Langlauf Weltcup Cogne: Niskanen meldet sich mit Sieg zurück – Fähndrich Zweite

Nadine Faehndrich (SUI), Kerttu Niskanen (FIN), Natalia Nepryaeva (RUS), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Nadine Fähndrich sicherte sich beim überraschenden Sieg von Kerttu Niskanen über zehn Kilometer im klassischen Stil ihr erstes Weltcup-Podium, die Finnin meldete sich nach langer Durststrecke auf dem Podium zurück. Natalia Nepryaeva wurde Dritte. Beste Deutsche wurde Victoria Carl als Sechste und auch Pia Fink und Nadine Herrmann konnten zufrieden sein.

Erst Karlsson, dann Fähndrich, dann Niskanen

Kerttu Niskanen (FIN) © Thibaut/NordicFocus

Im am schwächsten besetzten Weltcup der gesamten Saison gab es für viele Athletinnen Chancen, ein Topergebnis zu holen, die sich sonst hinter anderen einreihen müssen. So war auch die Chance für das große schwedische Talent Frida Karlsson sehr groß, bei ihrem allerersten Weltcup gleich aufs Podium zu springen – oder sogar noch mehr. Allerdings sah man aber auch vielen Damen an, dass sie direkt aus dem Trainingslager kommen und das harte Training noch in den Beinen haben. Zunächst sah aber alles danach aus, als könne Frida Karlsson die Hoffnungen der schwedischen Fans erfüllen und die 19-Jährige ging die ersten 800 Meter furios an und war sechs Sekunden schneller als alle anderen. Auf den nächsten Kilometern wurde aber schnell klar, dass sie wie bei der JWM noch große Mängel in ihrer Renneinteilung hat. Sie fiel im Laufe des Rennens hinter die zu diesem Zeitpunkt Führende Nadine Fähndrich zurück. Noch etwas schneller als die starke Schweizerin war die Finnin Kerttu Niskanen, die zu Saisonbeginn wegen Übertrainings weit hinter den Erwartungen blieb und scheinbar genau zum richtigen Zeitpunkt in Form kommt. Was dieser sie nun bei denen am Donnerstag beginnenden Weltmeisterschaften wert ist, wenn alle Stars wieder am Start sind, wird man abwarten müssen. Immerhin ist dieser Sieg ihr zweiter im Weltcup, der erste in einem Einzelstart, auch wenn das Feld nicht allzu stark besetzt war. Damit strafte sie ihren ehemaligen Teamkollegen Sami Jauhojärvi Lügen, der vor einigen Tagen noch als Experte im finnischen Fernsehen dafür plädierte, nur die „Küken“ mit zur WM zu nehmen und die Alten zu Hause zu lassen. „Ich fühle mich sehr gut, ich bin so glücklich. Nach dieser schwierigen Zeit bin ich wieder zurück. Ich bin so glücklich. Vor einigen Wochen dachte ich noch, Seefeld ist so weit weg. Ich war so müde zu Saisonbeginn. Ich musste mich gut erholen. Es war keine einfache Zeit und es war nicht leicht, die anderen im TV zu sehen. Ich freue mich nun auf Seefeld!“, meinte die überglückliche Siegerin.

Fähndrich Zweite und auch DSV-Trio zufrieden

Nadine Faehndrich (SUI) © Thibaut/NordicFocus

Für Nadine Fähndrich bedeutet dieser zweite Platz das erste Podium ihrer Weltcupkarriere, den ersten Sieg verpasste sie mit drei Sekunden Rückstand nur knapp. Die Russinnen Natalia Nepryaeva, Yulia Belorukova und Alisa Zhambalova reisten direkt aus dem Trainingslager an und mussten sich deswegen mit den Plätzen drei bis fünf begnügen. Victoria Carl wurde mit 32 Sekunden Rückstand gute Sechste noch vor Frida Karlsson, die nach fünf Kilometern noch geführt hatte, und Teresa Stadlober, die sich natürlich ganz auf die Heim-WM fokussiert hat. Die Österreicherin ließ durch einen Sturz noch etwas liegen, aufs Podium wäre es für sie auf dieser leichten Strecke aber nicht gegangen: „Die Strecke ist jetzt nicht unbedingt eine die mir liegt, weil einfach viel zum Schieben ist und auch die Anstiege eher flach und kurz sind. Ich mag es doch lieber steiler und anspruchsvoller. Ich habe sicher das bestmögliche herausgeholt, was heute gegangen ist. Leider bin in der ersten Runde bei einer Wende gestürzt, wo ich sicher einige Sekunden liegen gelassen habe. Ich glaube aber, dass auf der Runde generell nicht mehr drinnen gewesen wäre. Das Gefühl ist gut — in den Anstiegen merke ich, dass ich gut drauf bin. Im Schub muss ich mich sicher noch weiterentwickeln, da lasse ich zu viel Zeit liegen. Für die WM bin ich aber optimistisch, dass das passt.“ Die inzwischen 38-jährige Klassikspezialistin Masako Ishida schaffte es nach langer Zeit als Neunte wieder unter die besten Zehn. Anne Kyllönen belegte den zehnten Platz. Die Finnin hat wie ihre Teamkollegen mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und läuft ständig mit Schmerzen, die vom Rücken in die Beine ausstrahlen. Sie leidet unter mehreren eingeklemmten Nerven, an die sich kein Operateur herantraut, weil das Risiko einer Verschlimmerung zu groß ist. Wie Victoria Carl zeigten auch die anderen beiden Deutschen, Pia Fink und Nadine Herrmann, als Zwölfte und 19. eine sehr gute Leistung und belohnten sich mit ihren besten Weltcup-Leistungen – für Nadine Herrmann waren es die ersten Punkte in einem Distanzrennen. Nach wie vor überhaupt nicht in Form in Nathalie von Siebenthal, die immer noch nicht an ihre Leistungen der Vorjahre anknüpfen kann. Auch wenn heute nicht in ihrer favorisierten Technik gelaufen wurde, ist Platz 20 mit 1:17 Minuten Rückstand noch hinter der Deutschen eine klare Enttäuschung wie auch für die frischgebackene Schweizer Meisterin Lydia Hiernickel als 45. von nur 50 Starterinnen.

=> Ergebnis 10 km KT Damen

 

 

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