Beim Herbst Meeting der FIS wurde der Weltcup Kalender mit wenigen Änderungen bestätigt. Außerdem wurde ein Ersatz für Nove Mesto gefunden, die 50 Kilometer werden nach Oslo zurückkehren und Russen und Belarussen sind weiterhin unerwünscht.
Cogne springt für Nove Mesto ein
Nach sechs Jahren kehrt der Langlauf Weltcup ins norditalienische Cogne zurück. Im Cognetal, einem Seitental des Aostatals, fand zuletzt 2019 ein eher schwach besetzter Weltcup wenige Tage vor der WM in Seefeld statt. Nun bekommt Federico Pellegrino erneut einen Heimweltcup. Cogne bot sich der FIS als Ersatz für den Weltcup in Nove Mesto, die den Tschechen aus finanziellen Gründen zurückgaben. Beim FIS Meeting Ende letzter Woche in Zürich wurde final entschieden, dass Cogne den Weltcup vom 31. Januar bis 02. Februar ausrichten darf. Wie 2019 wird der Austragungsort die Prati di Sant’Orso, eine Wiese im Ortszentrum auf etwa 1500 Meter Höhe sein am Fuße des Gran Paradiso, dem mit 4061 Metern höchstem Berg, der vollständig auf italienischem Boden steht. Damit finden zehn von 34 Weltcuprennen im kommenden Winter in Italien statt, nachdem erstmals die komplette Tour de Ski auf italienischem Boden stattfindet. Die italienischen Athleten erhielten die frohe Botschaft bei den Deutschen Meisterschaften in Oberhof und vor allem die Aostataler Federico Pellegrino und Francesco De Fabiani, die 2019 Platz eins und zwei im Sprint belegten, zeigten sich hellauf begeistert. „Das Aostatal, Cogne und der Italienische Wintersportverband haben großartige Arbeit geleistet, um einen Weltcup zu retten, der sonst möglicherweise ausgefallen wäre und ich möchte ihnen öffentlich danken. Als ich von der Entscheidung hörte, kamen sofort die Erinnerungen von damals hoch mit frenetisch begeisterten Italienern und einem Doppelsieg, der in die Geschichtsbücher einging“, sagte De Fabiani. Pellegrino fügte hinzu: Die Zuschauermenge, die entlang der gesamten Strecke stand, verdient eine weitere Veranstaltung dieser Art. Natürlich wird dieser Termin dick in rot in meinen Terminkalender eingetragen!“ Auch Gällivare und Ulricehamn in Schweden hatten sich für den Weltcup beworben, aber Cogne hatte für die FIS den Vorteil, dass der Weltcup zuvor im nahegelegenen Engadin stattfindet und vor dem Weltcup in Falun Mitte Februar eine Woche weltcupfrei ist.
50er am Holmenkollen zurück im Kalender
Als die 50 Kilometer am Holmenkollen 2025 wegen der 50 Kilometer bei der WM in Trondheim, die nur eine Woche vor dem Holmenkollen-Termin gelaufen werden, aus dem Weltcupkalender gestrichen wurde, wurden Befürchtungen laut, dass die 50 Kilometer in Zukunft und vor allem wegen des Zeitplans der Olympischen Spiele 2026 nicht mehr zum Weltcup gehören könnten. In Zürich gab es nun aber Entwarnung: Wie der Norwegische Skiverband in einer Pressemeldung bekanntgab, werden die 50 Kilometer im Jahr 2026 nach Oslo zurückkehren, nachdem Lahti sich 2025 am Saisonende erstmals seit 40 Jahren Oslos 50 Kilometer „ausleihen“ darf. Ulf Morten Aune, Team Manager und Mitglied des Weltcup Komitees der FIS, bestätigte die Rückkehr in den Kalender für 2026 und auch, dass die 50 Kilometer im Langzeit-Kalender der FIS weiter vertreten sind.
Russland und Belarus bleiben weiter ausgeschlossen
Eine Überraschung ist diese Entscheidung nicht, sondern es wurde von allen Seiten erwartet. Allerdings waren Befürchtungen aufgekommen, ob wie bei den Olympischen Sommerspielen möglicherweise neutrale Athleten erlaubt werden würden – das ist aber nicht der Fall. Athleten aus Russland und Belarus sind weiterhin bei Wettkämpfen der FIS nicht willkommen. Eine Diskussion auf dem Herbstmeeting gab es dazu erneut nicht, es wurde nur kurz die Entscheidung mitgeteilt. „In der aktuellen Situation in der Ukraine ist das die einzig richtige Entscheidung“, sagte Schwedens Team Manager Lars Öberg zu SVT. Die Russen hatten sich ohnehin schon lange keine Hoffnungen auf einen zeitnahen Start gemacht. Im Frühjahr erklärte Verbandspräsidentin Elena Välbe, sie würde nicht mit einer Starterlaubnis vor 2028 rechnen. Etwa zur selben Zeit erkundigte sich Alexander Bolshunov bei seinem Trainer Yuri Borodavko, wo denn die Olympischen Spiele 2030 und 2034 stattfinden würden – daran würde er gerne noch teilnehmen. Johannes Høsflot Klæbo, der letzte Saison 16 Siege feierte, würde sich aus sportlicher Sicht eine Rückkehr von Bolshunov & Co. wünschen, in der aktuellen Situation sieht er die Rückkehr in naher Zukunft aber nicht: „Ich habe nicht mit ihnen gesprochen. Schwierigkeiten in der Kommunikation gab es schon immer wegen der Sprache. Es gibt eine große Sprachbarriere. Natürlich ist es schade, dass die russischen Athleten nicht starten dürfen. Wir wissen alle, was für gute Langläufer sie sind, mit denen ich viele schöne und enge Duelle hatte. Aber es gibt den Krieg, der immer noch läuft und das hat sich im Laufe der Zeit nicht geändert“, sagte er zu Nettavisen. „Meine Meinung hat sich nicht geändert, seit ich das erste Mal über das Thema sprach. Ich vermisse die harten Duelle und wie es war, aber ich verstehe, dass das im Moment nicht möglich ist. Es ist schwer vorstellbar, wie sich die Russen fühlen, wenn sie nicht startberechtigt sind. Wir können nur auf ein Ende des Krieges hoffen und das ist das Wichtigste. In diesem Zusammenhang ist Langlauf ganz unwichtig.“
Vorgehen bei Protestaktionen
Des Weiteren wurde entschieden, wie man im Falle von Protestaktionen verfährt. In den letzten Jahren kam es in Skandinavien immer wieder zu Protesten von Klimaaktivisten, die teilweise das Rennen behinderten, definitiv aber auch ein Risiko für die Sportler waren. Deswegen entschied sich auch der Ölproduzent Equinor, seine Sponsorschaft mit dem norwegischen Verband nicht zu verlängern. Die FIS entschied nun, dass man keinen Vorfall mit dem anderen vergleichen könne und künftig von Fall zu Fall entscheiden wolle. Dazu schreibt die FIS: „Unerwartete Unterbrechungen der Rennen waren auch Thema und die Jury ist dafür verantwortlich zu reagieren, wenn Demonstranten für eine Unterbrechung des Wettkampfes sorgen. Es gibt da viele mögliche Szenarien, jeder Vorfall wird Fall für Fall untersucht – da kann man im Voraus kein einheitliches Vorgehen festlegen.“
Einheitswachs in Tallinn
Wie 2023 getestet, wird es auch 2025 am 19. März in Tallinn wieder einheitliches Wachs für alle Athleten geben. Die Sportler geben am Morgen ein paar Ski bei den Wachsern ab und können sie vor dem Wettkampf wieder abholen. Das Ziel ist es, die Kosten für die Teams zu reduzieren, was vor allem kleinen Teams zu Gute kommt, die nur wenige Skitechniker im Team haben. Ob in der Zukunft weitere Tests an anderen Orten geplant sind, ist noch nicht bekannt.