Wieder ist eine Saison im Langlauf Weltcup Geschichte, eine Saison, die nie langweilig wurde und immer neue Highlights und Überraschungen parat hatte. Wir blicken zurück auf den Langlauf Weltcup 2024/2025 und die Nordische Ski WM in Trondheim…
Zwei weitere Kristallkugeln für Diggins
Zum dritten Mal nach 2022 und 2024 konnte Jessie Diggins über die große Kristallkugel für den Gesamtweltcup jubeln. Dieser Winter war aber etwas besonders, denn wegen einer Verletzung war dieser Erfolg nicht zu erwarten gewesen. Über Weihnachten zog sich die 33-Jährige eine Plantarfasziitis zu, eine schmerzhafte Entzündung der Sehnenstränge unter dem Fuß. Unter Schmerzen lief sie die Tour de Ski und beendete sie an dritter Stelle. Bei einer anschließenden Untersuchung des Fußes wurde auch noch ein Anriss der betroffenen Sehne festgestellt, so dass die fröhliche Amerikanerin einen Gang zurückschalten musste und vorerst keine Klassikrennen bestritt, die ihr starke Schmerzen verursachten. Bis zur WM war sie aber wieder in allen Rennen am Start und sammelte bei jedem Weltcup wichtige Punkte für den erneuten Gewinn des Gesamtweltcups, den sie sich schließlich schon vor dem Weltcupfinale sicherte. Auch über die kleine Kugel für den Distanzweltcup konnte sie sich freuen, das wurde aber zu einer wahren Punktlandung nach hartem Kampf mit Astrid Øyre Slind im 50 Kilometer-Massenstart von Lahti, nach dem beide nur noch zwei Punkte trennten. Diggins konnte somit ihre insgesamt sechste Kugel mit heim nach Minnesota nehmen.
Joensuu beste Sprinterin ohne Sieg
Die beste Sprinterin der Saison ist eine Athletin, die nach wie vor keinen einzigen Einzelsieg auf dem Konto hat: Jasmi Joensuu lief sogar nur einmal aufs Podium, war aber unglaublich konstant und verpasste in den elf Weltcupsprints nur einmal um Haaresbreite das Halbfinale. Das reichte, um sich durch ihre Konstanz die kleine Kristallkugel zu sichern, was in Lahti groß gefeiert wurde. Richtig bergauf ging es für die 28-Jährige aber eigentlich, nachdem sie vor Weihnachten ihre privaten Probleme gelöst hatte, was in einer Trennung von ihrem langjährigen Partner endete, mit dem sie fünf Jahre zusammen gewesen war. Inzwischen ist die Finnin aber wieder frisch verliebt und neu liiert, wie sie bei den finnischen Meisterschaften am Saisonende zeigte. Andere Athletinnen gewannen zwar bis zu drei Weltcupsprints wie Jonna Sundling, zeigten aber nicht die Konstanz der Finnin und Sundling war auch nur bei vier Weltcups am Start.
Slind hadert mit Punktewertung
Victoria Carl wurde ganz starke Zweite im Gesamtweltcup hinter Jessie Diggins, was Astrid Øyre Slind verwunderte. Das ist aber der Sinn der Sache der neuen Punkteregeln, dass Konstanz und das Antreten bei allen Rennen belohnt wird. Ohne die neuen Regeln wäre auch der Gesamtsieg von Jasmi Joensuu nie möglich gewesen. Slind hatte rund um Weihnachten vier Weltcupsiege gefeiert und haderte im Januar damit, dass Victoria Carl ganz vorne dabei ist, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt nicht einmal ein Podium erreicht hatte. Aber zum neuen Punktesystem gibt es nun nach mehreren Wintern immer noch geteilte Ansichten – auch unter den Athleten. Der Gesamtweltcup der Herren wäre nach dem alten System bei 14 Saisonsiegen von Klæbo wieder sehr frühzeitig entschieden gewesen, während es nach neuer Punkterechnung lange theoretisch offen blieb. Aber sollte ein derart überlegener Athlet sich nicht auch frühzeitig über den Gewinn der Kristallkugel freuen dürfen? Oder „muss“ auch er bis zum Schluss kämpfen wie es vor einem Jahr der Fall war, als er aber trotz seiner damals 16 Siege den Gesamtweltcup Amundsen überlassen musste, weil er krankheitsbedingt die Tour de Ski auslassen musste?
Fünfter Gesamtweltcup für Klæbo
In Abwesenheit der Russen, die wegen des andauernden Krieges auch in absehbarer Zeit nicht in den Weltcup zurückkehren werden (Thema steht nicht auf der Agenda des Frühjahrsmeetings der FIS), erlebte Johannes Høsflot Klæbo eine weitere nahezu perfekte Saison, die diesmal auch mit dem Gewinn des Gesamtweltcups endete. Trotz zweier ausgelassener Weltcups in Les Rousses und Cogne feierte er 16 Saisonsiege, darunter neun Einzelsprints, zwei Teamsprints, vier Distanzrennen und den Gesamtsieg bei der Tour de Ski. Der 23-jährige Edvin Anger war ihm mit seinem ersten Weltcupsieg in Les Rousses und zahlreichen Top 10-Resultaten am dichtesten auf den Fersen, hatte aber letztlich schon vor dem Finale in Lahti auch rechnerisch keine Chance mehr, einen Klæbo im Falle einer Krankheit noch einzuholen. Für den Norweger war es die insgesamt zwölfte Kristallkugel, denn den Sprintweltcup holte er sich nun schon zum siebten Mal – diesmal mit 99 Punkten Vorsprung auf Erik Valnes, der in Cogne in Abwesenheit des Teamkollegen triumphierte, obwohl auch Valnes unter den immer zahlreicher werdenden Athleten ist, die gelegentlich unter Herzrhythmusstörungen leiden.
Krüger bester Distanzläufer
Als bester Distanzläufer ging Simen Hegstad Krüger aus der Saison hervor. Der 32-jährige Osloer übernahm in Les Rousses das rote Trikot, das vorher Nyenget und Amundsen inne hatten, und gab es bis zum Saisonende nicht mehr her. An der Alpe Cermis war er nicht zu schlagen, außerdem holte er fünf weitere Podestplätze und bewies große Konstanz über den Winter, in dem er 14 mal unter die besten Acht kam.
Trondheim wird zur WM der Superlative
In Zukunft wird sich jede WM mit Trondheim messen müssen, denn die Norweger stellten gleich mehrere Rekorde auf. Aber jeder Veranstalter in der Zukunft wird sich bessere Bedingungen wünschen, denn Trondheim hatte einige Wetterkapriolen zu bieten: Starker Regen, nasser Neuschnee und viel zu warme und dadurch sehr weiche und tiefe Bedingungen auf der Strecken forderten die Athleten zusätzlich. Einer ließ sich dadurch aber nicht von seinem historischen Siegeszug abhalten: Mit einer beeindruckenden WM setzte Johannes Høsflot Klæbo seiner Saison die Krone auf. Der Lokalmatador gewann alle sechs WM-Entscheidungen der Herren, was vor ihm noch nie jemandem gelang. Die Russin Elena Välbe triumphierte 1997 bei allen damals möglichen fünf Rennen und hatte bisher diesen Rekord mit fünf Goldmedaillen inne. Auch damals war Trondheim der Austragungsort. Klæbo wurde natürlich auch von den vielen norwegischen Fans zusätzlich motiviert, die täglich die Tribüne mit 29.000 Plätzen füllten. Dazu kamen tausende Zuschauer an den Strecke, so dass maximal 110.000 Zuschauer am Tag der 50 Kilometer erreicht wurden. Insgesamt waren 600.000 Zuschauer vor Ort und jubelten über König Klæbo. Bei den Damen gingen alle Titel an die Konkurrenz aus Schweden. Jonna Sundling jubelte im Sprint, Ebba Andersson im Skiathlon und Einzelstart knapp vor Therese Johaug und Frida Karlsson trug sich über die 50 Kilometer in die Geschichtsbücher ein trotz einer Fußverletzung vor der Saison, die ihr scheinbar auch heute immer noch Probleme bereitet und „langsam nervt“. Die Links zum Nachlesen aller Details findet ihr am Ende des Artikels.
Deutsche Herren mit Moch und vielen Problemen
Der letzte Langlauf Winter verlief für das deutsche Team sehr positiv, auch wenn die zahlreicher erhofften Podestplätze in den ersten Wochen zunächst auf sich warten ließen. Friedrich Moch war es dann, der beim Finale der Tour de Ski für das erste deutsche Podium des Winters sorgte. Der kürzlich 25 Jahre alt gewordene Allgäuer blieb etwas hinter den starken Leistungen des Vorwinters mit dem sechsten Rang im Gesamtweltcup zurück, er lief rund 300 Punkte weniger ein und endete auf dem zwölften Gesamtrang. Weitere Podestplätze für ihn blieben aus und auch bei der WM erreichte er nicht mehr seine Topform, so dass Platz zehn im Skiathlon dort sein bestes Resultat blieb. Damit war er aber mit Abstand bester Deutscher im Gesamtweltcup, wo Sprinter Jan Stölben als zweitbester DSV’ler auf Platz 40 gelistet ist. Der 23-Jährige aus der Vulkaneifel war der erste Rheinland-Pfälzer, der es zu einer Nordischen Ski WM schaffte, wo er guter 21. im Einzel- und Zehnter im Teamsprint wurde. Zum Saisonfinale erreichte er erstmals ein Halbfinale im Sprint. Florian Notz (32) erlebte dagegen wenig Positives, auch wenn er es im Gegensatz zu Lucas Bögl immerhin zur WM schaffte. Sein bestes Saisonresultat erreichte er gleich beim Auftakt in Ruka mit Platz 19, was er nie übertrumpfen konnte. Albert Kuchler hat einen schwierigen Winter mit vielen Rückschlägen hinter sich, die ihren Ursprung immer noch in seiner Corona-Infektion vom Dezember 2023 haben. Long Covid Probleme sorgten dafür, dass er maximal einmal am Wochenende gute Leistungen abliefern konnte und er danach immer lange erschöpft war. Immerhin lief er in Klassikrennen fünfmal unter die besten 20 – hoffen wir, dass er im Olympiawinter in alter Stärke zurückkehren kann… Janosch Brugger ist ein weiterer Kandidat, der sich viel mehr vorgenommen hatte, als viermal zwischen Platz 15 und 20 zu landen, darunter einmal im Sprint. Auch bei ihm sind wie in den vergangenen Jahren Infekte der Grund, warum es immer wieder hakte, aber auch teilweise schlechte Startnummern bei Schneefall.
Bögl und Sossau ohne WM-Chance
Der 34-jährige Lucas Bögl konnte wie erwähnt bei Weitem nicht mehr an seine Vorleistungen anknüpfen und wurde nicht für die WM nominiert. Seit der Geburt seines Sohnes im November 2023 läuft es nicht mehr rund für den Bayern, der sich nun entscheiden muss, ob er noch einmal ein Jahr dranhängt, um sich in hoffentlich besserer Form für die Olympischen Spiele in Italien zu qualifizieren oder ob Schluss sein soll mit dem Leben als Leistungssportler. Auch für Anian Sossau lief die Saison nicht nach Plan, das Durchlaufen bei der Tour de Ski zog dem Sprinter so den Stecker, dass er auch bis zur WM nicht mehr in Form kam und zwei 30. Plätze in Distanzrennen seine besten Saisonergebnisse waren mit Ausnahme des zehnten Platzes im Teamsprint von Davos. Auch junge Talente konnten bei sporadischen Einsätzen Erfahrungen für die Zukunft sammeln, die sie in Zukunft sicher öfter in den Weltcup führen wird.
Carl in absoluter Weltspitze angekommen
Schon mit ihrem überraschend dominanten Sieg im letzten Winter war Victoria Carl in die absolute Weltspitze vorgestoßen, in der sie sich nun endgültig festsetzte. Trotz etwa 300 Punkten weniger als im Vorjahr, wo sie Gesamt-Vierte wurde, konnte sie sich über Gesamtrang zwei freuen. In den ersten Wochen der Saison lief sie jedoch mehrfach in Sprint und Distanz knapp am Podium vorbei, bis dann nach Gesamtrang acht bei der Tour de Ski ein Saisonziel Mitte Januar als Zweite in Les Rousses erreicht wurde. Weitere Podien folgten in Falun wie auch zweimal am Holmenkollen. Der größte Erfolg der 29-Jährigen wie auch des gesamten Teams war jedoch der Gewinn der Bronzemedaille in Trondheim, was das größte Ziel der Mannschaft gewesen war. In den Einzelrennen landete sie dreimal zwischen Platz neun und 15 – mehr war für sie als schwere Athletin bei den weichen Bedingungen nicht möglich. Bei Katharina Hennig machte wieder einmal die Gesundheit nicht ganz mit, die noch bessere Ergebnisse verhinderte und dafür sorgte, dass sie die Position als zweitbeste Deutsche im Gesamtweltcup an Pia Fink abgeben musste. Grund dafür war in erster Linie das Verpassen der Tour de Ski, denn insgesamt passten die Rennergebnisse, die sie diesmal aber nicht auf ein Podium führten. Mit zehn Top-10 Plätzen im Laufe des Winters, Staffel-Bronze und Platz sechs im Teamsprint von Trondheim kann die Sächsin durchaus zufrieden sein, auch wenn sie ihrem großen Ziel weiter hinterherläuft: Neben Familienglück mit ihrem angehenden Ehemann ist auch noch eine Einzelmedaille das Ziel – vielleicht ja bei den Olympischen Spielen auf „ihrer“ Strecke im Val di Fiemme? Pia Fink läuft neben den medienpräsenten Victoria Carl und Katharina Hennig immer etwas unter dem Radar, was angesichts ihrer Leistungen gar nicht verdient ist. Schon bei der WM in Planica lief die Schwäbin dreimal unter die besten 15 und wieder holte den Erfolg zwei Jahre später in Trondheim in ähnlicher Weise inklusive dem Edelmetall mit dem Team. Als 15. erreichte die 29-Jährige ihre mit Abstand beste Endplatzierung im Weltcup und verpasste ihr erstes Podium als Sechste in Les Rousses nur um sieben Sekunden.
Rydzek und Gimmler siegen in Lahti
Aber auch hinter den drei Distanzläuferinnen lief es bei den Damen deutlich besser als bei den Herren. Nur wenige gesundheitliche Probleme bestimmten die Saison und das ausgerechnet im Trainingslager vor der WM, als Rydzek, Gimmler und Krehl erkrankten. Immerhin bekamen alle drei noch mindestens eine Chance in Trondheim, die Coletta Rydzek als Sprint-Achte nutzte, während man Laura Gimmler den fieberhaften Infekt im Teamsprint mit Katharina Hennig noch deutlich anmerkte. Colettas großer Tag kam aber zum Saisonende auf den Strecken in Lahti, die sie nicht ohne Grund zu ihren Lieblingsstrecken zählt: 2023 holte sie dort ihr erstes Podium im Teamsprint mit Laura Gimmler, 2024 ihr erstes Einzel-Podium und dieses Jahr konnte niemand mehr die 27-Jährige schlagen, die sich im Einzel- und im Teamsprint (mit Gimmler) souverän gegen alle durchsetzte, so dass beide die Sprintsaison als Gesamt-Vierte und Fünfte beendeten. Mit den Erfolgen in Finnland wird Coletta Rydzek sicher auch ein Auge auf die WM 2029 werfen, die dann wieder in Lahti ausgetragen wird, wo ihr Bruder Johannes 2017 viermal Gold gewann. Einen Aufwärtstrend gab es auch für Katherine Sauerbrey zu verzeichnen, die ihre Leistungen im Vergleich zum Vorwinter noch einmal leicht steigerte und viermal unter die besten 15 lief. Trotz Platz 16 und 21 in Trondheim fand die Thüringerin diesmal im starken deutschen Damen-Team keinen Platz in der WM-Staffel, die Bronze holte. Auch die aus den USA von ihrem Physik-Studium zurückgekehrte Anna-Maria Dietze konnte sich in diesem Winter dreimal unter die besten 30 schieben und ist sicher wie einige andere Talente, die Chancen im Weltcup bekamen, eine Option für die Zukunft.
Hoffmann in Grün und erneut Weltmeisterin
Apropos Talente… Dazu gehört die 23-jährige Helen Hoffmann ganz bestimmt. In der Saison 2024/25 dominierte sie die Nachwuchswertung im Weltcup wie Edvin Anger bei den Herren und lief viele Weltcups im grünen Trikot, nachdem sie ihre erste Tour de Ski als 25 beendet hatte. Sie kam siebenmal im Weltcup unter die besten 20 und erzielte ihr bestes Karriereresultat als Zwölfte im Skiathlon der WM und gehörte erstmals zur jubelnden Bronze-Staffel in Trondheim. Das war aber eigentlich alles Nebensache, das große Saisonziel war nämlich zuvor die letzte Teilnahme an einer U23-WM für die Thüringerin. Dort führte sie das deutsche Team an, das insgesamt vier Medaillen gewann und sechsmal auf den Plätzen vier bis sechs einkam. Helen Hoffmann selbst steuerte zur Medaillenstatistik einen Tag nach ihrem 23. Geburtstag eine Goldmedaille bei und führte die Mixed-Staffel mit Elias Keck, Verena Veit und Marius Kastner im Zielsprint zur Bronzemedaille. Für die Allrounderin war es der dritte U23-Titel im Einzelstart in Serie, zuvor war sie 2022 bereits Junioren-Weltmeisterin im Massenstart geworden. Neben ihr haben auch die anderen erfolgreichen U23-Athleten und teilweise auch noch jüngere Sportler schon Weltcupstarts gehabt und werden nach und nach immer wieder zum Lernen in den Weltcup geschickt, um bei der Elite Erfahrungen für die Zukunft zu sammeln.
Drei Medaillen in Trondheim krönen Schweizer Saison
Dass auch die Schweiz starken Nachwuchs hat, zeigte sich ebenfalls bei den Titelkämpfen in Schilpario, wo Isai Näff aber im Sprint die einzige Medaille für die Eidgenossen holte. Vielmehr zeigten sie im Weltcup eine starke Saison, die sie mit drei WM-Medaillen krönten: Die größte Überraschung dabei war, dass die Sprinter Valerio Grond und Janik Riebli in Sprint und Teamsprint leer ausgingen, dafür aber das Herren-Quartett mit Cyril Fähndrich, Jonas Baumann, Jason Rüesch und Valerio Grond Vize-Weltmeister wurde. Weniger überraschend, aber ein ebenso toller Erfolg sind die zwei Bronzemedaillen bei den Damen durch Nadine Fähndrich im Einzelsprint sowie zusammen mit Anja Weber im Teamsprint. Im Weltcup gab es für das Team zudem zwei Siege durch Nadine Fähndrich und elf weitere Podestplätze freuen. Ein derartiger Erfolg fehlt Nadja Kälin zwar noch, aber die 23-Jährige machte in diesem Winter einen ordentlichen Sprung nach vorne und verbesserte ihre persönliche Bestleistung auf Rang sechs, was ihr bei der WM in Trondheim gelang, wo sie bei drei Einzelrennen Sechste und zweimal Achte wurde.
Stadlober und Vermeulen überzeugen, bleiben aber medaillenlos
Teresa Stadlober und Mika Vermeulen waren mit großen Vorsätzen in die WM-Saison gestartet und wollten unbedingt eine Medaille holen, was Stadlober schon einmal bei den Olympischen Spielen in Peking gelang. Bei der WM klappte es aber auch diesmal nicht und die 32-Jährige wurde erneut sehr starke, aber unglückliche Vierte. Ähnliche Platzierungen bei Weltmeisterschaften kennt die Radstädterin zur Genüge, schon dreimal zuvor lief sie knapp an den Medaillen vorbei. Sonst verlief die Saison mit zwei Podestplätzen bei der olympischen Generalprobe im Val di Fiemme und Les Rousses und zum Beispiel einem vierten Platz im letzten Saisonrennen über die 50 Kilometer in Lahti sehr positiv, so dass sie bei den Olympischen Spielen einen neuen Versuch starten kann. Darauf muss auch Mika Vermeulen hoffen, für den der sechste Infekt in einem Winter definitiv einer zu viel war und der die Saison vorzeitig beenden. Eine unglaublich konstante Saison endete auf Platz elf im Gesamtweltcup und dem Highlight bei der Tour de Ski, die der 25-Jährige als hervorragender Zweiter beendete. Außer an der Alpe Cermis schaffte der Ramsauer, der durch den Doping-Skandal von Seefeld 2019 seit 2020 größtenteils in Norwegen lebt und trainiert, den Sprung aufs Podium aber nicht mehr. Seinen Winter beschrieb er so: „Wenn ich die abgelaufene Saison Revue passieren lasse, dann wäre alles andere, als zufrieden damit zu sein, fast verrückt. Ich glaube, mein schlechtestes Distanzergebnis im gesamten Winter war ein 13. Platz bei der WM. Ich war sonst eigentlich immer in den Top-Ten und einfach extrem konstant.“ Vor allem, weil er auch noch Zweiter bei der Tour de Ski wurde, ein historischer Erfolg für Österreich! Die beiden Leistungsträger bekamen in diesem Winter vermehrt Unterstützung auf der Damen-Seite von Katharina Brudermann und Sprinterin Magdalena Scherz und auch das inzwischen schon erfahrene Sprinter-Trio mit Benjamin Moser, Lukas Mrkonjic und Michael Föttinger konnte einige gute Ergebnisse einfahren. Gemeinsam kämpfte das Team sogar in der Mixed-Staffel im Engadin bis einen Kilometer vor Schluss um den Sieg.
Bisher neun Rücktritte bekannt
Athleten im Herbst ihrer Karriere agieren unterschiedlich: Manche verkünden schon während der Saison ihr bevorstehendes Karriereende, manche machen ihren Rücktritt im Rahmen des Finals bekannt, aber andere nehmen sich nach der Saison noch etwas Zeit zum Nachdenken, ob sie noch einmal eine Saison dranhängen. Zu den bisher bestätigten neun Rücktritten gehören auch drei Schweizer. Der inzwischen 35-jährige Jonas Baumann feierte zusammen mit seinen Teamkollegen in Lahti seinen Abschied, nachdem er in Trondheim überraschend über eine Silbermedaille jubeln konnte. Wie Baumann gab auch Erwan Käser, der in dieser Saison nur noch in Davos Weltcupluft schnupperte, mit einem Kinderfoto auf Social Media sein Karriereende bekannt und auch Roman Schaad zog nach Saisonende nach. Bei ihm sind wiederkehrende Verletzungen der Grund für sein Karriereende und auch in dieser Saison war wieder ein Knie das Problem, als er sich im Zielsprint der Schweizer Meisterschaften einen Anriss des Kreuzbandes zuzog. International heißt es Abschied nehmen von den Franzosen Renaud Jay (33) und Arnaud Chautemps im Alter von 28 Jahren und dem viermaligen Weltmeister Pål Golberg (34). Außerdem gaben die Russin Yana Kirpichenko (29), der Italiener Maicol Rastelli (33) und Finnlands Verneri Suhonen (28) ihren Rücktritt bekannt. Ob Therese Johaug zum zweiten Mal zurücktreten wird, ist noch nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich. Vermutlich wird sie in wenigen Tagen nach Ostern bekannt geben, dass sie erneut um Olympisches Gold kämpfen wird, wie es der Wunsch ihres Ehemannes ist.
Langlauf Saison im Überblick
Zu den einzelnen Weltcup Wochenenden kommt ihr hier: Verlinkt ist jeweils das letzte Rennen eines Weltcups, durch das ihr auf die anderen News zugreifen könnt:
=> Langlauf Weltcup Ruka (FIN)
=> Langlauf Weltcup Lillehammer (NOR)
=> Langlauf Weltcup Davos (SUI)
=> Tour de Ski 2024/25
=> Langlauf Weltcup Les Rousses (FRA)
=> Langlauf Weltcup Engadin (SUI)
=> Langlauf Weltcup Cogne (ITA)
=> Langlauf Junioren- und U23-WM Schilpario (ITA)
=> Langlauf Weltcup Falun (SWE)
=> Langlauf Weltmeisterschaften Trondheim (NOR)
=> Langlauf Weltcup Oslo (NOR)
=> Langlauf Weltcup Tallinn (EST)
=> Langlauf Weltcup Lahti (FIN)
Weltcupstände nach der Saison
=> Gesamt, Sprint und Distanz Damen
=> U23 Damen
=> Gesamt, Sprint und Distanz Herren
=> U23 Herren