Auf den schweren Strecken in Lillehammer konnte Therese Johaug einen souveränen Sieg in der ersten Mini-Tour der Saison feiern. Ebba Andersson wurde Zweite vor Ingvild Flugstad Østberg. Das deutsche Trio zeigte eine gute Aufholjagd.
Johaug souverän, Kalla schwächelt
Quasi zeitgleich waren Charlotte Kalla und Therese Johaug in das abschließende zehn Kilometer lange Handicaprennen im klassischen Stil gegangen – die zwei Sekunden Startrückstand hatte die Norwegerin schnell gutgemacht und übernahm das Kommando. Nach den ersten etwa 2,5 Kilometern erhöhte sie oberhalb des Stadions in den Anstiegen das Tempo und konnte sich von der Schwedin lösen. Der Abstand wuchs bis Ende der ersten Runde auf sechs Sekunden an, im Anstieg nach dem Stadion verlor Kalla aber deutlich an Boden, so dass Ebba Andersson immer näher heranrückte und die Teamkollegin nach etwa 7,5 Kilometern einholte. Dort hielt sich die 21-Jährige nicht lange auf und machte in einsetzendem Schneefall Jagd auf Johaug, während Kalla sich Sorgen um die näher kommende Ingvild Flugstad Østberg machen musste. Im Anstieg vor dem Stadion zog Østberg an Kalla vorbei, während Johaug als Siegerin ins Ziel einlief. Auf der Zielgeraden kam es dann doch noch zu einem Duell zwischen Andersson und Østberg, das die Schwedin noch knapp für sich entschied und sich den zweiten Platz mit 16 Sekunden Rückstand sicherte. Krista Pärmäkoski belegte den fünften Platz mit etwas mehr als einer Minute Rückstand. Eine halbe Minute später erreichte Sprintspezialistin Stina Nilsson nach einem erstklassigen Rennen als Sechste das Ziel.
Stadlober zufrieden mit Saison-Auftakt
Rang sieben ging an Teresa Stadlober, die dem Endspurt von Nilsson nicht mehr folgen konnte. Natalia Nepryaeva wurde Achte vor Ragnhild Haga und Sadie Bjornsen. Die Österreicherin erklärte nach dem Rennen: „Die erste Runde war echt gut heute. In der zweiten Runde hatte ich ein bisschen zu kämpfen. Die Runde ist eben auch ziemlich hart. Den Großteil des Rennens bin ich mit Stina Nilsson gelaufen. Die hat mich in den Abfahrten immer paniert. Die Schwedinnen hatten einen Wahnsinns Ski heute. Unserer war auch ganz gut. In der zweiten Runde hat mir ein bisschen der „Punch“ gefehlt. Mit dem siebten Platz in der Gesamtwertung bin ich auf alle Fälle zufrieden. Nach vorne ist noch ein bisschen Spielraum, aber schön langsam komme ich in den Rennrhythmus hinein. Das waren drei gute Rennen dieses Wochenende.“
Starkes Rennen des DSV-Trios – WM-Norm!
Das junge deutsche Team hatte sich zu Beginn der Schlussetappe deutlich dezimiert, nach Aufgaben in den letzten Tagen strichen nun auch noch Pia Fink und Antonia Fräbel die Segel. Fink war leicht angeschlagen, Fräbel aber wie einige andere junge DSV-Starterinnen scheinbar überfordert von den harten Strecken. So nahmen nur noch Sandra Ringwald, Victoria Carl und Katharina Hennig den Wettkampf auf und zeigten alle drei ein sehr gutes Rennen. Ringwald verlor etwas mehr als eine Minute auf Johaug und machte mit der zwölftschnellsten Laufzeit sechs Positionen gut bis auf Rang 18. Damit erreichte sie die zweite Hälfte der geforderten WM-Norm. Für Katharina Hennig und Victoria Carl ging es von Startplatz 41 und 40 bis in die Punkte auf Rang 28 und 29. Hennig war das Rennen deutlich schneller angegangen als die zeitgleich gestartete Teamkollegin und lief im Laufe des Rennens bis zu 20 Sekunden heraus. Auf den letzten zwei Kilometern mobilisierte aber auch Victoria Carl noch einmal alle Kräfte, überholte noch fünf Läuferinnen und schloss bis zu Katha Hennig auf, der sie sich im Zielsprint aber geschlagen geben musste. Die beste Schweizerin Nathalie von Siebenthal fiel von 18 auf 25 zurück.
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