Langlauf Weltcup Toblach: Dreitägiger Formtest vor der WM in Planica - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup Toblach: Dreitägiger Formtest vor der WM in Planica

Jonna Sundling (SWE), Teresa Stadlober (AUT), Katharina Hennig (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Vom 03. bis 05. Februar macht der Langlauf Weltcup in der Nordic Arena von Toblach Station, der Wiege des Langlaufsports in Südtirol schlechthin.

Kleiner Ort mit großer Langlauf-Historie

Darum ist der 3000 Einwohner-Ort im Hochpustertal auf einer Höhe von etwa 1200 Meter über dem Meer ein beliebtes Trainingsgebiet für viele Nationen. Die Region im Nordosten Italiens ist touristisch sommers wie winters sehr beliebt und die Grenze zu Österreich ist nur zwölf Kilometer von Toblach entfernt. Die Nordic Arena Toblach liegt im Ortsteil Neu-Toblach am Beginn des Höhlensteintals und zwei Kilometer nördlich des Toblacher Sees. 2023 geht es nach Toblach für eine letzte Standortbestimmung vor der in drei Wochen beginnenden Nordischen Ski-WM in Planica. In einigen Nationen wie im deutschen Team geht es auch noch um die letzten Tickets für Planica. Auf dem Programm stehen am Freitag ein Sprint in freier Technik, ein Einzelstart ebenfalls in der Skatingtechnik und zum Abschluss Staffelrennen über 4×7,5 Kilometer. Nachdem der Langlauf Weltcup und die Tour de Ski zuletzt nicht in Toblach Station machten, freut sich Gerti Taschler, seit 2018 OK-Chef in Toblach, über die Rückkehr. „Ich wollte unbedingt ein 3-tägiges Rennwochenende auf die Beine stellen. Nur unter diesen Bedingungen ist es möglich, die Veranstaltung ohne finanzielles Risiko auszutragen. Es ist bekannt, dass Toblach über qualitativ hochwertige Strecken verfügt. An Schnee mangelt es nie, auch nicht spät in der Saison. Auch der Pustertaler Ski-Marathon wurde im Laufe der Jahre zu einem Fixtermin im Rennkalender der Elite und Hobby-LäuferInnen im In- und Ausland und wird von allen sehr geschätzt. Wir sind mehr als zufrieden“.

Albert, Nathalie und Gerti

Toblachs neue 5km-Runde "Nathalie" © www.weltcup-dobbiaco.it

In Toblach sind die Strecken nach wichtigen Personen rund um die Nordic Arena benannt. Der Sprintkurs trägt den Namen ‚Albert‘ nach Streckenchef Albert Walder und besteht aus zwei Runden um das Stadion mit einem Anstieg über das charakteristische Funktionsgebäude von Toblach. Für die Staffel am Sonntag wird die 3,75 Kilometer lange ‚Gerti‘-Runde genutzt. Gerti Taschler übernahm 2018 den Posten de OK-Chefs von seinem Vorgänger Herbert Santer, nach dessen Töchtern ebenfalls Strecken in Toblach benannt sind. ‚Saskia‘ verläuft um den Toblacher See, für den Weltcup wird allerdings die fünf Kilometer lange Runde ‚Nathalie‘ verwendet – in diesem Fall für den Einzelstart am Samstag. ‚Nathalie‘ wurde vor einigen Jahren überarbeitet, die neue ‚Nathalie‘ ist eine komplett neue Runde mit steileren Anstiegen von bis zu 18%, die den Athletinnen und Athleten alles abverlangt.

Stark besetztes Starterfeld

Das Weltcup-Team der Norweger besteht teilweise aus den Athleten, die zur WM fahren, teilweise nehmen aber auch Sportler an den Wettkämpfen in Toblach teil, für die der WM-Zug angefahren ist. Das betrifft zum Beispiel Iver Tildheim Andersen trotz seines Sieges im Dezember und die Sprinter Mathilde Myhrvold und Sindre Bjørnestad Skar. Aber auch andere müssen sich noch beweisen, um für die einzelnen Wettkämpfe einen Startplatz zu bekommen. Nur die Weng-Zwillinge sowie Klæbo und Golberg starten sowohl Freitag als auch Samstag, über die Staffeln wird später entschieden. Das schwedische Team besteht aus den WM-Startern – mit zwei Ausnahmen: Während Frida Karlsson nach mehr als drei Wochen Rennpause ins Team zurückkehrt, macht sich ihr Lebensgefährte William Poromaa. Er hat sich entschieden, die Zeit bis zum Beginn der WM allein in der Höhe von Livigno zu verbringen. Jens Burman entschied sich als einziger Athlet gegen Toblach und für die schwedischen Meisterschaften, die unglücklicherweise gleichzeitig stattfinden und deswegen sehr schwach besetzt sind. Die Finnen sind ebenfalls stark besetzt in Toblach und werden von Krista Pärmäkoski und den Niskanen-Geschwistern angeführt. Auch Frankreich will in Südtirol um die vorderen Plätze mitreden und ist wie in Les Rousses mit allen Stars vertreten mit Ausnahme von Maurice Manificat, der aus gesundheitlichen Gründen weiter fehlt. Die Gastgeber schicken zwölf Herren und sechs Damen zum zweiten Heimweltcup innerhalb von zwei Wochen. Alle, die Rang und Namen haben, sind dabei – außer den Startern bei der Junioren- und U23-WM, von denen sonst sicher auch einige eine Chance bekommen hätten, sich vor heimischem Publikum zu beweisen.

Österreich ohne Stadlober in Toblach

In Abwesenheit von Teresa Stadlober, die sich bereits in der Vorbereitung auf die anstehende WM befindet, wird das österreichische Team in Italien mit drei Damen an den Start gehen. Neben Lisa Unterweger, die nach einer mehrwöchigen Wettkampfpause wieder in den Weltcup zurückkehren wird, werden Barbara Walchhofer und auch Biathletin Katharina Komatz in Toblach beide Einzelrennen in Angriff nehmen. Für Letztere ist es eine Premiere im Langlauf-Weltcup und ein erster, interessanter Abstecher in das ungewohnte Terrain der Spezialistinnen. Bei den Herren wird mit Mika Vermeulen, Philipp Leodolter, Lukas Mrkonjic und Michael Föttinger ein vierköpfiges Aufgebot starten. Das Quartett wird geschlossen das Sprintrennen bestreiten, Mika Vermeulen und Michael Föttinger werden zudem auch über die 10 km im Einsatz sein. Aufgrund des krankheitsbedingten Fehlens von Benjamin Moser und der Entscheidung, dass man Lukas Mrkonjic aus gesundheitlichen Gründen nicht über längere Distanzen einer Rennbelastung aussetzen möchte, wird am Sonntag keine rein österreichische Mannschaft beim Staffelrennen an den Start gehen können. Man wird jedoch gemeinsam mit dem britischen Team mit einem länderübergreifenden Quartett teilnehmen. Diese britisch-österreichische Staffel wird sich aus je zwei Athleten beider Nationen zusammensetzen. Aus dem ÖSV-Team werden voraussichtlich Mika Vermeulen und Philipp Leodolter antreten.

Vom Schweizer Team wurden keine Starter veröffentlicht. 

Wetterumschwung mit Regen – Rennen teilweise live

In Toblach ist es winterlich weiß bei Temperaturen, die Tag und Nacht klar im Minus liegen. Aktuell wird im Tal eine Schneehöhe von etwa 30 Zentimetern angegeben. Vor allem am heutigen Donnerstag kommt neuer Niederschlag, der aber wegen der steigenden Temperaturen am Tag sicher als Regen fallen wird. Am Wochenende sind bis zu 7°C angesagt – und weiterer Niederschlag. Auch diesmal gibt es wieder keinen Sender, der alles überträgt an diesem Langlauf-Wochenende. Eurosport1 zeigt den Sprint und beide Staffeln, für den Samstag benötigt man Eurosport2 oder Discovery+. Die ARD kündigt kurze Zusammenfassungen in Kombination mit Livestream an. Bei ORF Sport+ sind Live-Übertragungen des Sprints und des Einzelstarts der Herren geplant, anschließend Zusammenfassung der Damen. Sonntag gibt es dort eine Zusammenfassung der Damen-Staffel und eine Zusammenfassung der Herren bei ORF1. In der Schweiz verhindert die heimische Bob-WM eine komplette Live-Übertragung des Langlaufs. Freitag gibt es nur eine Zusammenfassung auf SRF2, der Einzelstart der Damen wird live gezeigt, die Herren gar nicht. Auch Sonntag gibt es die Damen wieder live, die Herren in einer Zusammenfassung.

Programm Toblach 2023

Freitag, 03. Februar 2023

12:00 Uhr: Qualifikation Sprint FT
14:30 Uhr: Finalläufe Sprint FT

Samstag, 04. Februar 2023

13:00 Uhr: Einzelstart 10 Kilometer FT Damen
15:00 Uhr: Einzelstart 10 Kilometer FT Herren

Sonntag, 05. Februar 2023

11:00 Uhr: 4 x 7,5km Staffel Damen
13:00 Uhr: 4 x 7,5km Staffel Herren

 

 

 

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