Nur 0,3 Sekunden haben über den Sieg bei den Damen über zehn Kilometer in der freien Technik entschieden. Nach einem überaus spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich erneut Frida Karlsson gegen Therese Johaug durch. Victoria Carl und Katharina Hennig liefen unter die besten 15.
Karlsson gewinnt zweiten Einzelstart
Schon am zweiten Weltcup-Wochenende kann man sagen: Die Rennen im Langlauf Weltcup der Damen werden in dieser Saison sehr spannend und alles andere als eintönig mit überlegenen Seriensiegen von Therese Johaug. Die Norwegerin hat in dieser Saison eine ebenbürtige Gegnerin gefunden. Nachdem Frida Karlsson schon in Ruka den Einzelstart im klassischen Stil knapp für sich entschieden hatte, triumphierte sie auch heute in der Skatingtechnik. Im Laufe des Rennens wechselten sich beide an den verschiedenen Zwischenzeiten in der Führung ab – immer im Abstand von maximal zwei Sekunden. Als Therese Johaug vier Minuten nach der früher gestarteten Schwedin das Stadion erreichte, jubelte ihr Team ihr bereits zu – aber es wurde sehr still im Stadion, als mit 0,3 Sekunden Rückstand nur Platz zwei auf der Anzeigetafel erschien. „Ich bin so glücklich, es war ein schweres Rennen. Drei schwere Runden auf einer Strecke, wo man immer arbeiten muss. Ich war sehr nervös, als ich auf Therese gewartet habe, aber ich bin froh, dass ich heute gewonnen habe. Ich bin stolz auf meine gute Form, ich habe einen starken Körper, auf den ich mich verlassen kann. Ganz oben auf dem Podium zu stehen, ist etwas ganz Besonderes“, freute sich Frida Karlsson. Rosie Brennan schaffte als Dritte den Sprung aufs Podium mit elf Sekunden Rückstand.
Russinnen profitieren von Karlsson und Johaug
Helene Marie Fossesholm, die wegen ihrer krankheitsbedingten Pause in Beitostølen nicht mit nach Ruka durfte, konnte sich über einen guten vierten Platz freuen, nur fünf Sekunden hinter dem Podium. Natalia Nepryaeva wird derzeit von allen kritisiert: Zu schwer, keine Form. Im heutigen Rennen wurde die Russin immerhin Fünfte vor Tiril Udnes Weng und Ebba Andersson. „Ich bin froh, wie das Rennen heute gelaufen ist. Das einzige Problem ist meine Instabilität. Karlsson hat mir viel geholfen in diesem Rennen. In der ersten Runde habe ich versucht, an ihr vorbeizulaufen, aber in der zweiten Runde habe ich dann nur noch versucht mitzukommen. Wir können einfach nicht gut zusammen laufen“, so Nepryaeva im russischen MatchTV. Tatiana Sorina profitierte lange davon, dass sie zwei Runden hinter Johaug herlaufen konnte, mit der sie schon im August einige Trainingseinheiten absolvierte. Ohne die Norwegerin büßte sie in der letzten Runde aber noch 25 Sekunden ein und fiel noch vom Kampf ums Podium bis auf Platz acht zurück. Johaug war von der Mitläuferin nicht besonders angetan: „Ich war so sauer auf sie“, sagte die Norwegerin später bei NRK. „Ständig ist sie mir auf die Stöcke, getreten, da habe ich auch immer angemeckert.“ Nach dem Rennen akzeptierte die Norwegerin aber die Entschuldigung der Russin: „Natürlich, das kann passieren. Sie war müde und wollte an mir dranbleiben. Aber es muss mir auch erlaubt sein, dass ich sage, was ich denke. Als Lehre fürs nächste Mal“, so Johaug. Heidi Weng wurde Neunte vor Ragnhild Haga. Nachdem sie letzte Woche noch die Weltcuppunkte verpasste, erreichte Ingvild Flugstad Østberg diesmal immerhin die besten 15.
Gutes Rennen der DSV-Damen
„Der Wettkampf war wieder mal sehr gut. Ich bin sehr zufrieden“, freute sich Victoria Carl nach dem Wettkampf, den sie als sehr gute Elfte beendete. Die Thüringerin hielt sich das gesamte Rennen in den besten Zehn auf, hätte mit etwas Unterstützung aber noch etwas mehr erreichen können als Rang elf: „Aber ich muss sagen, in der letzten Runde wäre auf jeden Fall noch mehr gegangen. Wenn man niemanden mehr sieht und alleine laufen muss, ist es extrem schwer, noch einmal wirklich alles zu geben. Aber ich bin mega zufrieden, ich freue mich sehr und ich denke, wir sind alle auf dem richtigen Weg.“ Das bestätigte Katharina Hennig, die als 13. ein erneutes Top15 Resultat erreichte und dabei ein ganz starkes Einzelrennen in der freien Technik machte. „Ich bin sehr zufrieden. Ich freue mich über meinen 13. Platz. Ich denke, das war eines meiner besten Freistil Einzelrennen, da ich auch komplett allein laufen musste und leider kein Hinterrad erwischt habe, was auf dieser Strecke sehr viel ausgemacht hätte“, sagte Hennig. Auch Sofie Krehl kam diesmal, wie von Peter Schlickenrieder gestern quasi angekündigt, als 20. deutlich in die Weltcuppunkte und war sehr zufrieden: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen heute. Ich habe mich auf ein Rennen mit viel Verkehr auf der Strecke eingestellt. Ich habe einfach gehofft, dass ich jemanden in meiner Umgebung finde, mit dem ich gut mitlaufen kann. Als ich heute Morgen auf die Strecke kam, war ich ein bisschen überrascht über die Bedingungen, es war relativ viel Neuschnee auf der Runde. Es war relativ weich und spiegelig. Die erste Runde bin ich dann alleine gelaufen und ab dann habe ich einen Zug gefunden, der mir dann sehr viel weitergeholfen hat. Da habe ich mich einfach angebissen und habe gekämpft. Ich war dann am Ende sehr zufrieden mit meiner Platzierung und mit dem Rennen.“ Pia Fink belegte einen guten 27. Rang und Antonia Fräbel verpasste die Punkte als 33. nur knapp. „Die Damen haben nochmal eine Schippe draufgelegt, weil eine Katharina Hennig mit dem 13. Platz und eine Victoria Carl als Elfte sind das ganz allein gelaufen nur gegen die Uhr und deswegen kann man das gar nicht positiv genug bewerten. Sie haben ein schönes Rennen gezeigt, auch eine Sofie Krehl als 20. kommt immer besser in die Spur. Pia Fink hat noch einen 27. Platz abgehascht, sie hat ein bisschen langsam angefangen und sich dann eigentlich gut reingelaufen. Knapp nicht in den Punkten die Antonia Fräbel“, so Peter Schlickenrieder.
Fähndrich und Stadlober ohne Punkte
Nadine Fähndrich blieb im heutigen Distanzrennen als 31. knapp punktlos. Nach zwei gelaufenen Runde hatte die Schweizerin noch auf Rang 19 gelegen, verlor dann aber noch weitere 45 Sekunden. Teresa Stadlober wollte heute erneut die Top15 angreifen, erwischte aber einen schlechten Tag. Schon nach der ersten Runde lag sie außerhalb der Weltcuppunkte, am Ende landete die Radstädterin mit etwas mehr als zwei Minuten Rückstand nur auf Platz 48.
=> Ergebnis 10 Kilometer FT Damen
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