In der heutigen Kurznews findet ihr Informationen über Richard Jouve, Frida Karlsson, Eva Urevc und das Team Swix in Norwegen. Außerdem wurde festgelegt, wo die Junioren- und U23-WM 2025 stattfindet.
Fuß OP bei Jouve
Mit zwei zweiten Plätzen und nur zwei weiteren Finalteilnahmen verlief die letzte Saison für Richard Jouve nicht so erfolgreich wie die vergangenen beiden Jahre, wo er jeweils zwei Siege feiern konnte. Eine Sensation für einen dunkelhäutigen Langläufer, dessen Wurzeln durch seine Mutter zur Hälfte im ostafrikanischen Land Dschibuti liegen. Sein schwächerer Winter 2023/24 ist durch Schmerzen im Fuß begründet, die ihn schon den ganzen Winter behinderten. Der 29-Jährige aus dem 600-Einwohner-Ort Val-des-Prés bei Briançon ließ nun am Fuß operieren, um im nächsten Winter wieder angreifen zu können. Grund für die Schmerzen sind ein Hallux Valgus am rechten Fuß, an dem er schon 2018 operiert wurde. Inzwischen sind die Beschwerden aber wieder aufgetaucht. „Ich hatte seit dem Saisonbeginn Schmerzen und durch die Operation wurde die Höhe des Knochens reduziert“, erklärte er bei Ski-Chrono. „Es war keine allzu große Operation, so dass ich wohl in 15 bis 20 Tagen wieder auf dem Rad trainieren kann.“ Damit ist er möglicherweise beim Trainingslager in Tignes Mitte Juni schon wieder dabei.
Blutiger Sturz und geplantes Karriereende
Bei Frida Karlsson scheint es Tradition zu werden, dass sie das Trainingsjahr mit einem Sturz beginnt. So bezeichnet sie es auch selbst auf Instagram, nachdem sie beim Schneetraining in Bruksvallarna gestürzt war und sich am Kinn und an den Beinen verletzt hatte. Im Schnee sind einige Blutspritzer zu sehen. Schon vor einem Jahr hatte sie sich im Intervalltraining in Östersund einen Stock zwischen die Beine gestellt und eine Bauchlandung gemacht. Inzwischen gab die 24-Jährige auch bekannt, dass sie überlegt, ihre Langlauf-Karriere in drei Jahren zu beendet. 2027 findet in Falun eine Heim-WM statt, was für sie ein guter Schlusspunkt wäre. Noch besser wäre es natürlich, wenn ihr Heimatort Sollefteå den Zuschlag für das Weltcup-Finale 2027 bekommt. „Ja, so plane ich das. Ich dachte, das hätte ich euch schon erzählt?“, meinte sie zum Expressen, so dass der Plan ziemlich sicher erscheint. „Ja, ich mag es einfach, feste Deadlines zu haben. Dann funktioniere ich am besten, das war schon in der Schule so. Das motiviert mich. Dass ich eine Sache nicht ewig machen werde und darum das Beste raushole. In diesen drei Jahren werde ich noch einmal alles geben.“ Auf die Nachfrage, warum sie schon so früh aufhören will, sagte sie: „Es gibt noch mehr im Leben! Ich möchte noch so vieles machen, weiß aber noch nicht genau was.“ Für die Zukunft sieht sie sich aber nicht in einem Büro sitzen („Da würde ich zu Grunde gehen!“), eher sieht sie sich weiter sportlich aktiv: „Gestern habe ich über Trailrunning nachgedacht. Aber es kann alle sein.“
Eva Urevc meldet sich zurück
Eva Urevc, die analog zu den Prevc-Geschwistern beim Skispringen „Ure-utz“ ausgesprochen wird, ist nach dem Wechsel von Anamarija Lampic zum Biathlon Sloweniens beste Langläuferin. In der letzten Saison hat man davon aber nichts gemerkt. Die 28-Jährige tauchte nur in Ruka, Östersund und Toblach im Weltcup auf und zog sich dann zurück. Eine Comeback-Versuch in Canmore scheiterte – sie gab das Rennen auf. In einem Instagram-Post gab sie nun die Gründe für ihren Rückzug bekannt, die in einer familiären Krise liegen. „Nach einer sehr schweren Zeit für mich und meine Familie dachte ich schon ans Aufhören, aber dann habe ich entscheiden, dass ich meinen Sport zu sehr liebe, um das Handtuch zu werfen. Ich werde härter (besser) trainieren als zuvor und stärker zurückkommen“, verspricht sie und sagt weiter: „Letztes Jahr im September wurde bei meiner Schwester Brustkrebs diagnostiziert und nachdem meine ganze Welt erschüttert wurde, versuchte ich, ganz normal weiter zu machen. Aber ich konnte es nicht und so habe ich meine Saison frühzeitig beendet. Ich wollte einfach nur bei meiner Familie sein und Maruša bestmöglich unterstützen. Sie hat mir gezeigt, dass es keine Hindernisse gibt, die man nicht überwinden kann! Wir sehen uns im nächsten Winter!“
Läufer schließen sich in Team Swix zusammen
Im norwegischen Team ist es wegen der großen Anzahl von exzellenten Langläufern extrem schwierig, einen Platz im Nationalteam oder Rekruttkader zu bekommen. Startchancen für Sportler außerhalb dieser Gruppe gibt es fast nur bei Heimweltcups über die nationale Gruppe. Auch für Sportler mit zwei Podestplätzen und Gesamtrang sieben bei der Tour de Ski wie Henrik Dønnestad gab es keinen Platz im Team, so dass er und andere Athleten wie Klassikspezialist Mikael Gunnulfsen und Mattis Stenshagen, der wegen seiner Weltcupstarts knapp die Gesamtwertung des Scandinavian Cups an Emil Iversen verlor (und damit das persönliche Startrecht) sich nun im Team Swix zusammengefunden haben. Dort wollen sie gemeinsam trainieren und sich Weltcupstarts erkämpfen. „Es ist skandalös, dass der Junge [Henrik Dønnestad] keinen Platz im Nationalteam bekommen hat. Keine andere Nation versteht, warum jemand mit zwei Podiums im Weltcup kein Nationalkader-Läufer ist“, meinte Gunnulfsen über seinen Trainingsgefährten. Darauf reagierte Nationaltrainer Eirik Myhr Nossum wie folgt: „Natürlich hätten wir Platz für ihn haben sollen. Glücklicherweise leben wir in einem Land mit starken Regional-, Rekrutt- und Privatteams. Viele haben gute Trainingsmöglichkeiten und sie können dort über Jahre einen Platz finden. Wir merken, dass es seine Zeit dauert, bis man sich auf so hohem Level etablieren kann. Nur sehr wenige schaffen es in ihren Zwanzigern. Es ist gut, dass man auf diese Weise die Möglichkeit hat, über Jahre viele gute Athleten in Norwegen zu unterstützen.“ Dem Team schlossen sich auch Jonas Vika (U23-Weltmeister 2023), David Thorvik (Sieger im Norges Cup letzten Winter) und Sondre Ramse (14. am Holmenkollen 2023) an. Das Team hat die Heim-WM in Trondheim noch nicht aufgegeben. So sagte Stenshagen: „Ja, wir haben zwar die Wetten gegen uns, aber wir haben ein gute und „gesunde“ Gruppe zusammengestellt, die uns die Möglichkeit bieten, uns zu qualifizieren. Und glücklicherweise ist Sport keine Mathematik, also legen wir los!“ Andere Athleten wie Jan Thomas Jenssen versuchen, sich über Regionalteams zu empfehlen wie dem Team Elon Midt-Norge in Trondheim.
Junioren-WM 2025 in Schilpario
Beim FIS Spring Meeting an der slowenischen Adriaküste in Portorož fiel auch die Entscheidung über die nächste Nordische Junioren- und U23-WM. Austragungsort wird das norditalienische Schilpario [ausgesprochen: Skilpario] in der Region Lombardei unweit von Bergamo sein. Vom 03. bis 09. Februar 2025 sind die Stars von morgen im Valle di Scalve zu Gast und kämpfen um Medaillen im Skilanglauf. 350 Athleten aus 40 Nationen werden erwartet. Schilpario liegt auf 1100 Metern über dem Meer, hat ebenso viele Einwohner und ist die Heimat von Fabio Maj, der zwischen 1995 und 2002 vier Staffel-Medaillen mit dem italienischen Langlauf-Team gewann und zwei Weltcuprennen für sich entschied. Nordische Kombinierer und Skispringer sind diesmal nicht mit in Norditalien vor Ort sondern in Lake Placid, USA.