Der Langlauf Weltcup macht wieder Station auf dem Gelände der Olympischen Spiele von 1994. Im norwegischen Lillehammer wird ab Freitag die erste Mini-Tour der Saison ausgetragen.
Olympische Strecken im Birkebeiner Skistadion
Lillehammer liegt im Osten Norwegens, etwa 180 Kilometer nördlich von Oslo am Mjøsa-See, und hat etwa 26.800 Einwohner. Lillehammer kombiniert Tradition und Moderne und ist eine bekannte Tourismusregion mit 800.000 Gäste-Übernachtungen pro Jahr. Die Gegend ist ein Paradies für Langläufer, aber auch Skispringer und Alpine fühlen sich in der Region sehr wohl. Wie in Ruka treffen nun auch in Lillehammer wieder Langläufer und Nordische Kombinierer aufeinander, zusätzlich auch die Skispringerinnen bei ihrem Weltcup-Auftakt. Die Skispng-Herren sind dagegen nach Deutschland weitergereist. Die Strecken im Birkebeineren Langlauf-Stadion sind sehr selektiv, es gibt viele schwere Anstiege und ebenso schnelle Abfahrten. Das Birkebeinerenstadion wurde wie auch der Lysgårdsbakken für die Olympischen Spiele 1994 erbaut und liegt drei Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums. Durch die Konzeption von zwei getrennten Stadionbereichen wurde es ermöglicht, sowohl die Langlaufwettbewerbe als auch die Konkurrenzen im Biathlon dort auszutragen.
Lillehammer Triple Klassik – Freistil – Klassik
Wie 2014 wird nun erneut das Lillehammer Triple als erste Mini-Tour der Saison ausgtragen, auf dem Wettkampfprogramm stehen wieder drei Etappen. Wieder dominiert an diesem Wochenende die klassische Technik mit dem Sprint zum Auftakt, in dem der zuletzt etwas angeschlagene Martin Johnsrud Sundby sicher auf das Risiko des Doppelstockschiebens verzichten wird – anders als in Ruka. Am Samstag steht ein kurzes Freistilrennen auf dem Programm gefolgt vom einem Handicaprennen in klassischer Technik zum Abschluss des Wochenendes. Die Strecken im Birkebeineren Skistadion werden den Sportlern wieder einiges abfordern. Im Sprint wartet eine Distanz von 1400 Metern mit zwei Anstiegen, für die Herren sind es 1600 Meter und drei Anstiege. Auch die Distanzstrecken haben es in sich: Es sind sehr anspruchsvolle Anstiege und Abfahrten zu bezwingen, auf den letzten Metern folgt noch eine schnelle Abfahrt zum Ziel.
Vorhofflimmern bei Kalla
Laut Teamnominierungen sind bis auf Charlotte Kalla vermutlich alle bekannten Läufer in Lillehammer am Start. Die Schwedin ließ sich in Stockholm gründlich durchchecken und es Vorhofflimmern als Ursache für die Probleme während des Distanzrennens diagnostiziert. „Nach 2,5 Kilometern habe ich gemerkt, dass ich komplett kraftlos bin und die Ski nicht vorwärts bewegen konnte wie gewünscht. Das war ein sehr frustrierendes Gefühl. Im Ziel war ich völlig erschöpft, aber das ist wohl normal“, sagte sie. Grund zur Sorge besteht laut Ärzten aber nicht: Die Schwedin kann normal weiter trainieren und Rennen bestreiten.
Deutsches Team unverändert
Wie in Ruka gehen in Lillehammer sieben deutsche Damen und fünf Herren an den Start. Insgesamt war die deutsche Mannschaftsführung sehr zufrieden mit dem Auftakt, aber zumindest im Sprint sollte es noch besser werden. „Da hatten wir zuletzt noch Probleme. Ich hoffe aber, dass sich unsere unsere starken Sprinter Sebastian Eisenlauer und Hanna Kolb dieses Mal besser in Szene setzen können, und dass es für Sandra noch weiter nach vorne geht“, meinte der Sportliche Leiter Andreas Schlütter. Top10 beziehungsweise Top15 sind für Damen und Herren in Lillehammer das Ziel. Mehrere Deutsche waren vor dem Saisonauftakt erkrankt, so dass in Lillehammer ein Formanstieg erwartet wird. Doch auch neben den starken Leistungen von Nicole Fessel und Victoria Carl auf den Plätzen fünf und sieben sonst fand Schlütter lobende Worte: „Es freut mich außerdem, dass Katharina Hennig gezeigt hat, dass auch unsere jungen Damen schon in die Weltcup-Punkte laufen können. Bei den Herren sind wir beim Saison-Start auf die gewohnt hohe Leistungsdichte gestoßen. Thomas Bing sollte nach seiner Leistung im Distanzrennen Selbstvertrauen gewonnen haben, immerhin konnte er bis Kilometer elf mit dem späteren Sieger des Rennens, Iivo Niskanen, mithalten.“ Victoria Carl selbst geht ebenfalls sehr zuversichtlich mit viel Selbstvertrauen in die nächsten Rennen: „Ich freue mich total, dass ich im ersten Rennen über die zehn Kilometer gleich einen Top-Ten-Platz erreichen und damit die WM-Fahrkarte lösen konnte. Ich habe im Sommer gut gearbeitet, und das zeigt sich nun auch auf Schnee. Jetzt freue ich mich auf Lillehammer, drei Rennen in drei Tagen werden zwar anstrengend, aber vor allem die fünf und die zehn Kilometer liegen mir. Mal sehen, was möglich ist.“
Lillehammer LIVE im Fernsehen und Internet
Übertragen werden die Rennen aus Lillehammer diesmal nicht komplett live im Free-TV. Eurosport plant zum Beispiel, den Sprint zum Auftakt der Tour auf Eurosport 2 zu zeigen. Das Freistilrennen der Herren gibt es in kompletter Länge auf Eurosport 1, das der Damen nur im Eurosport Player über den Langlauf Channel. Die ARD plant Zusammenfassungen beziehungsweise späteren Live-Einstieg. Alternative ist wie immer das Internet mit Livestreams bei ARD und Eurosport.
Viel Sonne und Minusgrade
Die Bedingungen in Lillehammer versprechen erneut spannende Wettkämpfe. Die Temperaturen werden an allen Wettkampftagen unter Null liegen, Niederschlag ist bisher nicht angesagt. Die Strecken sind bestens präpariert und bestehen komplett aus Kunstschnee. In der Nacht zum Donnerstag ist leichter Schneefall angesagt, das wird aber nicht reichen, um die Gegend in ein weißes Gewand zu tauchen.
Das Langlauf-Programm in Lillehammer
Freitag, 02. Dezember 2016:
09:30 Uhr: Prolog Sprint KT
12:00 Uhr: Finalläufe Sprint KT
Samstag, 03. Dezember 2016:
10:00 Uhr: 10km Herren FT
12:50 Uhr: 5km Damen FT
Sonntag, 04. Dezember 2016:
10:15 Uhr: 10km Damen Jagdstart KT
12:00 Uhr: 15km Herren Jagdstart KT