseth, Ansgar Evensen, Johannes Høsflot Klæbo, Erik Valnes, Martin Løwstrøm Nyenget, Harald Østberg Amundsen, Even Northug, Iver Tildheim Andersen
Välbe pessimistisch wegen Rückkehr
Auch das russische Team hat seine Trainingsgruppen bekannt gegeben. Hoffnung auf internationale Starts hat das Team in nächster Zeit aber wohl nicht. Elena Välbe sagte kürzlich im Gespräch mit „Sports“, dass sie nicht mit einer zeitnahen Rückkehr ihrer Athleten bei internationalen Rennen rechnet. „Wir sind immer bereit zur Rückkehr. Aber ich glaube nicht, dass es nächstes Jahr so weit ist. Ich denke, der Weg zurück wird schwierig werden“, so die Präsidentin des russischen Skiverbandes, die weiter erklärt: „Es gibt viele Regierungen, die unsere Sportler nicht ins Land lassen würden. Wie zum Beispiel auch der Bürgermeister von Trondheim.“ Darum fokussieren sich die Russen weiter auf ihre Rennen zu Hause: „Wir richten Wettkämpfe auf höchstem Niveau aus. Nur leider können wir die Fans dort nicht überall hinzaubern. Es sind teilweise Orte mit schwieriger Logistik und Unterbringung. Aber dieses und letztes Jahr ist alles gut gelaufen. Allerdings hatten die Athleten finanzielle Einbußen, wir müssen sie mit Ehre und Würde behandeln. Aber das IOC behandelt uns, als hätten wir die Läuse.“ Auf die Frage, wann sie mit einer Rückkehr rechnet, geht die 56-Jährige weiter ins Detail: „Die WM 2025 werden wir verpassen. Vor 2028 werden wir keine internationalen Rennen bestreiten. Und dann nur unter den Voraussetzungen, die die Welt dann trifft. Milan-Cortina 2026? Ich liebe Italien sehr, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass uns jemand dahin einlädt.“
Das sind die Trainingsgruppen
Wie bekannt gibt es in Russland keinen A- und B-Kader, sondern Trainingsgruppen, aus denen die Athleten normalerweise für die Wettkämpfe nominiert werden. Wie schon erwähnt, wechselten die schwangere Natalia Terenteva und ihr Ehemann Alexander Terentev von Yuri Borodavko zu Egor Sorin. Sergey Ustiugov und Yulia Stupak haben beide beschlossen, ihre Karriere fortzusetzen und gehören formal zur Gruppe Sorin, werden sich aber allein auf die Saison vorbereiten. „Bei Sergei ändert sich nichts. Er gehört zu meiner Gruppe, aber wird sich individuell vorbereiten. Wenn er organisatorische Hilfe braucht, kann er sich immer an uns wenden. Ich denke, mit Stupak wird die Situation diese Saison wie mit Ustiugov sein. Sie wird größtenteils allein trainieren, aber bei einigen Trainingslagern zu uns stoßen“, sagte Egor Sorin zu MatchTV.
Trainingsgruppe Yuri Borodavko/Artem Zhmurko (acht Herren, zwei Damen)
Alexander Bolshunov, Ermil Vokuev, Nikita Denisov, Artem Maltsev, Egor Mitroshin, Denis Spitsov, Alexey Chervotkin, Ivan Yakimushkin, Alena Baranova, Maria Istomina
Trainingsgruppe Egor Sorin/Alexey Chernousov (sieben Herren, sieben Damen)
Sergey Ardashev, Alexander Bakurov, Sergey Volkov, Savely Korostelev, Alexander Terentyev, Konstantin Tiunov, Daria Nepryaeva, Elizaveta Pantrina, Tatyana Sorina, Veronika Stepanova, Natalya Terentyeva, Anastasia Faleeva, Sergey Ustyugov, Yulia Stupak
Trainingsgruppe Oleg Perevozchikov/Danil Akimov (sieben Herren, vier Damen)
Ivan Gorbunov, Dmitry Zhul, Sergey Zabaluev, Alexander Ivshin, Ilya Poroshkin, Ilya Semikov, Anton Timashov, Lydia Gorbunova, Evgenia Krupitskaya, Ekaterina Smirnova, Anastasia Prokofieva
Trainingsgruppe Andrey Nutrikhin (sieben Damen)
Karina Goncharova, Ekaterina Evtyagina, Arina Kalicheva, Daria Kaneva, Olesya Lyashenko, Elizaveta Maslakova, Ekaterina Shibekina
Trainingsgruppe Peter Sedov (acht Herren, eine Dame)
Egor Gusak, Kirill Kochegarov, Daniil Muraleev, Danil Nechiporenko, Vladislav Osipov, Nikita Rodionov, Pavel Solovyov, Ilya Tregubov, Anastasia Kuleshova