Sowohl Linn Svahn als auch Lucas Chanavat konnten sich am Dresdner Elbufer über ihren jeweils zweiten Weltcupsieg im Freistilsprint freuen. Anamarija Lampic und Maja Dahlqvist sowie Sindre Bjørnestad Skar und Johan Häggström konnten sich über ein Podium freuen. Laurien van der Graaff wurde Sechste, die deutschen Sprinterinnen verpassten das Halbfinale sehr knapp.
Großer Jubel bei Schwedinnen
Wieder war der City-Sprint in Dresden kein gutes Pflaster für Norwegerinnen, die das Finale verpassten. So wurde es dann eher wieder zu einer schwedischen Domäne, obwohl Jonna Sundling kurzfristig erkrankt ausfiel und Stina Nilsson möglicherweise sogar die gesamte Saison wegen ihrer gebrochenen Rippe beenden muss. Nach dem Start und dem Anstieg auf den Elbdeich führten die drei Schwedinnen und Doppel-Siegerin Anamarija Lampic das Feld an, Laurien van der Graaff kämpfte zunächst mit Sophie Caldwell um den fünften Platz. Wie in ihren vorherigen Heats warf Maja Dahlqvist mehrfach einen Blick über die Schulter, um einen Blick auf die Konkurrenz zu erhaschen und führte nach der Haarnadel zusammen mit Linn Svahn das Feld in die zweite Runde. Dort ging die Taktik der 20-Jährigen voll auf und Linn Svahn gewann den Zielsprint von vorne. Anamarija Lampic konnte Dahlqvist auf der Zielgeraden noch abfangen und sich nach zwei Siegen den zweiten Platz in Dresden sichern – allerdings musste die Schwedin auch das Tempo reduzieren, als sie sich denselben Korridor wie Svahn aussuchte. Für Linn Svahn war es im vierten Weltcuprennen schon ihr zweiter Sieg: „Ich mag das, wenn es schnell ist mit einem schnellen Zielsprint. Es ist toll, Maja mit auf dem Podium zu haben. Mein Plan war es, bei Maja zu bleiben und als Erste in die Abfahrt von dem Hügel zu gehen. Es macht Spaß, vor so vielen Leuten zu laufen und ich freue mich auf den Teamsprint morgen.“ Sophie Caldwell verpasste ihr zweites Dresden-Podium knapp, Linn Sömskar wurde Fünfte vor Laurien van der Graaff, die im Finale nicht mehr genügend Kräfte hatte, nachdem sie nur als Lucky Loser unter die besten 6 gerutscht war.
Chanavat klarer Sieger
Ein großer Dresden-Experte konnte im Finale nur zuschauen: Federico Pellegrino hatte im Viertelfinale in der Kurve vor der Augustusbrücke von hinten einen Ski von Richard Jouve abbekommen, so dass beide stürzten und ihre Finalhoffnungen frühzeitig begraben mussten. So gingen Davos-Sieger Lucas Chanavat und Sindre Bjørnestad Skar als Favoriten in das Finale, in dem beide ihrer Favoritenrolle gerecht wurden. Zunächst machte allerdings Håvard Solås Taugbøl auf sich aufmerksam, als er auf der ersten Runde zweimal den Stock tauschen musste und dennoch nie aufgab. Den Sieg des Franzosen konnte allerdings niemand verhindern, der das gesamte Rennen von vorn lief und mit klarem Vorsprung die Linie überquerte. „Ich habe mich heute gut gefühlt, besonders auf der Zielgeraden. Ich habe die vielen verrückten Stürze gesehen und normalerweise kämpft sich Richard Jouve dort in der Kurve nach vorne. Aber er hatte heute wieder Pech, wird aber stärker zurückkommen. Ich hatte dieses Jahr auf einen Weltcupsieg gehofft, aber nicht erwartet, dass das so schnell klappt“, meinte er. Sindre Bjørnestad Skar freute sich über Platz zwei vor Johan Häggström, der über den ersten Podestplatz seines Lebens jubelte. Pål Trøan Aune wurde Vierter vor Renaud Jay und Taugbøl.
Rydzek und Winkler mit starker Leistung
Während Nadine Fähndrich den Sprung ins Halbfinale schaffte, dort hinter Laurien van der Graaff Fünfte wurde und im Endklassement Platz neun belegte, gelang das den deutschen Damen nicht. Allerdings hatten gleich vier von sechs Athletinnen den Sprung unter die besten 30 geschafft, was Alexandra Danner bei ihrem Debüt als 31. knapp nicht gelang und auch für Julia Richter endete ihr erstes Weltcuprennen als 50. im Prolog. Besser erging es Anne Winkler und Coletta Rydzek, die beide als Drittplatzierte ihres Viertelfinals nur knapp ausschieden. Anne Winkler, die aus einer Verletzung zurückkommt, profitierte von einem Sturz vor ihr zwischen der Russin Nina Dubotolkina und Kristine Stavås Skistad in der Haarnadel – die Norwegerin stürzte kurz darauf in der nächsten Kurve sogar noch einmal. Coletta Rydzek zeigte sich überaus motiviert von ihrem zweiten Platz im gestrigen 100 Meter Super-Sprint und übernahm mutig die Führung. Gegen Ende der ersten Runde fiel sie zwar etwas zurück, rettete aber Platz drei ins Ziel, was am Ende Rang 16 bei ihrem zweiten Weltcupstart vor Anne Winkler bedeutete. „Ich nehme meine ersten Weltcuppunkte mit und ein gutes Gefühl. Wir haben bei der U23 WM in Oberwiesenthal auch einen Skatingsprint und ich denke, das war ein guter Schritt“, meinte Coletta Rydzek. Nadine Herrmann und Sofie Krehl scheiterten klar und belegten Platz 24 und 28. Die Schweizerinnen Alina Meier und Desiree Steiner scheiterten als 46. und 47. in der Qualifikation.
Max Olex als 37. bester Deutscher
Im Sprint der Herren gehörte Jovian Hediger zu den Opfern des Pellegrino-Jouve-Crashs. Der Schweizer hatte sich deutlich mehr vorgenommen als Platz 17 und wollte mindestens das Halbfinale erreichen, so dass er nach seinem Ausscheiden im Ziel enttäuscht und sichtbar wütend mit dem Stock auf den Schnee einschlug. Die anderen Schweizer scheiterten ebenso wie die Österreicher und DSV-Langläufer in der Qualifikation. Dort war Max Olex bei seinem ersten Weltcupstart in dieser Saison als 37. noch der Beste, die junge Garde mit Anian Sossau, Jonas Schröter, Maxim Cervinka und Lokalmatador Richard Leupold scheiterten klar.
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