Langlauf Weltcup Toblach: Russland und Kanada gewinnen Teamsprint

Sandra Ringwald (GER), Hanna Falk (SWE), Maiken Caspersen Falla (NOR), Natalia Matveeva (RUS) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Russlands Natalia Matveeva konnte ihren zweiten Sieg in Toblach feiern, diesmal zusammen mit Yulia Belorukova. Bei den Herren setzten sich die Kanadier Lenny Valjas und Alex Harvey durch. Das deutsche Team mit Denise Herrmann und Sandra Ringwald konnte einen guten vierten Platz erreichen.

Russland gewinnt Zielsprint, Deutschland Vierte

Natalia Matveeva (RUS), Yulia Belorukova (RUS) © Thibaut/NordicFocus

Die Vorentscheidung im Teamsprint der Damen fiel auf der vorletzten Runde als Astrid Uhrenholdt Jacobsen für Norwegen I eine Lücke reißen konnte zu allen anderen Teams. Auch Denise Herrmann hatte nach zwei starken Runden zuvor wie schon in der Qualifikation Probleme in ihrer Schlussrunde und hatte an den Anstiegen schwer zu kämpfen. Nach dem letzten Wechsel hielt Maiken Caspersen Falla das Tempo weiter hoch mit Hanna Falk auf den Fersen. Hinter den beiden mit kleiner Lücke folgten Natalia Matveeva und Sandra Ringwald, die aber wieder herankamen. Die Russin attackierte in den Anstieg hinein und erneut war Maiken Caspersen Falla, die sich schon gestern nicht so gut fühlte, nicht so stark wie gewohnt. Dennoch konterte die Norwegerin und ging als Erste in die Zielkurve. Dort nahm Hanna Falk die Außenkurve und ging mit viel Schwung in die Zielkurve. Seite an Seite sprinteten Falla, Falk und Matveeva auf der Zielgraden und für Sandra Ringwalds ebenfalls sehr guten Zielsprint war kein Platz mehr. Die Deutsche versuchte es ganz außen an der Bande vorbeizukommen, musste ihre Hoffnungen auf ein Podium aber aufgeben – es fehlte der Platz für eine zweite Athletin im äußeren Korridor unmittelbar an der Streckenbegrenzung. Im Kampf um die Podestplätze musste das Zielfoto entscheiden. Natalia Matveeva hatte wieder knapp den Fuß vorn und feierte ihren zweiten Sieg innerhalb von zwei Tagen, diesmal zusammen mit Yulia Belorukova. Rang zwei ging an Schweden I mit Ida Ingemarsdotter und Hanna Falk gefolgt von Norwegen I Astrid Uhrenholdt Jacobsen und Maiken Caspersen Falla. Denise Herrmann und Sandra Ringwald wurden gute Vierte. „Es ist ein gutes Resultat für mich und besonders für Yulia. Es ist ihr erstes Podium. Vielen Dank an das Serviceteam, wir hatten sehr schnelle Ski“, sagte Natalia Matveeva, während ihre Teamkollegin bei Erwähnung des erstes Treppchenplatzes nur kurz dazwischenjubelte, aber ansonsten „not much“ Englisch spricht. Finnland I mit Susanna Saapunki und Biathletin Mari Laukkanen wurden Fünfte. Rang neun ging an die Schweizerinnen Nadine Fähndrich und Laurien van der Graaff, die dem hohen Tempo auf der Schlussrunde endgültig nicht mehr folgen konnten. Deutschland II mit Elisabeth Schicho und Steffi Böhler qualifizierten sich ebenfalls für das Finale der besten 15, hatten dort aber von Anfang an Probleme und kamen über Platz 13 nicht hinaus.

Kanadier sprinten zum Sieg

Alex Harvey (CAN), Len Valjas (CAN) © Thibaut/NordicFocus

Im Rennen der Herren über ebenfalls sechs Runden des schon bekannten Sprintkurses war es lange spannend: Zu Beginn Finnland, später dann Norwegen, Schweden, Russland oder auch Italien und Frankreich – alle versuchten, dem Rennen ihren Stempel aufzudrücken. In Runde fünf erhöhten die beiden norwegischen Teams durch Sindre Bjørnestad Skar (NOR I) und Håvard Solås Taugbøl (NOR II) das Tempo gefolgt von beiden Russen sowie Frankreich I. Wieder attackierten die Norweger, um die Verfolger abzuschütteln, aber Lucas Chanavat konterte und übernahm vor dem Wechsel die Spitze. Sein Teamkollege Baptiste Gros konnte die Führung nicht lange halten, als Schweden I (heute vertreten durch Karl-Johan Westberg und Oskar Svensson) angriff. Auch am nächsten Berg war Svensson zunächst vorn, bis Alex Harvey vorbeiging und die Führung bis zum Ziel nicht mehr hergab. Zwar versuchte der Schwede mit viel Schwung über außen noch alles, aber mehr als Platz zwei hinter der Duo aus Kanada mit Lenny Valjas und Alex Harvey war für die Schweden Westberg und Svensson nicht drin. „Das ist unfassbar. Ich habe auf ein gutes Resultat gehofft, aber niemals an den Sieg. Ich habe im Halbfinale viel gearbeitet und auch im Finale und Alex hat einfach sein Ding durchgezogen“, meinte Lenny Valjas und sein Kollege fügte hinzu: „Ich habe mich gut gefühlt, aber ich hatte auch einen guten Partner. Er sagte, wir müssten vorn mitlaufen und dann einen guten Wechsel haben. Es wird immer gesagt, man kann ein Rennen nicht beim Wechsel gewinnen, aber sehr wohl verlieren. Wir haben uns aber in der Wechselzone toll nach vorne gearbeitet und das hat mich in eine sehr gute Position gebracht für die letzte Runde. Außerdem hatten wir tolle Ski.“ Die Italiener Dietmar Nöckler und Federico Pellegrino wurden Dritte trotz eines Sturzes. Pellegrino war in Runde vier gestürzt und auf den Arm gefallen und hatte dabei auch Schwedens Teodor Peterson (SWE II) mitgerissen. Während die Schweden den Anschluss nicht mehr schafften und locker ausliefen, gaben die Italiener nie auf und wurden trotz schmerzendem Arm mit dem Podium belohnt noch vor Norwegen II (Taugbøl/Golberg) und Norwegen I (Skar/Klæbo). Im Finale hatte das deutsche Duo Sebastian Eisenlauer und Thomas Bing nie eine Chance, nachdem sie ein sehr gutes Halbfinale abgeliefert hatten und erst im Zielsprint als Fünfte hauchdünn geschlagen wurden. Im Finale hatte Sebastian Eisenlauer dann von Beginn an große Probleme und hielt sich immer am Ende des Feldes auf. Thomas Bing benötigte viel Kraft, um sich jedes Mal in der Gruppe wieder nach vorn zu arbeiten: Kraft, die dann auf der Schlussrunde fehlte. So steht nur der 13. Platz zu Buche, einen Rang vor Schweiz II mit Roman Schaad und Gianluca Cologna.
=> Ergebnis Teamsprint FT Damen
=> Ergebnis Teamsprint FT Herren

=> Neues aus Toblach: „Diese Niederlage verunsichert mich sehr!“

 

Bildergalerie