Therese Johaug lief über 15 Kilometer Freistil in ihrer eigenen Welt und war 1:05 Minuten schneller als Charlotte Kalla, die sich diesmal als größte Konkurrenz knapp vor Ingvild Flugstad Østberg herauskristallisierte.
Riesiger Abstand für Johaug
Unter leichtem Schneefall bei fünf Grad minus fanden die 15 Kilometer der Damen als erstes Weltcuprennen der Saison auf Naturschnee-Unterlage statt. Therese Johaug hatte sich mit Startnummer 31 für die erste Startnummer in der roten Gruppe der Weltcupbesten entschieden, um ein Zeichen zu setzen und eine Zeit vorzulegen, an der die anderen Athletinnen sich die Zähne ausbeißen sollten. Obwohl die Strecke nicht so schwierig ist wie in den letzten Wochen in Ruka und Lillehammer, die Runde etwas kürzer als die offiziellen fünf Kilometer Länge und Johaug mehr Verkehr auf der Strecke hatte als die spät gestarteten Kalla und Pärmäkoski, begann sie sich schon Ende der ersten Runde zeitlich von ihren Konkurrentinnen abzusetzen und dem nächsten Sieg entgegenzulaufen. Das Wasser reichen konnte ihr bei Weitem niemand. „Ich war sehr müde nach Lillehammer. Ich habe mich dann ausgeruht und ich denke, die Form war heute gut. Ich habe viele gute Energien mitgenommen in das Rennen, habe mich auf die Technik konzentriert und bin froh, dass es hier in Beitostølen, wo ich die Strecken sehr mag, so gut geklappt hat“, meinte die Dominatorin der Distanzrennen. Im Ziel lag sie unglaubliche 65 Sekunden vor Charlotte Kalla, die sich gegen Rennende am Besten hielt und mit dem zweiten Platz belohnt wurde knapp vor Ingvild Flugstad Østberg. Ebba Andersson büßte auf den letzten drei Kilometern noch zehn Sekunden gegenüber ihren Konkurrentinnen ein, so dass sie diesmal das Podium verpasste. Rang fünf ging an Anastasia Sedova, die wegen Herzproblemen erst später in die Saison einstieg. Krista Pärmäkoski, die wegen einer Einladung des finnischen Staatspräsidenten zum Burgfest Helsinki gestern Abend erst spät angereist war, kämpfte lange um das Podium, büßte aber gegen Rennende viele Sekunden ein und wurde nur Sechste knapp vor Natalia Nepryaeva und Jessie Diggins. Ragnhild Haga wies als Neunte schon fast zwei Minuten Rückstand auf gefolgt von der inzwischen 40-jährigen Riitta-Liisa Roponen und Teresa Stadlober.
Stadlober im Sog von Johaug
Teresa Stadlober war erwartungsgemäß wieder die beste deutschsprachige Athletin. Den angepeilten Top10-Platz verpasste die Steirerin jedoch knapp. Die 25-Jährige hatte das Rennen gut begonnen und wurde gegen Ende ihrer ersten Runde von Therese Johaug eingeholt. Stadlober klemmte sich an die Skienden der Norwegerin, hielt sehr gut mit und machte während der nächsten Kilometer sehr viel Zeit und Positionen gut – bis auf Platz fünf quasi zeitgleich mit Pärmäkoski. Im langen Anstieg bei Kilometer acht konnte sie der Siegerin aber nicht mehr folgen und büßte schnell für das hohe Tempo der letzten Kilometer. Bis ins Stadion verlor sie 40 Sekunden und lag im Ziel mit weiteren 50 Sekunden Rückstand an Position elf. „Es war heute schwer zu laufen. Es gab viel Neuschnee und die Verhältnisse waren stumpf und weich. Am Ende der ersten Runde hat mich Johaug überholt, da bin ich dann mitgegangen. Wir sind dann einen guten Rhythmus gelaufen. Am Ende meiner zweiten Runde musste ich sie ziehen lassen, weil es für sie ja schon die letzte Runde war. Ich habe versucht, in der letzten Runde wieder meinen eigenen Rhythmus zu laufen und habe hier ein paar Sekunden verloren, bin aber schon zufrieden mit meinem heutigen Ergebnis“, Stadlober. Die Schweizerin Nathalie von Siebenthal wurde 25.
Ein Punkt für Hennig
Das DSV-Team ist zwar mit vier Athletinnen vor Ort, am heutigen Tag gingen aber nur zwei Deutsche ins Rennen. Beide rangierten sich von Anfang an jenseits von Platz 30 ein und Katharina Hennig wurde schon relativ früh im Rennen von der 90 Sekunden später gestarteten Riitta-Liisa Roponen eingeholt. Sie hielt aber bis zum Ziel mit der Finnin mit, so dass sie schließlich als 30. noch einen Punkt ergatterte. Die eine Minute vor Hennig gestartete Julia Belger gesellte sich auf den letzten Kilometern auch noch zu dieser Gruppe und kam als 44. in die Wertung.
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