Die deutsche Herren-Staffel mit Sebastian Eisenlauer, Janosch Brugger, Lucas Bögl und Jonas Dobler haben hinter zwei russischen und zwei norwegischen Teams als fünfte Mannschaft das Ziel erreicht. Den Sieg holte sich Russland II vor Russland I.
Rückstände immer wieder aufgeholt
Auch wenn die anderen Mannschaften nicht ihre stärksten Besetzungen am Start hatten, hat das deutsche Team eine beachtliche Leistung abgeliefert, die für den Bundestrainer aber nicht überraschend kam: „Mit dem Ergebnis haben wir schon gerechnet, wir wissen, dass die Burschen was können. Wir haben uns viel Arbeit gemacht, uns hier aufzustellen, auch die Streckenabschnitte einzuteilen“, so Schlickenrieder nach dem Rennen. Zunächst geriet das DSV-Team aber durch Sebastian Eisenlauer gegen Ende seiner Runde in Rückstand, nachdem Norwegen I durch Golberg und Russland I mit Larkov das Tempo erhöht hatten. „Am letzten Berg haben mich dann die Kräfte verlassen, aber ich denke, es war okay“, so Eisenlauer. Er kam mit 20 Sekunden Rückstand als Achter mit mehreren anderen Mannschaften zum ersten Wechsel, nachdem sich Norwegen, Russland und Schweden abgesetzt hatten. Mit dem Wechsel war das Tempo aber für eine Weile völlig raus, so dass die abgehängten Mannschaften wieder aufschließen konnten – wie auch später im Rennen. Die zweiten Klassikläufer Hans Christer Holund und Evgeniy Belov von Russland II erhöhten erst im langen Anstieg der letzten Runde das Tempo und konnten sich gemeinsam mit Iivo Niskanen absetzen. Lucas Bögl gelang es zusammen mit anderen Athleten, die Lücke bald wieder zu schließen. Nach einer weiteren Tempoverschärfung auf dem Weg zum letzten Wechsel konnten mit Sjur Røthe und Simen Hegstad Krüger sowie Jens Burman erneut drei Athleten eine Lücke reißen, während Denis Spitsov und Ilia Poroshkin das Tempo nicht mehr mitgehen konnten wie auch Lucas Bögl.
Platz fünf hinter zwei Norwegern
Auch Jonas Dobler gelang es wegen des geringen Tempos vorne, zusammen mit den Russen wieder an die Spitze heranzulaufen – sogar der französische Sprinter Richard Jouve machte hinter den Top6 auf seiner ersten Runde 40 Sekunden auf die Führenden gut. Beim letzten Stadiondurchlauf waren alle sechs Athleten zusammen, die Entscheidung musste also wieder am langen Anstieg fallen: Die Russen Andrey Melnichenko (RUS I) und Sergey Ustiugov (RUS II) setzten sich an die Spitze und erhöhten das Tempo, dem zunächst Finnland und dann Schweden nicht mehr folgen konnte. Dann ging auch vorne die Lücke auf, wie Ustiugov nach einem Blick über die Schulter feststellte und seinem Teamkollegen mi einem kurzen Ruf mitteilte. Die Russen waren nun allein unterwegs und der bisher mit seiner Leistung nicht zufriedene Ustiugov, der erst kurzfristig für den kranken Artem Maltsev ins Team gerückt war, stürmte an Melnichenko vorbei und sicherte sich den Sieg für Russland II vor der ersten russischen Staffel. Ein paar Sekunden dahinter musste sich Jonas Dobler im Zielsprint den beiden Norwegern geschlagen geben: Platz drei ging an Norwegen I mit Schlussläufer Krogh vor Norwegen II mit Vebjørn Turtveit. Das deutsche Quartett konnte mit dem Rennen aber sehr zufrieden sein: „Das haben alle vier Burschen gut gemacht und nationenmäßig ist das der dritte Platz, bei der WM hätten wir heute die Bronzemedaille gemacht“, so Schlickenrieder. „Das muss motivieren, dass man sich die Dinge erarbeiten kann, dass man viel trainieren muss, viel arbeiten muss, dass man sich jeden Schritt, jeden Meter erarbeiten muss.“ Entscheidend für das Ergebnis waren aber auch die schweren Bedingungen: „Die Bedingungen sind heute auf alle Fälle schwierig, es ist tief, aber das kommt uns zugute, weil sich keiner traut, vorne wegzugehen, weil da wird so viel wieder zusammengefahren bei so Bedingungen. Von dem her haben wir von den Bedingungen profitiert und haben das alle ganz gut gemacht“, so Lucas Bögl. „Die Maßgabe ist, dass wir immer noch lernen. Wir probieren jetzt verschiedene Aufstellungen aus und die Aufstellung von heute sind wir noch gar nicht gelaufen und man sieht, das funktioniert auch. Möglichst lang dranbleiben, um Medaillen kämpfen und genießen, das konnten wir heute alle machen.“
Statements folgen später…