Der für Mailand geplante Langlauf Weltcup wird in der Höhe in Livigno ausgetragen. Ingvild Flugstad Østberg bekam ihr Gesundheitszertifikat und damit grünes Licht für Wettkämpfe. Die junge Österreicherin Witta Walcher hat ihre Langlauf-Karriere für beendet erklärt.
Livigno ersetzt Mailand
Für den abgesagten Langlauf Weltcup in Mailand hat der italienische Verband nun einen Ersatz gefunden. Der Weltcup Mitte Januar mit Sprint und Teamsprint wird nun von der Mailänder Innenstadt ganz in den Norden der Region Lombardei verschoben: Im Wintersportort Livigno soll in einer Höhe von über 1800 Meter über dem Meer gesprintet werden. Dort können die Wettkämpfe deutlich kostengünstiger ausgerichtet werden. Diese Woche wird auch im Tal erster Schnee erwartet. „Natürlich versuchen wir, den geplanten Weltcupkalender so wenig wie möglioh zu verändern. Aber natürlich kennen wir die Herausforderungen, die Veranstalter in dieser Zeit zu bewältigen haben. Darum stehen wir in ständigem Austausch, damit wir auch krufristig reagieren können. Mit Livigno hat uns die FISI eine großartige Alternative angeboten für das Sprint Wochenende im Januar und wir beginnen nun dort mit den Vorbereitungen“, so der neue FIS-Renndirektor Michal Lamplot in einem Statement.
Østberg: Grünes Licht, aber keine Garantien
Ingvild Flugstad Østberg steht vor ihrer Rückkehr bei Langlaufrennen. In der letzten Woche erhielt sie ihr Gesundheitszertifikat und damit grünes Licht für Wettkämpfe. Nach zwei Ermüdungsbrüchen und langwieriger Rehabilitation bestritt sie innerhalb der letzten zwei Jahre nur drei Weltcuprennen – danach wurde ihr die Starterlaubnis aus gesundheitlichen Gründen wieder verwehrt. Nun soll es wieder aufwärts gehen. Seit Anfang 2022 wird sie von Pål Gunnar Mikkelsplass trainiert und außerdem von einem Expertenteam des Olympiatoppen inklusive Ernährungswissenschaftler, Arzt und Psychologen unterstützt. „Besonders eng habe ich mit Anu (Koivisto-Mørk) wegen meiner Ernährung zusammengearbeitet. Wir hatten meist wöchentliche Meetings und haben brutal ehrlich miteinander gesprochen. Sie weiß genau, was sie tut. Ich muss nur genau tun, was sie sagt“, sagte die 31-Jährige dem NRK. Dass sie nun ihr Gesundheitszertifikat in den Händen hält, heißt aber nich nicht, dass sie bald im Weltcup startet. „Ich habe noch keine großen Ziele in Beitostølen, aber später sollte es besser laufen und dann habe ich große Ziele und Forderungen an mich selbst“, sagte sie. Genau das könnte aber zum Problem werden, denn in Beitostølen am kommenden Wochenende muss sich die Norweger beweisen und um ihren Startplatz kämpfen. Nationaltrainer Sjur Ole Svarstad sagte dem NRK: „Wie geplant sind Elite Athleten in Ruka bevorzugt. Aber wenn in Beito jemand anders überzeugt, kommt er/sie auch für einen Platz in Frage.“ Heimtrainer Mikkelsplass ist aber gar nicht enttäuscht, wenn es mit Ruka nicht klappt. „In Kuusamo sind es dann plötzlich -24 Grad und windig. Das wäre eine Extraherausforderung nach einer langen Trainingsphase“, sagte er, der die Ruka-Reise „Plan B“ nennt. „Plan A wären die Weltcups in Lillehammer, Beitostølen und Davos. Das wäre das Traumszenario.“
Walcher beendet mit 19 Jahren Karriere
Eines der größten Talente im österreichischen Langlauf, Witta Walcher, hat ihre Karriere beendet und wird im März ein Studium in Graz aufnehmen, wie sie gegenüber der österreichischen „Kleine Zeitung“ erzählt. Die Tochter von Maria Theurl-Walcher (WM Bronze 1999) und Achim Walcher (Olympiateilnehmer 1998) kritisiert dabei insbesondere den Österreichischen Skiverband und die Langlaufführung, nachdem sie vergangene Saison aufgrund von Pfeifferschem Drüsenfieber nicht bei Wettkämpfen an den Start gehen konnte. „Obwohl ich im B-Kader war, wurde mir kein Trainer zur Verfügung gestellt, ich habe viel alleine trainiert. Generell liegt der Fokus im ÖSV eher auf einer kleinen Gruppe von Athleten, andere, die gleiche oder bessere Leistungen bringen, müssen sich selbst organisieren“, wird Walcher in der „Kleine Zeitung“ zitiert. Das sieht der sportliche Leiter Skilanglauf im ÖSV, Alois Stadlober, anders: „Es ist schade, weil sie ein großes Talent war. Anfang Mai hat sie gesagt, dass sie nicht weiß, ob sie nach ihrer Erkrankung nochmals den Biss und die Motivation aufbringt, zurückzukommen. Sie hätte keinen Druck gehabt, wir hätten sie weiter gefördert. Aber man muss sich dann schon auch ein bisschen selbst an der Nase nehmen, ob man alles richtig gemacht hat. Der Frust ist verständlich, die Schuld anderen zuzuschieben aber eine zu leichte Ausrede.“