Aus deutschsprachiger Sicht werden zwei Athleten in der Zukunft im Weltcup fehlen: Jonas Dobler und Roman Furger beenden ihre sportliche Karriere – der Deutsche sofort, der Schweizer bleibt noch bis zum Saisonende.
Jonas Dobler: Letztes Rennen am Holmenkollen
Der Langläufer Jonas Dobler vom SC Traunstein verabschiedet sich aus dem Leistungssport. Der 31-Jährige war mehr als zehn Jahre Mitglied des Langlaufkaders im Deutschen Skiverband und möchte sich fortan seiner beruflichen und privaten Zukunft widmen. Jonas wird am Holmenkollen sein letztes Weltcup-Rennen bestreiten.
Karriere in der Langlauf-Nationalmannschaft
Im Dezember 2011 gab Jonas im slowenischen Rogla sein Weltcup-Debüt. Seit August 2012 ist Jonas Mitglied im Zoll Ski Team.
Olympische Spiele, Weltmeisterschaften und Weltcup-Platzierungen
Jonas nahm an zwei Olympischen Spielen teil (Pyeongchang 2018 und Peking 2022). Im Laufe seiner Karriere war Jonas bei fünf Weltmeisterschaften am Start. Bei seiner letzten WM in Planica (2023) gewann er mit der Staffel die Bronzemedaille. Es war die erste Medaille bei einem Großereignis für die Langlauf-Herren seit 2011. Jonas ging im Weltcup bei 161 Individualrennen an den Start.
Dankbarkeit für die Langlauf-Karriere
„Ich habe für mich in den letzten Monaten entschieden, dass ich vom Leistungssport zurücktreten werde. Das letzte Trainings- und Wettkampfjahr habe ich nochmal richtig genossen. Ich bin sehr dankbar, dass ich teilweise meinen individuellen Weg gehen konnte. Ich habe gefühlt alles aus mir herausgeholt, alles in die Waagschale gelegt und hatte eine sehr gute Vorbereitung auf meine letzte Saison. Schöner kann es nicht sein, als mir dem größten Erfolg meiner Karriere, der Bronzemedaille mit der WM-Staffel, die Ski an den Nagel zu hängen. Einerseits sportlich, aber auch privat gesehen, hätte es keinen besseren Zeitpunkt für ein neues Kapitel gegeben: Meine Frau Carla und ich werden demnächst zum ersten Mal Eltern. Somit beginnt gleich doppelt eine neue Lebensphase, auf die ich mich unglaublich freue.
Ich fühle mich sehr dankbar gegenüber dem ganzen Team, ohne das der Erfolg bei der WM in Planica nie möglich gewesen wäre. Ich möchte mich bei dem ganzen Serviceteam, allen Physiotherapeuten, allen Trainern und dem Zoll Ski Team bedanken, die mich über so viele Jahre unterstützt und begleitet haben. An erster Stelle meiner Frau, aber auch allen Freunden und meiner Familie, die mich auch in den Zeiten unterstützt haben, in denen es sportlich nicht so gut lief, möchte ich danken.“
Pläne für die Zukunft
„Ich werde im August 2023 ein Duales Studium für den gehobenen Dienst beim Zoll beginnen.“
Sportdirektor Andreas Schlütter
„Jonas war ein eigenverantwortlicher und sehr erfahrener Athlet, der sich mit seiner Persönlichkeit sehr gut in das Team eingebracht hat. Seine Ziele hat er mit viel Fleiß und Beharrlichkeit verfolgt. In den Staffelwettkämpfen war er immer eine wichtige Stütze und, wie jüngst in Planica gesehen, eine feste Größe. Wir werden Jonas als Athlet, aber in erster Linie als Mensch, vermissen und wünschen ihm für seinen Lebens- und Berufsweg alles erdenklich Gute.“
Roman Furger tritt per Ende Saison zurück
Der Langläufer Roman Furger hat sich entschieden, nach diesem Winter vom Spitzensport zurückzutreten. Der 33-Jährige erreichte in seiner Karriere bislang zwei Weltcup-Podestplätze in Team-Wettkämpfen und gewann viermal den Engadin Skimarathon. Der Urner hat an zwei Olympischen Winterspielen sowie vier Nordischen Ski-Weltmeisterschaften teilgenommen.
Entschluss während des Winters gefallen
«Der Entscheid zum Rücktritt war ein Prozess, welcher sich während dieser Saison entwickelt hat. Mit der Kommunikation habe ich noch gewartet, um mich auf meine sportliche Leistung fokussieren zu können», erklärt Roman Furger. Der Urner debütierte in der Saison 2009/10 im Weltcup. «Mit allen unglaublich schönen Seiten, welche der Sport mit sich bringt, ist er aber auch mit viel Verzicht verbunden. Ich habe gemerkt, dass bei mir die totale Entschlossenheit, welche es für Bestleistungen auf höchster Stufe braucht, abgenommen hat. Ich werde den Trainingsalltag mit dem Team sicher vermissen. Jetzt freue ich mich aber auf einen neuen Abschnitt in meinem Leben», so Furger zu den Gründen für seinen Entscheid.
Sieg beim Engadiner das Ziel
Mit Roman Furger verlässt ein filigraner Techniker das Schweizer Team, der durch sein taktisches Geschick und eine große Endschnelligkeit überzeugte. Eine Konstante in seiner Karriere waren aber auch Rückschläge durch Krankheiten und Verletzungen, die ihn immer wieder zwangen, sich zurückzukämpfen. Roman Furger wird am kommenden Sonntag (12. März) am Engadin Skimarathon teilnehmen und versuchen, mit einem weiteren Erfolg mit dem Rekordsieger Albert Giger (5 Siege) gleichzuziehen. An den Schweizer Meisterschaften in Silvaplana (31. März bis 2. April) wird der Urner voraussichtlich seinen letzten Auftritt als aktiver Athlet haben.
Quelle: Pressemeldungen