Langlauf Weltcup: Spannender Dreikampf in Lahti um den Sieg - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup: Spannender Dreikampf in Lahti um den Sieg

Ebba Andersson (SWE), Therese Johaug (NOR), Krista Parmakoski (FIN), (l-r) © Modica/NordicFocus

Beim Langlauf Weltcup in Lahti boten die Damen ein ungewöhnlich enges Rennen im Einzelstart über zehn Kilometer im klassischen Stil. Nur knapp konnte Therese Johaug vor Ebba Andersson und Krista Pärmäkoski gewinnen. Die deutschen Damen meldeten sich mit sehr gute Ergebnissen im Weltcup zurück.

Johaug nur drei Sekunden vorne

Therese Johaug (NOR) © Modica/NordicFocus

„Es ist schade, dass es hier keinen Naturschnee gibt, das ist man von Lahti gar nicht gewohnt. Aber dennoch haben die Veranstalter dafür gesorgt, dass wir exzellente Bedingungen haben“, meinte Teresa Stadlober vor dem Start. Die ersten Zwischenbestzeiten wurden bei strahlendem Sonnenschein und fünf Grad unter Null zunächst von Johanna Matintalo gehalten – klar, dass die Lokalmatadorin dem heimischen Publikum etwas zeigen wollte. Dann sprintete wie schon bei den letzten Rennen Frida Karlsson aus dem Starthäuschen und legte Zwischenzeiten vor, an denen sich die anderen Athletinnen auf den ersten Kilometern die Zähne ausbissen. Sogar Therese Johaug ging das Rennen deutlich langsamer an, aber diesmal zeigte sich, dass die 20-Jährige ihr Tempo besser durchhalten konnte und nicht so stark einbrach wie bei ihren bisherigen Einsätzen in dieser Saison. Nach der Hälfte der Distanz lag Therese Johaug, die mit dem langen Anstieg nach etwa 2,5 Kilometern die Führung übernommen hatte, zwei Sekunden vor Pärmäkoski, fünf Sekunden vor Ebba Anderson und acht Sekunden vor Frida Karlsson. Auch in der zweiten Rennhälfte blieben der Norwegerin zumindest Krista Pärmäkoski und vor allem Ebba Andersson auf den Fersen, die den Vorteil hatten, sich an Johaugs Zeiten orientieren zu können. Dennoch gelang es der Schwedin nicht ganz, Johaug den Sieg zu entreißen, die auf ihrem Leader’s Chair laut jubelte, als die Schwedin mit drei Sekunden Rückstand die Linie überquerte. Krista Pärmäkoski lag schon seit dem langen Anstieg Mitte der zweiten Runde vier Sekunden hinter Andersson an dritter Stelle und stürzte dann in der eisigen Lahti-Kurve, was sie aber nicht mehr viel Zeit kostete. Am Ende freute sich die Finnin über ihren erst zweiten Podestplatz in dieser Saison. Bei der viertplatzierten Frida Karlsson ist nun ein klarer Aufwärtstrend zu verzeichnen, offenbar hat sie nun ihren großen Trainingsrückstand durch die lange Zwangspause annähernd aufgeholt und verpasste das Podium um etwa zehn Sekunden. Ingvild Flugstad Østberg kam knapp dahinter als Fünfte in die Wertung gefolgt von Natalia Nepryaeva, die die Ski Tour wegen einer Erkältung frühzeitig abbrechen musste. Heidi Weng wurde Siebte vor Katharina Hennig und Astrid Uhrenholdt Jacobsen, die in der Lahti-Kurve ebenfalls ins Schlingern kam. Johanna Matintalo wurde sehr gute Zehnte.

Stadlober müde auf Platz 14

Teresa Stadlober (AUT) © Modica/NordicFocus

Teresa Stadlober, die immer wieder betont, dass sie sehr müde von der Ski Tour ist, schaffte es diesmal nicht unter die besten Zehn. Auf den letzten Kilometern wurde sie von der eine Minute später gestarteten Pärmäkoski eingeholt, an der sie nur mit Mühe bis kurz vor dem Stadion dranbleiben konnte. Zwar ging sie durch den Sturz der Finnin in der Lahti-Kurve kurzzeitig vorbei, aber schon in der Abfahrt schoss Pärmäkoski wieder an der Österreicherin vorbei. Am Ende belegte sie den 14. Platz und hat bis zum 30er am Holmenkollen noch ein paar Tage zur Regeneration. „Es war das erwartete harte Rennen für mich, die Strapazen der Tour steckte noch in den Beinen. Jedoch war es die richtige Entscheidung hier zu laufen und ich konnte wieder einige Weltcuppunkte mitnehmen auch wenn es für eine Platzierung unter den ersten zehn heute nicht gereicht hat“, meinte sie. 

Carl zunächst „fehl am Platz“

Victoria Carl (GER) © Modica/NordicFocus

Das deutsche Team meldete sich nach einem Monat Pause wieder im Weltcup zurück und sieht die Wettkämpfe in Lahti und Norwegen als eine Art WM, wo die besten Saisonergebnisse erzielt werden sollen. Katharina Hennig konnte sich über den angestrebten Platz unter den besten Zehn freuen. „Das ist 100 % das, was ich mir vorgenommen hatte. Ich bin megahappy. Es war ja ein spezieller Saisonverlauf, weil wir als Team rausgegangen sind und noch einmal eine ordentliche Trainingsphase eingeschoben haben in Vorbereitung auf die WM im nächsten Jahr. Da habe ich schwer gehofft, dass die ihre Wirkung zeigt. Ich war letzte Woche bei den Deutschen Meisterschaften ziemlich kaputt auf Deutsch gesagt, musste dann rausnehmen und hatte schon Angst, dass der Plan nicht aufgeht. Aber es hat sich rentiert.“ Victoria Carl verpasste ihre eigene Zielsetzung knapp, kam aber auch nicht gut ins Rennen. „Ich hatte mir hier einen Top15-Platz vorgenommen. Das ist echt gut für mich, vor allem klassisch. Ich muss ehrlich sagen, die ersten 2,5 Kilometer habe ich mich sowas von fehl am Platz gefühlt, das hatte ich lange nicht mehr. Ich bin eigentlich jemand, der zu schnell raus startet. Jetzt fühle ich mich besser“, meinte Victoria Carl, die nach 1,5 Kilometern nur an 27. Stelle lag mit 22 Sekunden Rückstand. Danach fand sie aber gut ins Rennen, was sich auch an den nächsten Zwischenzeiten abzeichnete: Nach 3,7 Kilometern war sie schon 18. Mit Platz 16 am Ende war die Thüringerin „erstmal ganz zufrieden. Wir haben gestern einen harten Auftakt gemacht und den habe ich auch definitiv gebraucht.“ Auch Laura Gimmler zeigte als 22. ein sehr gutes Distanzrennen, ebenfalls knapp an ihrem Ziel vorbei: „Das hat jetzt wieder richtig Spaß gemacht. Im Weltcup hat man viel mehr Motivation. Ich habe mich gut verausgabt und alles gegeben. Ich hoffe auf einen Staffel-platz für morgen, heute wäre ein Top20-Platz super.“ Auch Pia Fink lief als 24. in die Punkte im wegen der beginnenden Junioren- und U23-WM stark ausgedünnten Feld. Nadine Herrmann verpasste als 31. hauchdünn die Punkte wie auch Lisa Unterweger als 33. Bundestrainer Peter Schlickenrieder war dennoch kritisch: „Das ist okay, aber noch nicht die Bestleistung. Von daher muss man schauen, wie es in Drammem und Oslo weitergeht.“

=> Ergebnis 10 Kilometer KT Damen

 

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