Johannes Høsflot Klæbo holte sich den Sieg im Massenstart über 20 Kilometer in der klassischen Technik beim Langlauf Weltcup in Les Rousses. Iivo Niskanen belegte den zweiten Platz vor William Poromaa. Der Schweizer Beda Klee wurde Elfter und Friedrich Moch 16.
Ausscheidungsrennen mit Klæbo vorne
Das Massenstart-Rennen der Herren entwickelte sich anders als gewohnt. Durch den schweren Anstieg entwickelte sich der Wettkampf zu einem Ausscheidungsrennen, wie man es sonst eher von Massenstarts der Damen kennt. Ungewohnt war auch, dass Klæbo und Niskanen ihre gewohnten Rollen quasi tauschten: Niskanen versteckte sich im Feld, der Norweger hielt mit seinen Teamkollegen das Tempo hoch. Auch die Herren schlugen, angeführt von Klæbo, schon in der zweiten Runde im Anstieg ein gemächliches Tempo an, das an die Alpe Cermis erinnert. Die Norweger kontrollierten das gesamte Rennen, hin und wieder zeigten sich aber auch William Poromaa, Perttu Hyvärinen, die Franzosen oder Iivo Niskanen in der Phalanx der Norweger. Niskanen war am Freitag schwer gestürzt und war wenig zuversichtlich, was seine Beinverletzung angeht. Gestern Vormittag im Training war er aber selbst überrascht, wie gut es ihm ging, so dass er einen Start im Massenstart für wahrscheinlich hielt. Im Laufe des Rennens reduzierte sich die Spitzengruppe immer weiter, nach der Hälfte der Distanz hielten noch 16 andere mit Klæbo mit. Simen Hegstad Krüger gehörte nicht mehr dazu, nachdem er nach einem Stolperer in einem Anstieg in Runde zwei zurückgeworfen wurde und er sich nicht wieder nach vorne arbeiten konnte, bevor vor ihm eine Lücke aufging. In der Abfahrt der vierten Runde leistete sich Perttu Hyvärinen am Ende der Kopfgruppe eine Unachtsamkeit, so dass er stürzte und das gesamte Tempo verlor. Niskanen wunderte sich über den Verbleib seines Kollegen und drehte sich mehrfach um, aber Hyvärinen konnte nicht mehr aufschließen, so dass zwei Runden vor Schluss noch zehn Sportler um den Sieg kämpften.
Klæbo vor glücklichem Niskanen
Weitere Sportler mussten in Runde fünf abreißen lassen, so dass nur noch sechs Athleten als Spitzenreiter in die Schlussrunde gingen. Seit Runde fünf machte Didrik Tønseth das Tempo in der Gruppe, war aber chancenlos, als Iivo Niskanen zwei Kilometer vor dem Ziel attackierte und Klæbo mitging. Die kleine Lücke konnten die anderen Athleten in der Abfahrt schnell wieder schließen, aber beide behielten bis zum Schluss die Spitzenpositionen inne. Am kurzen Anstieg außerhalb des Stadion griff schließlich Klæbo an und Niskanen konnte die kleine Lücke nicht mehr schließen, so dass der Norweger auf der Zielgeraden schon früh feiern konnte. „Es war ein sehr hartes Rennen, der erste Anstieg ist sehr steil. Es war sehr herausfordernd, aber wir hatten sehr gute Ski. Meine Form wird besser und besser“, sagte der Norweger nach seinem 13. Saisonsieg. „Es ist großartig, hier zu laufen mit all den Zuschauern rund um die Strecke. Es war eine sehr gute Atmosphäre. Es hat Spaß gemacht, besonders weil es eine sehr lange Abfahrt zum Ziel ist. Es war sehr hart, besonders die letzten 100 Meter zum Ziel sind sehr herausfordernd. Ich bin froh, dass ich den Sieg holen konnte und damit das Wochenende positiv abschließen konnte.“ Iivo Niskanen konnte sich nach dem Schreck am Freitag dennoch über Platz zwei freuen.
Podium für Poromaa, Cyr stark
Als die Athleten den Sprintkurs erreichten zog William Poromaa an Sjur Røthe vorbei, der wenig später konterte und auch Tønseth versuchte wenig später, an dem Schweden vorbeizugehen. Aber Poromaa gab sich nicht geschlagen, war im Sprint stärker als die norwegische Übermacht und holte sich damit das Podium vor Tønseth, Røthe und Pål Golberg, der am Schluss den Anschluss verlor. Martin Løwstrøm Nyenget und Antoine Cyr hatten in der fünften Runde den Anschluss verloren und belegten die Ränge sieben und acht, worüber sich vor allem der Kanadier sehr freute. Perttu Hyvärinen lief noch fast wieder an das Duo heran und wurde Neunter.
Klee und Moch Elfter und 16.
In Runde vier war auch für den letzten Schweizer und DSV-Starter, Beda Klee und Friedrich Moch, der Zeitpunkt gekommen, an dem sie nicht mehr mit der Spitzengruppe mitgehen konnten. Zusammen mit Scott Patterson und drei Franzosen bildeten sie eine Verfolgergruppe, in die auch die Norweger Harald Østberg Amundsen und Hans Christer Holund zurückfielen. Im Zielsprint dieser Gruppe musste sich Beda Klee nur Amundsen geschlagen geben, so dass er sehr guter Elfter wurde. Friedrich Moch verlor im letzten Anstieg zum Schanzentisch den Kontakt zu Lapalus, Amundsen, Patterson, Klee und Holund und kämpfte mit Parisse und Lapierre um den letzten Top15-Platz. Auch den konnte der Allgäuer nicht mehr erreichen und er überquerte mit zwölf Sekunden Rückstand als 16. die Linie. Der Sportliche Leiter Andreas Schlütter sagte später: „Bei den Männern gab es m Vorfeld ein paar Diskussionen, weil die Strecke doch sehr eng ist und kurvig ist mit sehr steilen Anstiegen, wo der klassische Ziehharmonika-Effekt zum Tragen kommt. Gutes Ergebnis von Friedrich Moch, der mit Platz 16 ins Ziel läuft. Er war nicht ganz zufrieden, war vielleicht auch nicht die beste Skiwahl in seinem Fall. Sie haben viel probiert. Entweder hatte man die Wahl, viel auf Stieg zu gehen, was natürlich automatisch Einbußen in der Fahrt bedeutet. Vielleicht hätte man da noch etwas offensiver sein können, um noch mehr Fahrt zu haben. „
Notz und Dobler Top30
Drei weitere Schweizer sowie zwei DSV-Langläufer konnten sich außerdem unter den besten 30 platzieren. Cyril Fähndrich, Roman Furger und Jonas Baumann sprinteten um Platz 20, den sich Fähndrich vor Furger sicherte. Baumann wurde 23. Nach vier von sechs Runden waren noch vier deutsche Langläufer zusammen auf den Positionen 26 bis 30 unterwegs, bis zum Ziel verloren aber Lucas Bögl und Albert Kuchler noch den Anschluss an die Kollegen. Florian Notz kam als 26. ins Ziel vor Jonas Dobler, Bögl wurde mit 20 Sekunden Rückstand 33. vor Kuchler. Janosch Brugger verlor als 51. fast fünf Minuten auf den Sieger. Der Österreicher Mika Vermeulen wurde 38., der letzte Schweizer 48.
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