Johannes Høsflot Klæbo hat die Mini-Tour im Rahmen des Weltcupfinals in Québec gewonnen. Zweiter wurde Alex Harvey vor Niklas Dyrhaug.
Trio mit Stehversuchen
Johannes Høsflot Klæbo war mit 22 Sekunden Vorsprung aus den ersten beiden Etappen ins Rennen gegangen. Er schlug aber ein so kontrolliertes Tempo an, dass Alex Harvey und Niklas Dyrhaug ihn schnell einholten. Der Kanadier war klar der Stärkste am heutigen Tag, versäumte es aber, den Norweger rechtzeitig abzuhängen. Immer wieder war das Tempo raus aus der Gruppe ab der Mitte des Rennens und niemand wollte ein hohes Tempo laufen. Aus einem dieser Stehversuche heraus griff plötzlich Klæbo vor dem vorletzten Anstieg an und riss ein kleines Loch. Beide Kontrahenten kamen an den Norweger wieder heran, das Tempo wurde wieder reduziert und Niklas Dyrhaug ging an die Spitze. Er führte die Gruppe ins Stadion und sein Teamkollege Johannes Høsflot Klæbo gewann den Sprint aus dem Windschatten heraus um Haaresbreite. Der Fuß von Lokalmatador Alex Harvey überquerte nach Auswertung des Zielfotos nur sechs Zentimeter später die Linie. „Es war sehr, sehr eng. Ich habe versucht mitzuhalten. Der ganze Tag war sehr, sehr schnell“, sagte der 20-Jährige. „Ich habe mich nicht so gut gefühlt und bin deswegen nicht so schnell angegangen. Ich habe mich hintendran gehängt.“ Der Kanadier meinte zum Rennverlauf: „Bis zum Ende dachte ich, ich könnte gewinnen. Gegen Ende des Rennens fühlte es sich ein bisschen wie ein Straßenradrennen an. Niemand wollte die Führung übernehmen. Es ist toll, vor heimischem Publikum auf dem Podium zu stehen. Die Zuschauer waren fantastisch. “ Niklas Dyrhaug wurde Dritter und sagte: „Es ist unglaublich beeindruckend, was John macht. Als wir ihn eingeholt haben, sahen wir, dass er müde war. Aber er schaffte es, noch einige Kräfte zu mobilisieren und im Zielsprint war er einfach unglaublich. Ich freue mich über den dritten Platz, aber bin auch enttäuscht, dass ich nicht als Erster die Linie überquert habe.“ Den Sprint aus der Verfolgungsgruppe, die durch die Stehversuche bis auf 26 Sekunden herangekommen war, entschied Sindre Bjørnestad Skar für sich vor Dario Cologna, der zum Saisonende noch einmal gute Leistungen abrief. Marcus Hellner lief ein starkes Rennen und schnell an die Gruppe heran, aus der heraus er sich Platz sechs sicherte. Sjur Røthe wurde Siebter vor Andrey Larkov und Andrew Musgrave. Didrik Tønseth konnte das Tempo auf der letzten Runde nicht mehr mitgehen und wurde Zehnter.
Jönsson verletzt im Ziel
In der nächsten Vierergruppe hatte Emil Jönsson gut mitgehalten, verletzte sich aber bei einem Strauchler im letzten Anstieg offenbar schwerer am Schienbein oder Knöchel des linken Beines. Er konnte kaum noch auftreten, kämpfte sich aber als 18. ins Ziel und verlor nur 20 Sekunden auf seine Gruppe. Unter Schmerzen fiel er ins Ziel und wurde danach fünf Minuten lang im Schnee liegend behandelt, bis er gestützt aus dem Zielbereich humpelte.
Starkes Rennen von Bing und Dobler
Thomas Bing und Jonas Dobler liefen im Mittelfeld ein gutes Rennen und machten jeweils Boden gut. So konnte Thomas Bing seinen Startabstand auf die Spitze halten und sich gemeinsam mit dem Schweizer Roman Furger vorarbeiten. Furger wurde 20., Thomas Bing 22. Furgers Teamkollege Jonas Baumann fiel auf den 28. Platz zurück. Jonas Dobler gelang ein ähnlich gutes Rennen mit Verbesserung von 41 auf 33. Knapp hinter ihn erreichte Lucas Bögl als 36. das Ziel, der noch 20 Sekunden vor ihm gestartet war. Der vierte Deutsche Florian Notz machte aus der Welle noch einige Plätze gut und belegte Platz 47.
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