In Skandinavien ändert sich zur Saison 2021/2022 die TV-Rechtesituation unter anderem für die FIS Sportarten Skilanglauf und Nordische Kombination. In Österreich wird derweil nach dem Doping-Skandal von Seefeld an einem neuen Konzept für die Langlauf-Sparte gearbeitet.
Langlauf in Skandinavien bald im Privatfernsehen
Die öffentlich-rechtlichen Sender der nordeuropäischen Länder Norwegen, Schweden und Finnland verlieren zur Saison 2021/2022 die Übertragungsrechte an den FIS-Sportarten Skilanglauf, Skispringen, Nordische Kombination, Ski Alpin, Freestyle und Snowboard. Dies wurde vor einigen Tagen bekannt, als die Nordic Entertainment Group (NENT) den Erwerb der Rechte verkündete. Damit wird zum Beispiel der Skilanglauf-Weltcup im Mutterland Norwegen ab 2021 für mindestens fünf Jahre nur noch im Privatfernsehen zu sehen sein. Dadurch verliert der norwegische Sender NRK mehr als 40 Prozent seines Wintersportangebots und auch YLE (Finnland) und SVT (Schweden) werden sich auf andere Schwerpunkte verlagern müssen. Die NENT Gruppe will 500 Stunden Live-Wintersport pro Jahr über ihre Kanäle Viaplay und Viafree (Online-Streaming) sowie Viasat-Pay und Free-TV Kanäle zeigen. Welche Rennen wo zu sehen sein werden, ist noch nicht bekannt. Eventuell kommt es aber in den nächsten zwei Jahren auch noch zu einer Kooperation der NENT Gruppe mit den öffentlich-rechtlichen Sendern, wie dies in letzter Minute auch in Deutschland zwischen ARD/ZDF und Discovery bezüglich der Olympia-Rechte geschehen ist. Ansonsten könnten die Skandinavier zukünftig gezwungen sein, für das Verfolgen des Langlauf-Weltcups im bewegten Bild zu bezahlen.
Neuanfang nach Doping-Skandal
In Österreich stehen die Signale auf „Reset“ der ÖSV-Sparte Skilanglauf. Nach den neuerlichen Doping-Fällen während der Heim-WM in Seefeld scheint zwar nun sicher, dass es keinen Ausschluss der Skilangläufer aus dem Verband geben wird, ein Neuanfang ist aber unvermeidlich. In einer Pressemeldung des ÖSV von vor einigen Tagen heißt es dazu: „Wie bereits in den gefassten Grundsatzbeschlüssen der Präsidiumssitzung am 22. März in Saalbach festgelegt, steht der Verband unter geänderten Rahmenbedingungen weiterhin zum Langlaufsport. Um dies zu untermauern, hat die Präsidentenkonferenz heute Mag. Christian Schwarz, den Leiter des Nordischen Ausbildungszentrums in Eisenerz, mit der Ausarbeitung eines Konzeptes beauftragt, welches dem Präsidium bis Ende April zur Begutachtung vorliegen soll.“ Dieses Konzept soll sich insbesondere mit dem Nachwuchs aber auch mit möglichen zukünftigen Kaderstrukturen befassen. Deshalb wird sich die Kadernominierung um mehrere Wochen verschieben.