Wie geht es Helene Marie Fossesholm und Ingvild Flugstad Østberg? Wann sie wieder starten und was der DSV in Lappland macht, erfahrt ihr in der heutigen Kurznews.
Fossesholm: Keine OP notwendig
Wieder musste Helene Marie Fossesholm eine schwere Zeit in ihrer sportlichen Karriere überwinden, nachdem sie sich bei einem Benefiz-Fußballspiel im September das Knie schlimm verdrehte und die Kniescheibe auskugelte. Seitdem war die Norwegerin auf Gehhilfen und eine Orthese angewiesen, musste ihr Knie ruhig stellen und alternativ trainieren. Zwei Monate nach der Verletzung entschieden nun die Ärzte nach einer erneuten Untersuchung, dass keine Operation mehr notwendig ist. Das gab sie selbst auf ihrer Instagram-Seite bekannt: „Ich habe sehr gute Nachrichten für mich, und zwar, dass keine OP mehr notwendig ist. Gut, nach acht Wochen der Unsicherheit endlich eine Antwort zu bekommen. Habe die ganze Zeit so gut trainiert wie ich konnte und bin vorsichtig mit Übungen gewesen. Ich bin auch gut voran gekommen, viel mehr als erwartet, und ich werde die Arbeit fortsetzen. Also werde ich Skifahren, aber nicht zu lange.“ Die norwegische Saisoneröffnung beim Beitosprinten kommt für die 23-Jährige aber zu früh. „Leider kommt die Eröffnung in Beitostølen etwas früh, aber ich möchte nach Weihnachten wieder Rennen bestreiten. Dann bekomme ich etwas Zeit, um mein Knie und mein Bein zu trainieren und im Schnee Sicherheit zu bekommen. Ich freue mich sehr darauf, bald wieder im Geschäft zu sein!“ Damit bleiben Fossesholm aber nur wenige Rennen, um sich für die Heim-WM in Trondheim zu qualifizieren – zum Beispiel die norwegische Meisterschaft Mitte Januar.
Østberg wieder ausgebremst
Schwierige Jahre? Das kennt auch Ingvild Flugstad Østberg. Seit 2020 hat die 33-Jährige keine komplette Saison mehr bestritten. Damals waren es zwei Frakturen im Fuß nacheinander, meist war es aber das Gewichtsproblem, das die Norwegerin ausbremst wie erstmals zu Saisonbeginn 2019/20. So ist es auch jetzt wieder. Konnte man in der Vergangenheit nur mutmaßen, dass ein zu niedriger BMI der Grund für den Nichterhalt des Gesundheitszeugnisses des norwegischen Skiverbandes war, wird das Problem diesmal offen kommuniziert. Ingvild Flugstad Østberg beginnt ihr Treffen mit der VG mit den Worten: „Ich werde nicht in Beitostølen (22.-24. November) starten.“ Laut ihrer Ärzte muss si nun viel essen und an Gewicht zunehmen. „Ich habe einen Test der Körperzusammensetzung gemacht, Blutproben abgegeben und weitere Untersuchungen. Das ist nun schon seit vielen Jahren dasselbe. Es ist kein kleines Ruderboot sondern ein riesiger Flugzeugträger, der die Richtung ändern muss. Und das braucht seine Zeit“, sagte sie den Journalisten beim gemeinsamen Mittagessen. Sie sprach offen darüber, dass sie mehr essen muss, dass es immer wieder Gespräche mit Psychologen gibt, ob sie eine Essstörung hat oder nicht und dass die gesundheitlichen Probleme vermutlich weiter andauern, auch wenn sie ihre Karriere beendet. Sie hat Probleme, das Gleichgewicht zwischen dem Training, Ernährung und Ruhepausen zu finden. Aktuell fühlt sie sich gut, hatte einen problemlosen Sommer, in dem sie nie müde, verletzt oder krank war. Auch ihr Privatleben läuft nach Plan. Sie sei gesellig, hat viel Energie und macht Ausflüge mit ihrem Lebensgefährten Christoffer Rukke. „Das heißt, dass ich trotz aller Unsicherheit über meine Situation eine gute Zeit hatte“, sagte sie. Dennoch ist ihr nach den Untersuchungsergebnissen klar, dass sie aktuell keine Rennen bestreiten kann. Man hat sich darauf geeinigt, dass das mindestens bis Weihnachten der Fall sein wird. „Aktuell ist ein Start bei der WM nicht realistisch und es tut weh, das zu sagen. Aber solange es noch etwas Hoffnung gibt, ist es schwer, den Traum ziehen zu lassen. Ich denke, wenn ich in Bestform bin, gehöre ich in die norwegische Staffel und kann mit ihnen um die Medaillen kämpfen, aber jetzt bin ich noch weit davon entfernt“, so Østberg. Die Biathlon-Kolleginnen Ingrid Landmark Tandrevold, Juni Arnekleiv und Ida Lien äußerten sich nach diesem Outing solidarisch mit der 33-Jährigen: Gut, dass mal jemand dieses Thema offen anspricht!“
Ihre Fehlzeiten im Überblick
* Sie verpasste große Teile der 2019/20 Saison (Gewicht)* Sie verpasste die komplette 2020/21 Saison (Ermüdungsbrüche)* Sie verpasste große Teile der 2021/22 Saison (Gewicht)* Die Saison 2022/23 konnte sie komplett bestreiten mit zwei Podestplätzen im Weltcup und einem entscheidenden Beitrag zum Gewinn von Staffel-Gold bei der WM in Planica* Sie verpasste die komplette Saison 2023/24 (Gewicht)* Nun wird sie mindestens den Anfang der 2024/25 Saison verpassen – was wird aus der WM in Trondheim?
Østberg im Sommertraining auf der Seiser Alm:
Yana Kirpichenko hört auf
Yana Kirpichenko, die inzwischen Yana Denisova heißt, erklärte ihre Langlauf-Karriere via Social Media für beendet. „Es ist Zeit, Abschied zu nehmen. 22 Jahre in unserer Skifamilie. Ich bin dankbar für alle, die mich seit der Kindheit und während der ganzen Reise geführt und unterstützt haben. Ich habe Familie und Freunde und viel gewonnen im Sport, bin viel gereist und viele Träume sind wahr geworden“, schreibt die 28-Jährige auf Instagram. Yana Kirpichenko war Teil der WM-Staffel von Oberstdorf, die Silber gewann. Ein Sturz im Einzelrennen verhinderte möglicherweise eine weitere Medaille. Danach folgten viele Krankheiten, darunter mehrfach Covid. Nachdem Markus Cramer Russland wegen des beginnenden Krieges verließ, verlor sie ihren Platz in der Nationalmannschaft und trainierte fortan meist unter ihrem persönlichen Trainer Artemy Gelmanov, den sie seit ihrem Studium an der Altai State Pedagogical University kennt. Zu alter Form auflaufen konnte sie jedoch nie wieder, auch nicht in einer kurzen Phase unter Yuri Borodavko. Ob die schwache Form der Grund für das Karriereende ist oder eine mögliche Familienplanung, ist bisher nicht bekannt.
DSV-Team in Muonio angekommen
Alljährlich bereitet sich das deutsche Langlauf-Team im finnischen Muonio final auf die Saison vor. Seit Montag ist das Team im hohen Norden angekommen und wurde von traumhaften Nordlichtern begrüßt, wie verschiedene Bilder zeigen. Gemeinsam mit den ebenfalls angereisten Italienern trainiert die Mannschaft nun auf finnischem Altschnee. Bis auf der 3,5 Kilometer lange Loipe ist auch in Lappland bisher noch kein Schnee in Sicht – ab dem Wochenende sollen die Temperaturen aber zumindest in den leichten Minusbereich sinken. Mit einem Instagram Takeover auf dem Account von fiscrosscountry gaben sie am Mittwoch einen Einblick in ihren Trainingstag von Frühstück über Schwellentraining, Dehnen, gemeinsamem Grillen am Kamin und Saunieren. Nun geht das Training noch eine Woche weiter bis das Trainingslager dann mit den FIS-Rennen vom 15. bis 17. November (Klassiksprint, Klassik Einzelstart und Freistil Einzelstart) endet. Wegen der Belastungssteuerung suchen sich die deutschen Athleten üblicherweise ein bis zwei Rennen aus, bei denen sie dann ihre Form testen.