Langlauf Weltcup Cogne: Jessie Diggins bezwingt Slind im Einzelstart – Fähndrich Sechste

Jessie Diggins (USA) © Vanzetta/NordicFocus

Jessie Diggins entschied die zehn Kilometer von Cogne für sich und ließ Astrid Øyre Slind hinter sich. Nadine Fähndrich wurde Sechste.

Diggins knapp vor Slind

Jessie Diggins (USA), Astrid Oeyre Slind (NOR), Kerttu Niskanen (FIN), (l-r) © Vanzetta/NordicFocus

Auf der Strecke von Cogne galt es, sich die Kräfte wegen der Höhe zu einzuteilen. Das Schwierigste ist der lange Gran Paradiso Anstieg, danach folgen aber viele Abfahrten mit zahlreichen Richtungsänderungen, in denen man immer aufpassen und arbeiten muss. Das machten Jessie Diggins und Astrid Øyre Slind am besten, die sich von der ersten bis zur dritten Runde einen Zweikampf um den Sieg lieferten. Während des gesamten Rennens hatte allerdings Jessie Diggins die Nase um etwa fünf Sekunden vorne und feierte ihren fünften Saisonsieg. „Das hat so viel Spaß gemacht, die Zuschauer waren einfach toll und ich bedanke mich bei allen, die mich angefeuert haben. Das war super cool und ein wunderschöner Tag an einem wunderschönen Ort. Die Ski waren perfekt und ein großer Sieg für mein Team“, meinte Jessie Diggins, deren Team gestern wie auch die Finnen mit dem Material gehadert hatten, weil sich nach der Abgabe der Ski vor dem Prolog die Bedingungen änderten und es feuchter wurde. Zum heutigen Rennen sagte sie: „Ich wollte vom Start weg hart laufen und ich bin froh, dass es in der Sonne nicht zu warm wurde. Es ist gut zu wissen, dass ich im Training genug Gas gegeben habe und dass es sich auszahlt. Nun werde ich hoffentlich ein gutes weiteres Trainingslager haben.“ An die Zuschauer gerichtet endete sie mit einem „Grazie mille!“ Slind belegte den zweiten Platz gefolgt von Kerttu Niskanen, die wie ihr Bruder ein sehr gutes Freistilrennen machte.

Janatova verpasst erstes Podium

Katerina Janatova (CZE) © Vanzetta/NordicFocus

In absoluter Topform befindet sich aktuell auch Katerina Janatova, die zuletzt mehrfach unter die besten Zehn lief, ihre besten Ergebnisse jedoch im Sprint hat. Heute fehlten der 27-Jährigen vom Aker Dæhlie Team zum ersten tschechischen Damen-Podium seit Katerina Neumannova nur neun Sekunden. Fünfte wurde Krista Pärmäkoski vor Nadine Fähndrich. Anne Kjersti Kalvå und Lotta Udnes Weng hatten als Siebte und Achte schon fast eine Minute Rückstand. Flora Dolci wurde Neunte vor Maja Dahlqvist.

Fähndrich starke Sechste

Nadine Faehndrich (SUI) © Vanzetta/NordicFocus

Nadine Fähndrich wurde mit 52 Sekunden Rückstand sehr gute Sechste, was ihr viertbestes Distanzergebnis ist. Die Luzernerin ging das Rennen in der Höhe aber offenbar etwas zu schnell an, denn in der zweiten Rennhälfte verlor sie noch viele Sekunden. Wegen der großen Abstände wirkte sich das in der Platzierung aber kaum aus. Eine gute Leistung zeigte auch Anja Weber. Die 23-Jährige war teilweise mit Katerina Janatova unterwegs und erreichte das Ziel auf dem 20. Platz. Alina Meier hatte auf einen Start verzichtet.

Hennig nur 22. als beste Deutsche

Katharina Hennig (GER) © Authamayou/NordicFocus

Als beste Deutsche kam Katharina Hennig in ihrer schwächeren Technik über den 22. Platz nicht hinaus. Die 28-Jährige, die gerade aus einer Trainingsphase für die WM kommt, verlor bis zum Ziel 1:42 Minuten. Die optimale Vorbereitung auf die WM hat aber absolute Priorität, so dass aktuelle Ergebnisse für das deutsche Team nicht so entscheidend sind. „In Abwesenheit unserer besten Athletin Victoria Carl tun sich die anderen Athletinnen schwer, nach einem so intensiven Wochenende an die top Leistungen anzuschließen. Katha Hennig hat eine gute letzte Runde gemacht, hat aber schwer getan, ins Rennen zu finden“, urteilte Teamchef Peter Schlickenrieder. „Der 22. Platz ist für sie sicher nicht befriedigend. Ich sehe es als gutes Zeichen, dass sie eine gute Schlussrunde hingelegt hat, das spricht dafür, dass man immer noch Wettkämpfe braucht, um in Form zu kommen.“ Lisa Lohmann kam als 28. ins Ziel und Sofie Krehl wurde 31. vor Anna-Maria Dietze. Lena Keck wurde 47. „Lisa Lohmann war sehr gut im Angang, die nicht wirklich die Skatingspezialistin ist. Aber sie hat es schwer erwischt in der letzten Runde und hat ganz viele Plätze noch verloren. Deswegen wurde es kein Top-20 Resultat von ihr. Aber sie ist mutig und risikovoll angegangen, wofür sie nicht belohnt worden ist. Ihre Formkurve zeigt nach oben. Sie kann sicher noch einen guten zweiten Teil der Saison hinlegen“, so Schlickenrieder. „Sofie Krehl und Anna-Maria Dietze haben sich mehr erwartet und konnten sich nicht unter den Top30 platzieren. Da muss man gut analysieren, ob sie mehr Training oder intensiveres Training brauchen.“

Drei ÖSV-Starterinnen dabei

Katharina Brudermann (AUT) © Authamayou/NordicFocus

Von den drei ÖSV-Damen konnte sich in Abwesenheit der trainierenden Teresa Stadlober keine unter die besten 30 schieben. Die 25-jährige Katharina Brudermann wurde mit 2:21 Minuten Rückstand 38. Lisa Achleitner belegte bei ihrem Weltcupdebüt Rang 46 und Magdalena Scherz wurde 53.

=> Ergebnis 10 Kilometer Freistil

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