Pål Golberg feierte beim Heimweltcup in Beitostølen seinen zweiten Saisonsieg und baute seine Gesamtführung weiter aus. Zweiter wurde Didrik Tønseth vor Andrew Musgrave. Janosch Brugger zeigte als Siebter ein starkes Rennen und Albert Kuchler wurde 17.
Musgrave profitiert von schnellem Golberg
Pål Golberg hat erneut allen gezeigt, dass er zumindest in Abwesenheit von Klæbo aktuell der beste Langläufer ist, der verdient den Gesamtweltcup anführt. Der Norweger ging etwas kontrollierter ins Rennen und erhöhte dann immer weiter das Tempo. Nach fünf Kilometern lag er allerdings nur um vier Zehntelsekunden vor Emil Iversen. Dann kam allerdings seine starke zweite Runde, in der er seinen Vorsprung ausbaut. Beim Stadiondurchlauf bekam der Mann im gelben Trikot Gesellschaft von Andrew Musgrave, der seit vielen Jahren mit dem norwegischen Team trainiert und seine Startnummer taktisch perfekt gewählt hatte, um dann mit Golberg mitzulaufen. Das klappte auch sehr gut und als er sich von dem ins Ziel laufenden Golberg verabschieden musste, lag er nur vier Sekunden hinter ihm an vierter Stelle. Dennoch konnte er Pål Golberg nicht den Sieg streitig machen, auch wenn der Norweger das befürchtete. Am Ende holte sich der Weltcupführende mit 7,6 Sekunden Vorsprung seinen zweiten Saisonsieg. „Es war ein guter Tag nach der Frustration mit dem Sturz gestern. Aber das gehört dazu. Heute gab es die Revanche. Ich habe mir das Rennen gut eingeteilt und hatte noch Kräfte für die zweite Runde. Aber ich hatte Sorgen, dass ich Musgrave zum Sieg gezogen hatte“, so Golberg im Siegerinterview. Damit gewann der 32-Jährige seinen ersten Klassik-Einzelstart seit neun Jahren. Hinter ihm belegte Didrik Tønseth wie zuvor seine Lebensgefährtin Anne Kjersti Kalvå den zweiten Platz. Für den Schotten Andrew Musgrave bedeuten die Führungsarbeit von Golberg immerhin Rang drei, sein zweites Podium im Weltcup, nachdem er in dieser Saison mit Rang fünf, sechs und vier schon nah dran gewesen war.
Brugger läuft in die Top10
Obwohl er das Podium verpasste, konnte sich Emil Iversen über Platz vier und einen deutlichen Formanstieg freuen, nachdem er zu Saisonbeginn heftig kritisiert wurde. Sein Landsmann Martin Løwstrøm Nyenget wurde mit 20 Sekunden Rückstand Fünfter vor dem Italiener Francesco De Fabiani, der sein bestes Rennen seit langem machte. Mit der frühen Startnummer 16 war Janosch Brugger ins Rennen gegangen und setzte die Zwischenbestzeiten, die erst zehn Minuten später von dem Italiener unterboten wurden. Mit einem starken Finish auf den letzten zwei Kilometern, auf denen der Deutsche nur zwei Sekunden auf Golberg verlor, konnte er sich noch von Platz neun auf sieben vorarbeiten. Damit lief er schon zum zweiten Mal in diesem Winter im Klassik-Einzelstart unter die besten Acht und war dementsprechend zufrieden: „Mit dem siebten Platz bin ich natürlich mega mega happy. Da fehlen nur 20 oder 25 Sekunden auf das Podest. Von demher richtig richtig cool, dass es im Klassisch für so weit vorne reicht im Moment. Da bin ich natürlich richtig zufrieden und froh, daas so gut geklappt hat. Wir hatten auch trotz der kalten Temperaturen richtig richtig gute Ski.“ Die Norweger Mikkael Gunnulfsen und Hans Christer Holund sowie Calle Halfvarsson komplettierten die besten Zehn, Elfter wurde Harald Østberg Amundsen, dessen Zwillingsschwester am Morgen positiv getestet wurde.
Kuchler überzeugt als 17.
Das DSV-Team war mit nur zwei Athleten ins Rennen gegangen, da der Rest des Teams sich bereits in Davos auf die Tour de Ski vorbereitet. Aber auch Albert Kuchler konnte bei eiskalten Bedingungen eine sehr überzeugende Leistung abliefern und verpasste die besten 15 nur um vier Sekunden. Dennoch bedeutete dieser 17. Platz das mit Abstand beste Weltcupergebnis für den 24-Jährigen aus dem Bayerischen Wald, der erst seit einem Jahr im Weltcup unterwegs ist. „Mit meinem heutigen Rennen bin ich schon ziemlich zufrieden. Heute hat sehr viel gepasst. Meine Verfassung war sehr gut, ich habe mich gut gefühlt, die Ski waren top – Stieg und Fahrt. Wirklich sehr sehr sehr gut“, sagte Kuchler. „Platz 17 ist natürlich nicht schlecht, aber ein bisschen ärgert es mich natürlich, dass die drei, vier Sekunden auf Platz 15 und die halbe WM-Quali gefehlt haben, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.“
Vermeulen in den besten 30
„Es ist ein sehr schöner Tag, sehr kalt, viel Naturschnee. Es ist toll zu laufen. Die Kälte macht mir keine Sorgen, ich freu mich auf das Rennen“, sagte der Österreicher Mika Vermeulen vor dem Start im FIS-Interview. „Mein Plan ist, technisch gut zu laufen und kontrolliert anzugehen. Ich bin in recht guter Form und wenn ich unter die Top25 oder Top20 komme, bin ich glücklich.“ Dieses Ziel erreichte der gebürtige Niederländer, der inzwischen in Lillehammer lebt und trainiert, zwar nicht ganz, wurde aber guter 29. mit weniger als einer Minute Rückstand. Seine Teamkollegen Benjamin Moser und Michael Föttinger belegten die Plätze 51 und 58. Philipp Leodolter wurde 65.
Baumann nach Corona bester Schweizer
Obwohl er gerade erst von einer Corona-Infektion genesen ist, zeigte Jonas Baumann ein gutes Rennen und wurde als bester Schweizer 37. mit etwas mehr als einer Minute Rückstand. Die einzigen weiteren Starter im Team der Eidgenossen waren die Sprintspezialisten Erwan Käser und Roman Schaad auf den Positionen 68 und 70.
=> Ergebnis 10 Kilometer KT Herren
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