Nadine Fähndrich sicherte sich in Trondheim im Rahmen der Ski Tour das erste Sprint-Podium ihrer Karriere. Die Siege holten sich Klassiksprint-Spezialistin Maiken Caspersen Falla und Johannes Høsflot Klæbo.
Falla wird Favoritenrolle gerecht
Im Finale der Damen kämpften drei Norwegerinnen, zwei Schwedinnen und Nadine Fähndrich um Sieg und Podestplätze. Zuvor war bereits die Führende des Sprintweltcups Linn Svahn als Achte ausgeschieden, nachdem sie wieder einmal mit Jonna Sundling aneinandergeraten war und wieder ihren bösen Blick zur Schau trug – wie immer, wenn etwas nicht klappt. Anamarija Lampic scheiterte im Viertelfinale als 17. Im Finale bestimmte meist Maiken Caspersen Falla das Geschehen, aber Jonna Sundling kämpfte immer wieder mit ihr um die Führung. Auf die Zielgerade gingen beide quasi gemeinsam, aber die Schwedin konnte die Norwegerin nicht mehr überholen, so dass Falla ihrer Favoritenrolle im Klassiksprint gerecht wurde. „Es fühlt sich an wie eine WM mit so vielen Menschen, die deinen Namen schreien. Es ist eine tolle Athmosphäre und ich bin glücklich hier zu sein. Es waren einige harte Distanzrennen für mich, aber ich bin glücklich, dass ich immer noch an der Tour dabei bin und diese Stimmung genießen kann“, meinte sie. Über den dritten Platz jubelte Nadine Fähndrich, was ihr erstes Podium in einem Sprint bedeutete (2019 hatte sie in Cogne in einem schwach besetzten Distanzrennen vor der WM Platz zwei belegt). Die 24-Jährige hatte sich im Finale immer auf Platz drei oder vier aufgehalten, nachdem sie ihr Halbfinale nach einer Attacke am langen Anstieg sogar gewonnen hatte. Anna Dyvik belegte den vierten Platz vor Anna Svendsen und Heidi Weng. Therese Johaug hatte es bis ins Halbfinale geschafft und sich Platz neun gesichert, Ingvild Flugstad Østberg scheiterte im Viertelfinale und wurde nur 22. In der Gesamtwertung bedeutet das wegen der großen Abstände keinen großen Unterschied: Weng machte allerdings Boden gut auf Østberg, so dass beide gemeinsam mit 2:33 Sekunden Rückstand auf Johaug ins morgige Handicaprennen starten.
Pressekonferenz Nadine Fähndrich (SUI)
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Fünf Norweger vorn
Im Prolog hatte es wegen starkem Schneefall einige Fragezeichen wegen der Skiwahl gegeben, so dass viele mit No Wax unterwegs waren – dass Holund und Røthe als einzige Gesamtwertungs-Mitfavoriten im Prolog ausschieden, entsprach aber auch normalen Sprintergebnissen. Im Viertelfinale war dann für Nyenget Schluss, Alexander Bolshunov scheiterte überraschend schon im Halbfinale, weil er beim Einfädeln auf die Zielkorridore einen Fuß auf den anderen stellte und stürzte. So bekam es im Finale Federico Pellegrino mit fünf Norwegern zu tun. Erik Valnes ging das Rennen sehr schnell an, aber Johannes Høsflot Klæbo war wachsam und attackierte im langen Anstieg. Er ging als Erster in die Abfahrt gefolgt von Golberg und Valnes, die auf der Zielgeraden um die weiteren Podestplätze kämpften – Pål Golberg holte sich Platz zwei. Emil Iversen kam als Vierter ins Ziel, Finn Hågen Krogh und Federico Pellegrino waren seit dem Ende des Anstiegs klar abgeschlagen und belegten die Plätze fünf und sechs. In der Gesamtwertung liegt Bolshunov nur noch 34 Sekunden vor Golberg und 1:35 Minuten vor Krogh als erstem Athleten einer vermutlich großen Gruppe – ein Umstand der dem Russen angesichts der Wetterprognose für das morgige Rennen mit viel Schneefall schon vor dem heutigen Sprint Sorgen bereitete: Muss er den Schneepflug spielen und verliert dann viel Zeit?
Van der Graaff mit Pech im Halbfinale
Neben der tollen Leistung von Nadine Fähndrich konnte auch Laurien van der Graaff mit zwei dritten Plätzen im Viertel- und Halbfinale überzeugen und scheiterte nur durch viel Pech. Nach dem dritten Viertelfinale der Herren hatte wieder Schneefall eingesetzt, der in wechselnder Intensität bis zum Halbfinale der Damen anhielt. Im zweiten Halbfinale mit Nadine Fähndrich war endgültig Schluss mit Schneefall und es kam sogar die Sonne heraus, so dass dieser Lauf deutlich schneller war als der erste mit Laurien van der Graaff. Teresa Stadlober war ebenfalls auf dem Sprung, es wieder in das Viertelfinale zu schaffen. Bei der Zwischenzeit de Prologs lag die Österreicherin noch unter den besten 30, nach dem langen Anstieg und der Abfahrt ins Stadion war sie 44. und damit ausgeschieden. Ähnlich war die Lage bei Dario Cologna als bestem Schweizer im heutigen Sprint. Vor dem Anstieg war er noch nah dran an der Qualifikation, am Ende als 41. aber etwa zwei Sekunden zu langsam.
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