Mit dem Weltcup in Toblach stehen die letzten Rennen vor den Feiertagen auf dem Programm. Erstmals findet ein Verfolgungsrennen an zwei Tagen statt.
Neues Rennformat
Hat der Skiathlon bald ausgedient? Möglicherweise wird in PyeongChang der letzte Skiathlon überhaupt stattfinden. Als Ersatz käme für die Zukunft ein Verfolgungsrennen in zwei Tagen in Frage, das an diesem Wochenende Premiere feiert. Es ist ein Versuch, den Langlauf-Weltcup wieder attraktiver zu machen. Die Basis ist ein normales Einzelstartrennen im freien Stil über zehn beziehungsweise 15 Kilometer. Anders als in der Vergangenheit, wo schon einmal ein Verfolgungsrennen an einem Tag mit nur kurzer Pause zwischen den Disziplinen stattfand, wird das Klassikrennen erst am Sonntag ausgetragen. Die Renndistanz bleibt dieselbe, gestartet wird das Verfolgungsrennen mit den Abständen aus dem Freistilrennen vom Samstag. „Am 16. und 17. Dezember ist Toblach Gastgeber des Langlauf-Weltcups der Damen und der Herren. Besonders spektakulär wird das Rennen am Sonntag sein, denn an diesem Tag findet das Verfolgungsrennen im klassischen Stil statt“, meinte OK-Chef Herbert Santer.
Beste Bedingungen auf Naturschnee
Dank Schneefällen in den letzten Tagen und Wochen sind die Streckenbedingungen optimal. Die Athleten laufen diesmal komplett Naturschnee. „In Toblach ist alles bereit. Schnee ist ausreichend vorhanden, denn in den letzten Wochen hat es immer wieder geschneit. Zur Sicherheit wird aber auch noch Kunstschnee produziert, der vermutlich aber nicht zum Einsatz kommt. Es wird die Crème de la Crème des Langlaufsports im Hochpustertal am Start sein und Toblach wird ein Austragungsort sein, wo es bereits um die Qualifikation für die olympischen Spiele im Februar in Südkorea geht“, sagte Herbert Santer. Der Naturschnee wird in den nächsten Tagen sogar noch Zuwachs bekommen: In der kommenden Nacht sind wieder einige Zentimeter Neuschnee angesagt. Die Temperaturen liegen in den kommenden Tagen immer im Minusbereich, außerdem soll häufig die Sonne die Winterlandschaft bescheinen.
„Nathalie“ umgestaltet
In Toblach wird an beiden Tagen auf einer neuen Strecke gelaufen. Zwar gab es auch vorher schon eine „Nathalie“, die nach der ältesten Tochter des OK-Chefs benannt ist. Die neue „Nathalie“ ist aber eine komplett neue Runde mit steileren Anstiegen von bis zu 18%, die den Athletinnen und Athleten alles abverlangen werden. Sonst wurden in Toblach die Distanzrennen auf „Saskia“ gelaufen und die Sprints auf „Albert“, benannt nach Streckenchef Albert Walder. „Für dieses Jahr haben wir einen Streckenabschnitt neu gestaltet. Dieser hat den Namen „Nathalie“ bekommen und wird zur Attraktivität des Langlaufsports zusätzlich beitragen. Heute werden die Strecken kürzer gebaut, damit die Zuschauer mehr vom Rennen sehen und damit auch die TV-Anstalten die Rennen komplett ausstrahlen können. Ich bin überzeugt, dass diese Neuerungen positiv auf den Langlauf einwirken“, so Santer.
Saisonstart für Florian Notz
Im deutschen Team steigt Florian Notz endlich in seine Saison ein. Nachdem es im Sommer zunächst sehr gut lief, jagte dann im Herbst eine Krankheit die andere und der letzte Infekt Ende November verhagelte ihm dann den Saisonbeginn. Nun hat er seinen Trainingsrückstand gut genug aufgeholt, um seine ersten Wettkampfkilometer sammeln zu können. Sonst gibt es mit Ausnahme der fehlenden Sprinter keine Veränderungen zum Aufgebot in der letzten Woche. Weitere Infos zum DSV-Aufgebot findet ihr >hier<.
Toblach-Teilnahmen und Absagen
Neuigkeiten gibt es natürlich auch wieder aus Norwegen – sowohl positiv als auch negativ: Petter Northug hat sich wieder fit gemeldet und soll bei der Tour de Ski wieder ins Team rücken. Dort muss er dann Form beweisen und sich für die Olympischen Spiele empfehlen. Pål Goldberg hat da wohl eher schlechte Karten. Er hat sich mit den Windpocken angesteckt, die bei Erwachsenen oft länger andauern und schwerer verlaufen als bei Kindern. Auch ist das Risiko für Komplikation wie Lungenentzündung, Gleichgewichtsstörungen oder Nackensteife größer. Wie der rheumakranke Sjur Røthe muss auch der formschwache Finn Hågen Krogh langsam etwas zeigen, um noch ein Olympiaticket zu bekommen. Er steht unser Druck und muss Leistung bringen. Vor der Saison wechselte der Norweger vom Sprintteam zum Allroundteam – ob die Formschwäche am veränderten Training liegt? Für die Trainer ist es zu früh, um Schlüsse zu ziehen. Für Krogh, der bisher nie viel trainieren musste, um seine Ergebnisse zu erzielen, gibt es einen Plan B: Nach dem Toblach-Wochenende wird entschieden, ob er die Tour de Ski in Angriff nimmt. Eigentlich ist der Plan aber, die Tour auszulassen, zu trainieren und sich dann bei den nationalen Meisterschaften für Olympia zu empfehlen. Auch im schwedischen Team gibt es einige Sorgen: Mit Stina Nilsson, Anna Haag und Calle Halfvarsson fehlen dem Team drei wichtige Sportler. Nilsson ist erkältet, Halfvarsson hat sich wie Jens Burman nur nicht von den Magenproblemen der letzten Woche erholt und Anna Haag macht sich in der Heimat auf die Suche nach ihrer Form.
Live-Sport nur teilweise im Fernsehen
Für eine komplette Live-Übertragung des Toblach-Wochenende ist das Internet zwingend erforderlich. Die Damen-Rennen werden jeweils live auf Eurosport 2 übertragen, das Skating-Rennen der Herren auf Eurosport 1. Das ZDF bietet nur wenige Minuten Zusammenfassung vom Langlauf, vermutlich jeweils kurz vor Sendeschluss. Den Eurosport Player findet ihr >hier<.
Weltcup Toblach Programm
Samstag, 16. Dezember 2017
11:00 Uhr: 10km FT Damen Einzelstart
13:30 Uhr: 15km FT Herren Einzelstart
Sonntag, 17. Dezember 2017
11:30 Uhr: 10km KT Damen Verfolgung
13:30 Uhr: 15km FT Herren Verfolgung