Beim Langlauf Weltcup im französischen Les Rousses sicherte sich Harald Østberg Amundsen seinen ersten Weltcupsieg im Rennen über zehn Kilometer Freistil und das WM-Ticket im starken norwegischen Team, in dem auch Sjur Røthe als Zweiter gute Chancen hat. William Poromaa schaffte als Dritter den Sprung aufs Podium. Friedrich Moch wurde als bester Deutscher Zehnter.
Amundsen triumphiert vor Røthe und Poromaa
Nach zuvor Ebba Andersson triumphierte mit Harald Østberg Amundsen auch bei den Herren ein Athlet, der sich von seiner Corona-Infektion sehr gut erholt hat. Schon letzte Woche bei den norwegischen Meisterschaften bewies er bei seinem Titelgewinn sehr gute Form, die er nun auch in den Weltcup brachte. Amundsen startete mit Nummer 34 noch vor der roten Gruppe setzte ab Runde zwei die Bestzeiten, die niemand mehr unterbieten konnte. Bis zum Ziel vergrößerte er seinen Vorsprung auf elf Sekunden und feierte trotz des großen Erfolgsdruckes seinen ersten Weltcupsieg. „Das war ein sehr wichtiges Rennen für mich. Wir kämpfen um WM-Startplätze und ich brauchte ein gutes Ergebnis. Es war alles perfekt heute. Ich wollte schnell starten, aber auch Energie für die letzte Runde haben“, sagte Amundsen, der mit dem Erfolg das WM-Ticket sicher haben dürfte, da auch Cheftrainer Eirik Myhr Nossum sich im Ziel mit ihm freute. Rang zwei ging an Sjur Røthe, der sich im Laufe des Rennens steigerte und auf der letzten Runde nur noch zwei Sekunden auf Amundsen verlor. William Poromaa egalisierte als Dritter sein bislang bestes Weltcup-Resultat aus Lahti im letzten Winter – damals im klassischen Einzelstart. Pål Golberg verpasste das Podium um genau eine Sekunde.
Lapierre starker Fünfter
Jules Lapierre wurde vor heimischem Publikum bester Franzose. Nach seinem ersten Podium an der Alpe Cermis realisierte er diesmal als Fünfter sein zweitbestes Ergebnis im Weltcup. Er verwies Didrik Tønseth knapp auf den sechsten Rang vor Hans Christer Holund und Johannes Høsflot Klæbo, der ein paar Punkte im Gesamtweltcup auf Golberg verlor. Iver Tildheim Andersen, der Überraschungssieger von Beitostølen, wurde als Neunter nur siebtbester Norweger und wird es schwer haben, bei der WM zum Einsatz zu kommen, da er als Freistilspezialist nur einen Einsatz bekäme. Renaud Jay und Clement Parisse bestritten zwei Drittel des Rennens gemeinsam und landeten fast zeitgleich auf den Rängen zwölf und 13.
Moch wieder unter besten Zehn
Aus dem Training heraus bestritt Friedrich Moch den Weltcup in Les Rousses und kam als guter Zehnter ins Ziel, nur 32 Sekunden hinter dem Sieger. Auch Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter im DSV, zeigte sich zufrieden mit dem 22-Jährigen: „Bei den Herren haben wir wieder die Dominanz der Norweger, aber dennoch hat Friedrich ein Top10 Ergebnis geschafft. Er hat nach der Trainingsphase nach der Tour de Ski wieder gut in den Wettkampfmodus gefunden. Sehr kontrolliertes Rennen, sehr gut eingeteilt und am Ende nur 32 Sekunden hinter dem Sieger Amundsen.“ Jonas Dobler startete langsam in das Rennen als 30. nach 3,3 Kilometern, konnte dann aber von Jules Lapierre profitieren, hinter dem er sich ausruhen konnte. Dadurch konnte er sich bis auf Rang 18 nach vorne schieben. Nah dran an der halben Norm für die WM, für die der 31-Jährige nach seinem späten Saisoneinstieg und bisher nur Rang 16 als Bestresultat in Davos noch nicht qualifiziert ist. Dennoch war Schlütter zufrieden wie auch mit dem ebenfalls noch nicht qualifizierten Albert Kuchler, der noch 30. wurde, nachdem er auf den letzten Metern noch etwas von Golberg gezogen wurde. „Auch ein gutes Rennen für Jonas Dobler mit Platz 18. Jonas hat mit einer frühen Startnummer sehr gut ins Rennen reingefunden und hat sich das Rennen ebenfalls gut eingeteilt. Ebenfalls ins den Top30 Albert Kuchler, das das beste Skatingresultat in einem Weltcuprennen erzielt.“ Bei Florian Notz, der mehr als eine Runde mit Klæbo mitlief, Lucas Bögl und Janosch Brugger auf den Rängen 33, 37 und 38 „ist noch Luft nach oben“.
Drei Schweizer in Top30
Roman Furger landete als bester Schweizer auf Position 19 hinter Andrew Musgrave und Jonas Dobler. Der Brite war es, mit dem der Schweizer zumindest für eine Runde einen guten Partner hatte und auch der Österreicher Mika Vermeulen, der 36. wurde, gehörte zu dem Trio. Candide Pralong wurde als zweitbester Schweizer 23. und Beda Klee belegte Rang 31. Cyril Fähndrich und Jonas Baumann liefen als 41. und 46. noch in die Punkte, für die es bei Philipp Leodolter als zweitem ÖSV-Starter als 51. knapp nicht reichte. Jason Rüesch kam als 58. ins Ziel.
Krüger 60. und Niskanen 68. nach schwerem Sturz
Für Simen Hegstad Krüger kam der Weltcup nur drei Wochen nach seiner Corona-Infektion zu früh. Nach zwei Runden lag er an 39. Stelle, verlor dann aber noch 1:20 Minuten und wurde 60. von 69 Startern. Noch schlechter lief es für Iivo Niskanen, der die Tour de Ski erkrankt abbrechen musste. Nach zwei Runden lag der Finne immerhin noch an 25. Stelle, verlor aber auf der Schlussrunde noch drei Minuten und wurde Vorletzter. Grund dafür war ein Sturz, der schlimm hätte ausgehen können. „Ich konnte mich in der zweiten Runde hinter Joni [Mäki] ausruhen und Klæbo kam mir gerade recht. Ich fuhr hinter ihm hinunter die steile Abfahrt, aber in der U-Kurve rutschte mein Ski auf dem Eis aus, stürzte ins Netz und durch ein Loch“, sagte Niskanen bei Yle Sport. Dabei verletzte er sich am Bein. „Es hat lange gedauert, aus dem Netz zu kommen. Glücklicherweise konnte ich noch ins Ziel laufen.“ Joni Mäki sah den Sturz, fuhr vorsichtiger durch die vereiste Kurve und drehte sich etwas später noch einmal um. „Iivo flog geradeaus in die Werbebande und als ich mich wenig später umdrehte, lag er immer noch unbeweglich da. Ich überlegte, ob sein Ski sich so im Netz verfangen hat, dass er sich nicht befreien kann.“ Perttu Hyvärinen war auch gerade in der Nähe, als es passierte, nämlich auf der parallel verlaufenden Loipe in Gegenrichtung. „Ich hörte ein schreckliches Klappern und da war definitiv etwas richtig schief gegangen. Ich hatte aber keine Ahnung, was genau passiert ist.“ Auf die Frage, ob er an diesem Wochenende antreten kann, sagte Niskanen: „Sicher nicht.“ Weitere Untersuchungen werden klären, wie schlimm die Verletzung ist. Trainer Teemu Pasanen hat Niskanen noch nicht gesehen zum Zeitpunkt des Interviews, denkt aber nicht, dass es sich um eine schlimme Verletzung handelt. „Das Material war in Ordnung, der Athlet auch und er ist noch ins Ziel gelaufen.“
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