Trotz Straßensperren wegen Eisglätte und gefrierendem Regen in Lappland, die zum Beispiel die Norweger ausbremsten, konnte das deutsche Team am Montag planmäßig nach Norwegen weiterreisen, am Dienstag konnten erstmals die Strecken erkundet werden. In Lillehammer warten wieder drei Wettkampftage auf schweren Strecken.
Vorfreude auf Langlaufstrecken
Bei den letzten beiden Gastspielen in Lillehammer musste wetterbedingt auf die Biathlonstrecken im benachbarten Stadion ausgewichen werden, weil wegen zu warmer Temperaturen die Langlaufloipen ohne Asphalt-Untergrund nicht präpariert werden konnten. Diesmal ist es anders und darauf freuten sich die deutschen Athleten schon im Voraus: „In Lillehammer laufen wir das erste mal seit ein paar Jahren wieder auf den Langlaufstrecken und die kenne ich noch nicht. Aber ich habe gehört, die sollen ziemlich bergig sein und wenig flach und das kommt mir eigentlich immer entgegen. Deswegen freue ich mich da sehr drauf und bin gespannt, was mich da so erwartet“, meinte Friedrich Moch und Victoria Carl, die dort bereits 2019 gelaufen ist, sagte: „In Lillehammer geht es Gott sei Dank wieder auf die Langlaufstrecken, wir müssen dieses Jahr nicht ins Biathlonstadion. Da freuen wir uns drauf, es soll ja sehr kalt werden. Dann werden wir mal sehen, wie alle Athleten die Kälte verkraften.“ So kalt wie sie am letzten Wochenende noch glaubte, wird es aber gar nicht. Die Temperaturen werden um den Gefrierpunkt liegen, aber es gibt einige Zentimeter nassen Neuschnee in den nächsten Tagen.
Keck und Kastner ergänzen das Team
Von Ruka reiste das gesamte Team nach Lillehammer. Nach der anstrengenden Reise ging es ab Dienstag ins Training. Teamchef Peter Schlickenrieder erzählte: „Am Montag sind wir schon um 4:30 Uhr mit dem Shuttle nach Rovaniemi losgefahren. Über Helsinki ging es dann nach Oslo und dann weiter mit dem Bus nach Lillehammer. Den langen Reisetag mussten wir dann erstmal wegstecken. Wir freuen uns aber über den Naturschnee in Lillehammer auf traumhaften, schweren Strecken. Und schwer können wir. Nach dem Ruka-Wochenende sind wir gut gerüstet für die drei Rennen in Lillehammer.“ Vor Ort stießen auch Lena Keck, die Lebensgefährtin von Friedrich Moch, und Sprinter Marius Kastner zur Mannschaft. „Wir haben weiterhin eine sehr große Mannschaft am Start. In Norwegen stößt Marius Kastner zum Team dazu, der uns im Sprint verstärken soll. Mit zehn Mädels und neun Jungs sind wir sicherlich eine der größten Mannschaften, die der deutsche Langlauf je bei Weltcups im Ausland im Einsatz hatte. Es hat sich jetzt schon abgezeichnet, dass das der richtige Schritt ist, um die Athletinnen und Athleten topfit an den Start zu bringen, sodass sie ihr Potenzial maximal ausschöpfen können“, meint Schlickenrieder.
Das DSV-Team im Überblick
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Laura Gimmler (SC 1906 Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Helen Hoffmann (WSV Oberhof 05)
– Lena Keck (TSV Buchenberg)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Lisa Lohmann (WSV Oberhof)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Katherine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Jan-Friedrich Doerks (SWV Goldlauter Heidersbach)
– Marius Kastner (SC Neubau)
– Albert Kuchler (SpVgg Lam)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
– Anian Sossau (SC Eisenärzt)
– Jan Stölben (SLV Ernstberg)
Einsatzplanung
Weltcup Lillehammer, Aufgebot 10 km F Herren: Janosch Brugger, Albert Kuchler, Friedrich Moch, Florian Notz, Anian Sossau, Jan Stölben
Weltcup Lillehammer, Aufgebot 10 km F Damen: Victoria Carl, Pia Fink, Katharina Hennig, Helen Hoffmann, Sofie Krehl, Lisa Lohmann
Weltcup Lillehammer, Aufgebot Sprint Damen: Victoria Carl, Pia Fink, Laura Gimmler, Lena Keck, Sofie Krehl, Coletta Rydzek
Weltcup Lillehammer, Aufgebot Sprint Herren: Jan-Friedrich Doerks, Marius Kastner, Anian Sossau, Jan Stölben
(wird weiter ergänzt)
Peter Schlickenrieder, Teamchef Langlauf
„Beim Weltcup-Auftakt in Ruka haben die Damen gezeigt, dass sie aktuell zu den besten Nationen der Welt gehören. Auch die Herren haben einen guten Einstand in die Weltcupsaison gegeben. Darauf lässt sich aufbauen. Mit dem gelungenen Auftakt-Wochenende gehen wir locker in die nächsten Rennen. Jetzt heißt es, weiter an den individuellen Aufgaben zu arbeiten, um näher an die Weltspitze heranzurücken.
Am Montag sind wir schon um 4:30 Uhr mit dem Shuttle nach Rovaniemi losgefahren. Über Helsinki ging es dann nach Oslo und dann weiter mit dem Bus nach Lillehammer. Den langen Reisetag mussten wir dann erstmal wegstecken. Wir freuen uns aber über den Naturschnee in Lillehammer auf traumhaften, schweren Strecken. Und schwer können wir. Nach dem Ruka-Wochenende sind wir gut gerüstet für die drei Rennen in Lillehammer.
Wir haben weiterhin eine sehr große Mannschaft am Start. In Norwegen stößt Marius Kastner zum Team dazu, der uns im Sprint verstärken soll. Mit zehn Mädels und neun Jungs sind wir sicherlich eine der größten Mannschaften, die der deutsche Langlauf je bei Weltcups im
Ausland im Einsatz hatte. Es hat sich jetzt schon abgezeichnet, dass das der richtige Schritt ist, um die Athletinnen und Athleten topfit an den Start zu bringen, sodass sie ihr Potenzial maximal ausschöpfen können.“
Victoria Carl
„Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden mit dem Auftakt in Ruka. Wir können auch als Team sehr zufrieden sein, dass wir um die vordersten Plätze mitkämpfen. Ich habe aber etwas gehadert nach dem Klassik-Rennen, weil ich meine Technik nicht so umsetzen konnte wie im Training zuvor. Nicht das Ergebnis hat mich geärgert, sondern meine Technik. Danach hieß es erstmal Beine hochlegen, entspannen und die Energie wieder auffüllen.
In Lillehammer geht es in diesem Jahr wieder auf die Langlauf-Runden, nicht mehr ins Biathlonstadion. Das freut uns. Es soll sehr kalt werden. Mal schauen, wie alle die Kälte verkraften.“
Pia Fink
„Ich bin wirklich zufrieden mit dem ersten Weltcup-Wochenende. Mein Ziel war es, einen positiven Weltcupstart zu finden. Das ist mir gelungen. Die halbe WM-Quali ist schon mal geschafft.
Jetzt freue ich mich auf Lillehammer. Lillehammer hat sehr schöne, aber vor allem auch sehr anspruchsvolle Strecken. Ich werde wieder beide Distanzrennen laufen. Über den Sprint haben wir noch nicht final entschieden.“
Katharina Hennig
„Ich bin super glücklich über die Rennen in Ruka. Mit den Bedingungen vor Ort stand ich in den vergangenen Jahren schon ziemlich auf Kriegsfuß und hatte wirklich Respekt. Das Trauma habe ich überwunden – das hatte ich im Vorfeld nicht erwartet.
Für uns ging es am Montag weiter nach Lillehammer. Dort gehe ich am Freitag beim Skating-Einzel und am Sonntag beim Skiathlon an den Start. Den Freistil-Sprint werde ich auslassen. Die Devise für die nächsten Rennen lautet: Spaß haben, weitermachen und genießen – und den Flow vom Ruka-Wochenende mitnehmen!“
Friedrich Moch
„Ich habe zwei richtig gute Rennen in Ruka gemacht und einen guten Einstieg in die Weltcupsaison gefunden. Ich fühl mich gut vorbereitet auf die nächsten Weltcups.
In Lillehammer laufen wir wieder auf den Langlaufstrecken. Die kenne ich noch gar nicht. Wie ich gehört habe, sollen sie aber ziemlich bergig sein, mit wenigen flachen Passagen. Das kommt mir grundsätzlich entgegen. Ich freue mich sehr drauf und bin gespannt, was mich erwartet.“