Langlauf Weltcup: Falla und Klæbo gewinnen Klassiksprint in Otepää

Maiken Caspersen Falla (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Maiken Caspersen Falla und Johannes Høsflot Klæbo heißen die Sieger des Klassiksprints in Otepää. Sandra Ringwald wurde mit Glück Zehnte, Laura Gimmler verpasst als 16. die halbe Norm denkbar knapp.

Erster Saisonsieg für Falla, Nilsson verletzt

Natalia Nepryaeva (RUS), Maiken Caspersen Falla (NOR), Maja Dahlqvist (SWE), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Das Finale der Damen wurde in Abwesenheit von Stina Nilsson von Maiken Caspersen Falla und Natalia Nepryaeva bestimmt. Schon im ersten Anstieg konnten beide eine kleine Lücke reißen, aber danach konnte Jonna Sundling wieder aufschließen – bis sie kurz darauf in der abschüssigen Kurve zwischen den Anstiegen ohne gegnerische Einwirkung stürzte. Nun waren Falla und Nepryaeva wieder allein vorne im Kampf um den Sieg. Gegen Ende des zweiten Anstiegs konnte sich die Norwegerin leicht absetzen und den Sieg zum ersten Mal in diesem Winter auch ins Ziel bringen. „Das war ein sehr hartes Rennen für mich, aber es ist toll, wieder auf dem Podium zu stehen und dann auch noch ganz oben!“, meinte sie. Mit weitem Anstand auf Falla und Nepryaeva holte sich Maja Dahlqvist den letzten Podestplatz. Jonna Sundling wurde Vierte, Katja Visnar kam nach starker Vorstellung abgeschlagen als Fünfte ins Ziel. Stina Nilsson war zum Finale nicht mehr angetreten, nachdem sie sich im Halbfinale verletzt hatte. Die Schwedin hatte im Zielsprint zu einem langen Zielschritt angesetzt, bei dem sie das Bein sehr weit überstreckte und sich möglicherweise eine Zerrung zuzog. Sofort sah man die Schmerzen in ihrem Gesicht und sie musste aus dem Zielbereich geführt werden. Dennoch wollte sie im Finale trotz ihrer Schmerzen antreten, ihr Team ließ das aber nicht zu. „Sie hatte Schmerzen im Oberschenkel, als sie ins Ziel stürzte. Wir vermuten einen Weichteilschaden. Wir werden nun ein paar Tage abwarten und sehen, wie lange es dauert, um die Verletzung zu heilen“, sagte Physiotherapeut Marcus Bystedt im schwedischen Fernsehen. Nilsson selbst wurde weinend ins Hotel gefahren und wollte auch dort keine Interviews geben. In dieser Szene gab es mit Falla ein weiteres Opfer, als Nilsson ihr den Stock in den hinteren Oberschenkel stach. „Ich habe einen Schnitt am Oberschenkel, aber glücklicherweise konnte ich trotzdem im Finale starten. Solche Dinge passieren selten. Ich muss mir die Szene noch einmal ansehen, ich habe eine blutende Wunde am Oberschenkel. Das war ein ordentlicher Stich. Plötzlich sah ich eine Menge Blut aus dem Laufanzug laufen. Die Verletzung sieht nicht so schön aus. Vielleicht muss es noch genäht werden, ich bin nicht sicher“, meinte Falla nach ihrem Sieg im Fernseh-Interview. Aus dem Aufgebot für das morgige Distanzrennen wurde die Norwegerin gestrichen. 

Duell zwischen Klæbo und Bolshunov

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Im Finale der Herren gab es ebenfalls während des gesamten Rennens ein Duell – diesmal zwischen Johannes Høsflot Klæbo und Alexander Bolshunov, der trotz Sturz im Halbfinale noch als Lucky Looser ins Finale kam. Klæbo hielt heute nichts von Kräfte sparen, wie man es in anderen Sprints in dieser Saison schon gesehen hatte. Diesmal bestritt er alle Heats souverän von vorn und war im Finale bei hohem Tempo mal unmittelbar hinter dem Russen, mal daneben und attackierte im letzten Anstieg, wo er den entscheidenden Vorsprung herauslief. „Bolshunov ist sehr stark, er hat immer Gas gegeben. Es ist cool, wieder zu gewinnen. Ich mag Otepää sehr, hier habe ich meinen ersten Weltcupsieg gefeiert“, meinte Klæbo. Desweiteren waren vier weitere Norweger im Finale, die aber keinerlei Chance hatten, in den Zweikampf um den Sieg einzugreifen. Pål Golberg schaffte den Sprung aufs Podium, Eirik Brandsdal wurde Vierter vor Mattis Stenshagen und Erik Valnes.

Ringwald Zehnte, Gimmler 16.

Sandra Ringwald (GER) © Thibaut/NordicFocus

Das Viertelfinale von Sandra Ringwald verlief nach dem Motto: ‚Wenn drei sich streiten, freut sich die Vierte…‘ Die Schwarzwälderin konnte nicht mit den Schnellsten mitgehen und lag immer an fünfter oder sechster Stelle. In diesem Fall war es sogar positiv, dass nach dem zweiten Anstieg vor ihr eine Lücke aufging zu den ersten Vier. Dieses Quartett ging im Pulk in die Zielkurve, angeführt von Maja Dahlqvist. Sadie Bjornsen versuchte von außen nach innen zu stechen und fuhr dabei der Finnin Andrea Julin über den Ski, so dass Bjornsen, Julin und Astrid Jacobsen stürzten. Sandra Ringwald fuhr innen an dem Trio vorbei und drehte sich auf der Zielgeraden um – überrascht über den glücklichen zweiten Platz, worüber sie dann jubelte. Im Halbfinale konnte sie nicht mehr von dem Pech anderer profitieren, so dass Platz fünf im Halbfiale den zehnten Endrang bedeutete. Laura Gimmler hinterließ eigentlich einen noch besseren Eindruck in ihrem Viertelfinale, hielt sich immer auf Platz drei oder vier auf und überquerte als Vierte die Linie. Damit verpasste sie knapp das Halbfinale und als Gesamt-16. auch denkbar knapp die halbe WM-Norm, nachdem sie in dieser Saison bisher zweimal 18. geworden war. Katharina Hennig wurde als 24. gewertet, Sofie Krehl als 29. Bei den Herren schaffte es niemand unter die Top30, Sebastian Eisenlauer war als 40. noch der beste DSV-Sprinter.

Ärgerliches Aus für Fähndrich

Nadine Faehndrich (SUI) © Thibaut/NordicFocus

Nadine Fähndrich, zuletzt klar die bessere Sprinterin im Vergleich zur kränkelnden Laurien van der Graaff, überstand die Qualifikation als 31. knapp nicht. Umso ärgerlicher für die Schweizerin, dass dann in den Viertelfinals die Prolog-29. Kathrine Rolsted Harsem wegen Krankheit nicht startete. Ihr Teamkollege Jovian Hediger war somit der einzige Schweizer in den Heats, wo er aber wegen eines nichts so schnellen Skis eine Lücke in der Abfahrt hinnehmen musste und als Vierter das Ziel erreichte, so dass er als 20. gewertet wurde.

=> Ergebnis Sprint KT Damen
=> Ergebnis Sprint KT Herren

 

 

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