Langlauf Weltcup Lillehammer: Frida Karlsson triumphiert im Klassik-Massenstart - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup Lillehammer: Frida Karlsson triumphiert im Klassik-Massenstart

Frida Karlsson (SWE) © Thibaut/NordicFocus

Frida Karlsson holte sich den Sieg im ersten Massenstart der Saison. Im Zielsprint bezwang sie Tiril Udnes Weng und Ebba Andersson. Katharina Hennig wurde nach einem Stockbruch in der Schlussphase Siebte.

Schwedinnen bestimmen das Geschehen

Ebba Andersson (SWE), Anne Kjersti Kalvaa (NOR), Jessie Diggins (USA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Auf der 3,3 Kilometer langen Runde am Biathlonstadion von Lillehammer waren sechs Runden zu absolvieren und von Anfang an machte Ebba Andersson das Tempo, Katharina Hennig immer direkt an ihren Skienden. Ebba Andersson und Frida Karlsson hatten sich im Vorfeld abgesprochen, dass sie wieder zusammenarbeiten wollten wie im Verfolger in Ruka – auch wenn ihnen klar war, dass das diesmal nicht so leicht wird, wenn alle im Massenstart starten. Nachdem zu Beginn der zweiten Runde Katharina Hennig, Jessie Diggins und Anne Kjersti Kalvå das Tempo an der Spitze der drei Spuren bestimmten, verschärfte später Ebba Andersson die Geschwindigkeit und sorgte dafür, dass sich die Gruppe verkleinerte. Die Schwedinnen hielten nun das Tempo hoch, aber Katharina Hennig konnte im langen Anstieg wie auch Kalvå und Tiril Udnes Weng mit Karlsson und Andersson mitgehen. Nach Ende der dritten Runde gehörten wieder 18 Athletinnen zu Spitzengruppe, darunter auch Victoria Carl. Mit wechselndem Tempo versuchten Andersson, Karlsson und Moa Ilar, die Konkurrenz zu zermürben.

Karlsson gewinnt vor Weng und Andersson

Tiril Udnes Weng (NOR), Frida Karlsson (SWE), Ebba Andersson (SWE), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Bei der letzten Stadionpassage überraschte Frida Karlsson das gesamte Feld mit einer Attacke und riss eine Lücke. Teamkollegin Ebba Andersson machte die Nachführarbeit gefolgt von Katharina Hennig und Heidi Weng. Die Deutsche verschärfte das Tempo im Anstieg, lief zu Karlsson heran und führte das Führungstrio mit Karlsson und Andersson in die Abfahrt. Im nächsten Anstieg folgte aber das Malheur: Hennig stolperte und trat sich selbst auf den Stock. Nach zwei Stockwechseln fand sie sich mitten in der Gruppe wieder, gab aber sofort Gas, um sich wieder nach vorne zu arbeiten. Dank der exzellenten Ski der Finninnen kam die Gruppe wieder an die Schwedinnen heran. Im Stadion entwickelte sich ein Dreikampf um den Sieg, den Frida Karlsson von vorne für sich entschied. „Es war sehr eng und stressig und ich dachte irgendwann, ich muss nun was versuchen. In der letzten Runde war ich dann oben am Anstieg schon sehr müde, es war eine schmerzhafte Angelegenheit“, sagte Frida Karlsson im FIS-Interview. „Ich musste einfach versuchen, die anderen auseinander zu laufen. Dann habe ich mich auf den Zielsprint konzentriert.“ Tiril Udnes Weng blieb im Stadion im Windschatten der Schwedin und konnte keinen Überholversuch mehr starten. Sie belegte vor Ebba Andersson Rang zwei und bleibt weiter im gelben Trikot.

Stockbruch auf dem Weg zum Podium

Katharina Hennig (GER) © Thibaut/NordicFocus

Für Katharina Hennig wäre heute mindestens ein Podium möglich gewesen, vielleicht sogar der erste Weltcupsieg, der nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. Der selbstverschuldete Stockbruch verhinderte einen noch größeren Erfolg nach einem hervorragenden Rennen. Im Endspurt sicherten sich aber die Finninnen Krista Pärmäkoski und Kerttu Niskanen den Plätze hinter dem Podium. Moa Ilar landete im Zielsprint um Haaresbreite noch vor der Deutschen, die als Siebte die Linie überquerte. Im Ziel wurde Hennig von Frida Karlsson und Ebba Andersson getröstet, die die Probleme mitbekommen hatten. Frida Karlsson sagte im schwedischen Fernsehen: „Ich hörte das deutsche Schimpfwort ‚Scheiße‘, das ist so schade für sie. Sie ist in so guter Form und wäre eine harte Nuss zu knacken gewesen.“ Katharina Hennig selbst meinte: „Ich freue mich natürlich über einen siebten Platz, auch wenn ich mich natürlich sehr geärgert habe, dass ich durch Eigenverschulden meinen Stock in der letzten Runde gebrochen habe. Wir waren zu dritt vorne und ich denke, da wäre mehr drin gewesen. Ich habe mich wirklich richtig, richtig gut gefühlt heute. Aber es ist wie es ist und ich werde mich hüten, mich über einen siebten Platz im Weltcup zu ärgern.“ Anne Kjersti Kalvå wurde Achte vor Jessie Diggins, die in ihrer schwächeren Technik immer wieder Probleme hatte, der Gruppe zu folgen. Heidi Weng wurde Zehnte vor Ingvild Flugstad Østberg, die im Ziel wieder nicht zufrieden mit ihrer Leistung wirkte.

Carl auf 17. Platz

Victoria Carl (GER) © Thibaut/NordicFocus

„Ich bin etwas müde, aber ich hoffe, dass es gut läuft. Aber wir haben ein sehr gutes Team. Ich peile die Top10 oder Top15 an und man wird sehen, ob der Körper mitspielt oder nicht“, sagte Victoria Carl vor dem Rennen bei Eurosport. Gegen Ende des Massenstarts hatte die Thüringerin Probleme, das Tempo mitzugehen und verlor auf dem Weg zum Ziel endgültig den Anschluss. Die Fünfte des gestrigen Sprints überquerte die Linie als 17. Athletin. Die 27-Jährige hatte das Rennen heute unbedingt mitlaufen wollen, weil „ich das Training in der Gruppe brauche und an der klassischen Technik arbeiten will“, sagte sie gestern. Nach dem Wettkampf war sie recht zufrieden: „Es war für mich ein sehr gutes Rennen, aber auch hart. Ich habe bis zur fünften Runde gut mitgehalten. Mich hat es dann in der letzten Runde am Berg ganz schön aufgestellt gehabt. Da habe ich dann die letzten zwei Tage dann gemerkt, auch gestern mit dem Finaleinzug. Aber im Großen und Ganzen bin ich super zufrieden mit dem Rennen. Ich hatte mir Top15 als Ziel gesetzt und bin da nur ganz knapp vorbei.“

Stadlober hinter der Spitzengruppe

Teresa Stadlober (AUT) © Thibaut/NordicFocus

Teresa Stadlober hatte ihren Fokus in Lillehammer auf das klassische Massenstartrennen gesetzt, hatte dann aber während des gesamten Rennens Probleme, mit der Gruppe mitgehen. Zu Beginn der letzten Runde musste sie dann endgültig abreißen lassen und beendete den Wettkampf als 19. mit 45 Sekunden Rückstand. Später sagte sie: „Das Rennen war richtig hart. Die Runde ist vor allem zu Beginn für ein Massenstartrennen viel zu eng und es kam deswegen auch zu einigen Stockbrüchen und Stürzen. Dadurch habe ich einige Plätze eingebüßt und habe dann immer gekämpft, dass ich wieder an die Spitzengruppe herankomme. Das Rennen heute war ein echter Fight und am Ende leider auch nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Es wäre heute sicher mehr möglich gewesen und ich habe mich eigentlich gut gefühlt. Was ich mitnehmen kann, ist, dass ich klassisch mit den Besten in einer Gruppe mitlaufen kann.“

Fähndrich bringt Lohmann zu Fall

Nadine Faehndrich (SUI) © Thibaut/NordicFocus

Zu Beginn der zweiten Runde kam es zu einem Sturz unter deutschsprachigen Athletinnen. Nadine Fähndrich war neben der Spur gelaufen und versuchte, sich wieder einzureihen. Dabei brachte sie die in der Spur laufende Lisa Lohmann zu Fall, die nach dem Aufstehen aber zunächst weiter mit der großen Spitzengruppe mitlaufen konnte. Das gelang auch Laura Gimmler, die dem Sturz gerade noch ausweichen konnte. Die Schweizerin fiel nach dem von ihr verschuldeten Sturz aber deutlich aus der Gruppe zurück. Fähndrich fing sich aber bald und arbeitete sich stetig vor, während viele andere Sportlerinnen, darunter auch Lisa Lohmann, zurückfielen. In der letzten Runde schloss die Schweizerin zu Laura Gimmler auf, die in der Gruppe ab Platz 20 eine gute Figur machte. Fähndrich kam schließlich als 23. in die Wertung vor Laura Gimmler. Lisa Lohmann beendete den Wettkampf als 33.

=> Ergebnis 20 Kilometer KT Massenstart

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