Nach einem klaren Sieg im Freistil-Massenstart über 35 Kilometer rund um Meråker ist Alexander Bolshunov der neue Führende der Ski Tour. Johannes Høsflot Klæbo wurde Zweiter vor Emil Iversen. Zwei Schweizer kamen unter die besten Acht.
Stockbrüche im russischen Team
Die Herren waren ebenfalls fast alle mit Trinkgurt unterwegs, sehr wenige Läufer trugen ihre Verpflegung im Camelbak auf dem Rücken wie Melnichenko und mehrere Teamkollegen. Auf den ersten Kilometern zum Punktesprint bestimmten Federico Pellegrino und Johannes Høsflot Klæbo das Tempo, aber der Norweger ließ den Italiener ungefährdet mit einigen Metern Vorsprung die 15 Punkte holen. Nachdem er eingeholt war, übernahm Iivo Niskanen und Jens Burman die Tempoarbeit, später zeigten sich auch die Franzosen vorne, aber im Gegensatz zu den Damen war das Tempo zunächst gemächlich. Nach 25 Minuten und zehn gelaufenen Kilometern übernahm Finn Hågen Krogh nach der Verpflegung die Spitze, wenige Minuten später erhöhte Martin Johnsrud Sundby das Tempo, während Bolshunov sich und einen Teamkollegen mit einem neuen Stock vom Material-Skidoo versorgte: Noch viel später im Rennen sah man Andrey Larkov mit verschiedenfarbigen Stöcken, die aber offenbar von der Länge zu ihm passten. Generell herrschte aber ein ständiger Wechsel an der Spitze bei nicht allzu hohem Tempo. Nach 14 Kilometern gehörten noch 32 Athleten zur Spitzengruppe, darunter mit Dario Colgna und Roman Furger zwei Schweizer.
Røthes zu frühe Attacke
Zum Bonussprint bei Kilometer 20 in Fjergen wurde das Tempo sichtlich höher, die Norweger hielten das Tempo hoch – sieben Norweger, dahinter erst Bolshunov. Nyenget nahm teamtaktisch clever am Sprint das Tempo raus, um Golberg zumindest Platz vier zu überlassen. Anschließend blieb das Tempo hoch, fünf Norweger und Bolshunov setzten sich ab. Nach einer weiteren Attacke löste sich Sjur Røthe, zu dem kurz darauf Bolshunov aufschloss. Obwohl kein Coaching an der Strecke möglich ist, war der Norweger sehr aufmerksam und verringerte sofort das Tempo, damit auch Simen Hegstad Krüger wieder heranlaufen konnte. Da das Trio einen Vorsprung zu den anderen Athleten hatte, übernahm Bolshunov die Initiative, um den Vorsprung zu vergrößern – aber auch hinten machte Iversen Tempo, um wieder den Zusammenschluss herbeizuführen. Zu dieser Verfolgergruppe gehörte auch Pål Golberg, der Führende in der Ski Tour, der acht Kilometer vor dem Ziel virtuell die Ski Tour Führung abgab. Zu diesem Zeitpunkt konnte sich Alexander Bolshunov an einem Anstieg auch von Sjur Røthe absetzen, Simen Hegstad Krüger hatte schon einige Minuten vorher den Anschluss verloren. Schnell war der Vorsprung von Bolshunov auf 30 Sekunden angewachsen und wurde immer größer.
51 Sekunden Vorsprung
Drei Kilometer vor dem Ziel wurde Røthe von der achtköpfigen Gruppe eingeholt, zu der immer noch beide Schweizer gehörten. Während Bolshunov einsam und allein dem Ziel entgegenstrebte, wurde hinten das Tempo verschleppt, um sich auf den Endspurt vorzubereiten. Dadurch konnte der bei Kilometer 32 noch 20 Sekunden zurückliegende Hans Christer Holund an die Gruppe heranlaufen. Mit einem klaren Vorsprung von 51 Sekunden überquerte Alexander Bolshunov als Sieger und neuer Ski Tour Leader die Ziellinie. Mit Emil Iversen, Johannes Høsflot Klæbo und Martin Løwstrøm Nyenget versuchten sich drei Norweger am letzten Anstieg vom Rest der Gruppe abzusetzen, was aber nicht ganz gelang. Dennoch machte das Trio die Plätze zwei bis vier unter sich aus: Klæbo vor Iversen und Nyenget.
Starke Schweizer
Finn Hågen Krogh wurde Fünfter vor Dario Cologna und Sjur Røthe. Roman Furger erreichte das erstklassiger Achter sein bestes Weltcupergebnis. Simen Hegstad Krüger und Andrey Melnichenko blieben als Neunter und Zehnter noch unter eine Minute Rückstand. Pål Golberg kam 20 Sekunden später als Zwölfter ins Ziel und ist jetzt mit 1:05 Minuten Rückstand nur noch Zweiter der Ski Tour hinter Bolshunov und eine Sekunde vor Sjur Røthe. Jason Rüesch sammelte als 29. mit 3:39 Minuten Rückstand noch zwei Weltcuppunkte. Beda Klee wurde 41. und Bernhard Tritscher 52. vor Jonas Baumann.
=> Ergebnis 35 Kilometer FT Massenstart
=> Ski Tour nach vier Etappen