Wenige Wochen vor dem Beginn des Langlauf Weltcups müssen einige Sportler mit Rückschlägen kämpfen und um Teile ihrer Saison bangen. Wie es ihnen geht, erfahrt ihr hier.
Verletzung bei Frida Karlsson
Die schwedischen Langläuferinnen sammelten in Vålådalen im mittelschwedischen Jämtland erste Schneekilometer. Schnell merkte aber Frida Karlsson, dass mit ihrem linken Fuß etwas nicht in Ordnung ist und er schmerzt. In einer Pressemeldung des schwedischen Verbandes sagt sie: „Der Körper hat nach dem ersten Einheiten auf Schnee in Vålådalen nicht so reagiert wie erhofft und wir haben gemerkt, dass ich mit dem Skilaufen noch länger warten muss. Ich muss etwas anderes machen, um dann später in Form zu sein.“ Wie es dort auch heißt, hatte sie im Herbst offenbar schon länger Probleme mit dem Fuß, was nun auch auf Schnee Schmerzen verursacht und sie in der Saisonvorbereitung deutlich ausbremst. Das bedeutet, dass sie nicht mit den anderen ins bevorstehende Höhentraining im Schnalstal reisen wird. Stattdessen wird sie ein alternatives Höhentraining mit Radfahren auf Teneriffa absolvieren. „Das Problem ist eine Überlastung in den Weichteilen des linken Fußes, das durch hartes Herbsttraining und eine Fehlbelastung unter anderem der Leiste ausgelöst wurde. Diese Kombination bedeutet, dass Frida Karlsson auf Schneetraining verzichten muss und sich auf Rehabilitation und alternatives Training konzentrieren muss“, erklärte Teamarzt Rickard Noberius. Inzwischen meldete sich die 26-Jährige auch von den Kanaren und ihre Posts lassen vermuten, dass sie zumindest die ersten Wochen der Saison verpassen wird. Möglicherweise spielt sie mit ihrem Kommentar „Ich frage mich, für welche Tour ich eigentlich trainiere?“ auf eine Rückkehr zur Tour de Ski an, was auch die FIS zu vermuten scheint. Sie könnte aber auch wegen des vielen Radtrainings in der Höhe scherzhaft die Tour de France meinen…
Ritchie verpasst Weltcupstart
Graham Ritchie hat eine schwierige Zeit hinter sich, nachdem er sich am Rande des Langlauf Weltcups in Östersund im letzten Dezember das Bein brach und eine langwierige Rehabilitation absolvieren musste. Im August äußerte er sich noch hoffnungsvoll im Hinblick auf einen Weltcupstart in Ruka (->hier nachzulesen), inzwischen steht aber fest, dass er nicht im Aufgebot für das kanadische Team in Ruka steht. Zwar steht der 26-Jährige seit dem Trainingslager in Torsby im August wieder auf Ski, aber offenbar ist die Form nicht gut genug, um ihn im Weltcup starten zu lassen. Die letzten Einblicke in sein Training gewährte der Kanadier Anfang Oktober, als er auf einem Anti-Schwerkraft-Laufband trainierte.
Auch Michal Novak verpasst Auftakt
Michal Novak reiht sich ebenfalls in die Athleten ein, die beim Saisonbeginn in Ruka fehlen werden. Der Tscheche hat einen perfekten Sommer hinter sich und holte sich zum Beispiel den Sieg beim Martin Fourcade Nordic Festival, als er sich im Endspurt knapp gegen Sindre Bjørnestad Skar durchsetzen konnte. Dann folgte der Rückschlag, als er sich wenige Tage später aus dem Krankenhaus meldete: Akuter Blinddarm! „Das war ein herber Rückschlag für mich. Ich kam aus Frankreich von den Wettkämpfen zurück und am nächsten Tag wurde ich vom Krankenwagen abgeholt. Wenn ich kein Leistungssportler wäre, wäre das alles nicht schlimm, aber leider werde ich nun einen Teil der Saison verpassen“, sagte er dem tschechischen Radiosender iROZHLAS. Man verzichtete zunächst auf eine OP und behandelte konservativ. „Das war ein Schock. Ich habe direkt überlegt, was ich tun muss, um möglichst wenig Trainingsausfall zu haben“, erklärte Novak auf einer Pressekonferenz. „Die Ärzte haben mir die Option der konservativen Therapie angeboten. Sie sagten, man habe damit gute Chancen, die Entzündung erfolgreich zu behandeln. Wir sind dabei ein Risiko eingegangen, aber es lief zunächst gut. Leider blieb ein Rest der Entzündung im Blinddarm zurück, so dass doch noch operiert werden musste.“ Das war vier Wochen nach der Diagnose, so dass durch die Antibiotika-Therapie und die Operation insgesamt sechs Trainingswochen verloren gingen. Sein aktueller Plan ist es, zur Tour de Ski wieder in den Weltcup zurückzukehren. Inzwischen hat Michal Novak wieder mit leichtem Training begonnen und Mitte November will er in Livigno Schneekilometer sammeln. „Es geht jeden Tag besser und ich mache wieder leichtes Training“, sagte er. Anschließend wird er in Finnland und Trondheim trainieren. Cheftrainer Jan Franc ist zuversichtlich, dass der 28-Jährige spätestens bis Trondheim seine Form findet. „Bei der letzten WM ist er Vierter im Klassiksprint geworden, darum ist unser Team auch in großer Hoffnung für Trondheim. Wir alle hoffen auf ein Podium.“
Sorgen bei Mathilde Myhrvold
Mathilde Myhrvold kämpft sich ebenfalls nach einer Verletzung zurück und ihre Sorge ist, dass ihre Probleme die wichtige Saisoneröffnung beeinträchtigen könnten. Im August stürzte sie auf Skirollern und kugelte sich die Schulter aus, die nur langsam heilte. „Ich denke, der Start in die Saison wird wichtig für mich, aber ich bin sicherlich nicht in bester Form“, sagte sie zu Adresseavisen. Die Hoffnungen auf einen Start bei der Heim-WM hat sie aktuell aber noch nicht aufgegeben. „Die WM ist immer noch ein Ziel für mich und der Skatingsprint ist ein Rennen, in dem ich normalerweise gut bin. Ich habe gerade wieder mit harten Skatingeinheiten begonnen und mit Klassik fing ich vor einigen Wochen wieder an. Ich brauche noch Zeit, bis ich wieder da bin, wo ich war.“ Nationaltrainer Sjur Ole Svarstad weiß auch, dass die 26-Jährige noch einen schweren Weg vor sich hat. „Sie ist definitiv eine Kandidatin für die WM, aber bis dahin hat sie noch einiges zu tun.“