Langlauf Weltcup Meråker: Johaug knappe Massenstart-Siegerin bei Ski Tour über 35 Kilometer - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup Meråker: Johaug knappe Massenstart-Siegerin bei Ski Tour über 35 Kilometer

Therese Johaug (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Sehr knapp setzte sich Therese Johaug im Massenstart über 35 Kilometer im freien Stil im Rahmen der Ski Tour zwischen Meråker-Fjergen-Meråker gegen Ingvild Flugstad Østberg durch. Heidi Weng wurde Dritte. Rang neun holte sich Teresa Stadlober.

Mehrfach veränderte Streckenführung

Gestern am späten Nachmittag wurden die angepassten Streckenpläne bekanntgegeben, weil wegen stürmischer Böen der Streckenteil ab Storlien und somit die Grenzüberquerung nicht gelaufen werden konnte. Start und Ziel war nun in Meråker mit Wendepunkt am Fjergen-See. Aber die gestern aktualisierte Strecke ist schon wieder Makulatur: Am Morgen wurde erneut ein aktualisiertes Höhenprofil veröffentlicht, der 3-4 Kilometer lange Anstieg beziehungsweise Abfahrt ist nun deutlich kürzer, das Gelände insgesamt wellig. Ein Grund für die erneute Änderung wurde nicht kommuniziert. Aber auch in Meråker blies der Wind schon sehr unangenehm, in den Bergen kam der Wind zunächst von vorne, auf dem Rückwind dann eher von hinten.

Johaug gibt Vollgas

Therese Johaug (NOR) setzt sich nach drei Kilometern ab © Thibaut/NordicFocus

Mit Trinkgurten mit oder ohne Schlauch ausgestattet gingen die Athletinnen mit 15 Minuten Verspätung aus technischen Gründen auf die Strecke – manche Damen wie Ebba Andersson verzichteten ganz auf Verpflegung. Nach dem Punktesprint nach drei Kilometern gingen die ersten Lücken auf, zunächst nach den ersten Zwölf, dann setzten sich mit Therese Johaug, Ebba Andersson und Heidi Weng drei Athletinnen ab, kurz darauf war Therese Johaug allein unterwegs – 29,5 Kilometer vor dem Ziel. Dahinter bildete sich eine Verfolgergruppe ab Platz vier mit Ingvild Flugstad Østberg, Jessie Diggins, Krista Pärmäkoski, Teresa Stadlober und Ragnhild Haga. Nach 20 Rennminuten betrug Johaugs Vorsprung auf Andersson/Weng bereits 30 Sekunden. Østberg löste sich aus ihrer Gruppe und lief an das Duo heran, in dem immer die Schwedin das Tempo machte, obwohl die Norwegerinnen offenbar den schnelleren Ski hatten. Nach der Verpflegung etwa bei Kilometer acht arbeitete das Trio besser zusammen, so dass sich Johaugs Vorsprung bei etwas mehr als 30 Sekunden einpendelte. Die Stadlober-Gruppe lag nach 30 Rennminuten etwa 40 Sekunden dahinter, die Gruppe mit Nadine Fähndrich etwa um Platz 25 weitere 1:15 Minten zurück.

Probleme bei Johaug, Østberg auf dem Vormarsch

Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), Therese Johaug (NOR), Heidi Weng (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Bei Erreichen des Fjergen-Sees drehte sich Therese Johaug sogar um, ihr Vorsprung auf das gut zusammenarbeitende Trio war um einige Sekunden geschrumpft, während die Stadlober-Gruppe weiter an Boden verlor. Etwa zur Hälfte des Rennens konnte die Finnin Stadlober und Diggins nicht mehr folgen und auch Ebba Andersson verlor den Anschluss an Østberg und Weng, kurz darauf konnte auch Weng dem Tempo von Østberg nicht mehr folgen, die allein Jagd auf Johaug machte und nur noch 23 Sekunden zurücklag. Acht Kilometer vor dem Ziel war der Rückstand von Diggins/Stadlober auf Johaug auf fast drei Minuten angewachsen, Nadine Fähndrich lag fast sechs Minuten zurück. Vorne wurde es doch noch einmal spannend: Johaugs Vorsprung sank, vor allem als etwa fünf Kilometer vor dem Ziel die ersten Stadiongeräusche in Meråker zu hören waren, kam Østberg mit mit Riesenschritten näher. Ingvild Flugstad Østberg, die zu Beginn des Rennens Probleme hatte, schien bei den Naturschnee-Bedingungen im Gelände aber den besten Ski zu haben und hatte am Ende noch deutlich mehr Kräfte als Johaug, die immer allein laufen musste. Die Abstände auf Weng und Andersson waren inzwischen deutlich angewachsen, während Diggins und Stadlober ihren Rückstand bei drei Minuten hielten. Auf der Zielgeraden hatte Johaug dann doch wieder ein Lächeln auf dem Gesicht – wenige Meter Vorsprung rettete sie auf Østberg ins Ziel, die ihren Trinkgurt vor der letzten Schleife am Stadion abgelegt hatte. Mit ihrem Vorsprung von vier Sekunden plus zweimal 15 Bonussekunden bei Kilometer 20 und 32,3 dehnte Johaug ihren Vorsprung in der Gesamtwertung auf Østberg auf 2:06 Minuten aus. „Es war ein sehr gutes Rennen. Ich bin schnell gestartet, aber es war ziemlich hart, es war sehr viel Wind. Aber auf dem Rückweg war es angenehmer. Sechs Kilometer vor dem Ziel wusste ich den Zeitabstand zu Ingvild, danach habe ich nichts mehr gehört und bin einfach mein Tempo gelaufen. Es waren am Ende nur noch vier Sekunden, das wurde noch einmal richtig eng“, meinte sie. Heidi Weng erreichte mit 1:21 Minuten Rückstand das Ziel und verlor Platz zwei in der Gesamtwertung an Østberg, sie liegt nun 2:39 Minuten hinter Johaug. Ebba Andersson wurde mit zwei Minuten Rückstand Vierte und hat diesen Platz mit 4:15 Minuten Rückstand auch in der Gesamtwertung inne.

Stadlober fällt auf Platz neun zurück

Jessica Diggins (USA), Teresa Stadlober (AUT), Ingvild Flugstad Oestberg (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Fünfte wurde doch noch Astrid Uhrenholdt Jacobsen, die bei der 3 Kilometer-Zwischenzeit noch Vierte war, dann aber im Gelände zunächst weit zurückfiel. Nach 14 Kilometern war sie mit über zwei Minuten Rückstand 16. vor Tiril Udnes Weng, arbeitete sich dann aber gemeinsam mit ihr kontinuierlich nach vorne auf Platz fünf und sechs. Jessie Diggins konnte der Attacke von hinten kurz vor dem Stadion nicht folgen und wurde Siebte. Rang acht ging an Emma Ribom gefolgt von Teresa Stadlober. Die Österreicherin konnte dem Tempo von Diggins bei Erreichen des Stadions vor der abschließenden 2,5 Kilometer-Runde nicht mehr folgen, konnte aber noch einige Sekunden vor dem US-Duo Rosie Brennan und Sadie Maubet Bjornsen den neunten Platz absichern. „So ein Rennen habe ich noch nie erlebt, erst die lange Anreise mit über zwei Stunden, damit verbunden die ungewöhnliche Vorbereitung, dann die doch schwere Strecke und dazu kam noch sehr böiger Wind, der alles erschwerte. Ab Kilometer 15 fingen meine Füße an, schwer zu werden und ich war muskulär leicht angeschlagen. Ich habe alles gegeben, um ins Ziel zu kommen und bin froh noch den Top Ten Platz erreicht zu haben“, meinte sie. Nadine Fähndrich, die nach 14 Kilometern noch in den Punkten lag, verabschiedete sich im weiteren Rennverlauf einige Positionen nach hinten. Am Ende belegte sie den 35. Platz, Laurien van der Graaff wurde 47. von 57 Damen im Ziel.

=> Ergebnis 35k FT Massenstart
=> Ski Tour nach vier Etappen

 

 

Bildergalerie

Die mobile Version verlassen
Die mobile Version verlassen