Russland II mit Evgeniv Belov, Alexander Bessmerthmykh, Denis Spitsov und Artem Maltsev konnte sich überraschend den Sieg in der Herren-Staffel sichern vor Russland I und Norwegen.
Viel Action zu Beginn des Rennens
Unter Tempoarbeit von Calle Halfvarsson und beider Russen zog sich das Feld schon auf den ersten Kilometern immer mehr in die Länge. Nach der ersten von zwei Runden der Startläufer wurde Norwegen mit Hans Christer Holund auf Platz zehn durchgereicht und kleine Lücken bilden sich im Feld. Grund dafür war die Information der Betreuer an Calle Halfvarsson über Holunds Rückstand: Der Schwede drehte sich überrascht um und erhöhte mit den Russen weiter das ohnehin schon hohe Tempo. Nun waren endgültig große Lücken im Feld entstanden und Halfvarsson setzte sich zusammen mit Andrey Larkov und Evgeniy Belov ab. Beim ersten Wechsel betrug der Abstand des Spitzentrios auf die ersten Verfolger (Kasachstan und Finnland) zwölf Sekunden. Norwegens Hans Christer Holund konnte nach seiner enttäuschenden Leistung im Ziel nur den Kopf schütteln.
Norwegische Aufholjagd aufs Podium
Iivo Niskanen als zweitem finnischen Läufer gelang es schnell, die Lücke nach vorn zu schließen, so dass für kurze Zeit vier Staffeln das Rennen anführten, bis Schwedens Daniel Rickardsson sich nach hinten verabschiedete. Einige Meter weiter hinten startete Didrik Tønseth die Aufholjagd für Norwegen und hatte die deutsche Gruppe schnell überholt. Er musste allein Zeit gutmachen und gegen den Wind ankämpfen, der in Böen immer wieder Schnee über die Strecke trieb. Bis zum zweiten Wechsel hatte er den Anschluss an Frankreich und Schweden auf Platz vier geschafft, aber keine Zeit nach vorne gutgemacht. Dort hatte sich Alexander Bessmerthnykh für Russland II von Alexander Bolshunov und Iivo Niskanen gelöst, aber der Vorsprung von Russland II war nach dem Wechsel mit einsetzendem Schneefall schnell wieder passé und gemeinsam arbeiteten Denis Spitsov (I) und Andrey Melnichenko (II) daran, den Sieg unter sich auszumachen, nachdem Lari Lehtonen zurückgefallen war. Im Neuschnee mussten die Athleten sichtbar mehr Kräfte investieren als zuvor – wie Sjur Røthe, der im Alleingang hinter den Russen unterwegs war, oder auch vorne, wo meist Melnichenko die Arbeit machte. Beim Wechsel lagen aber immer noch 30 Sekunden zwischen den Russen und Norwegen. Mit einem furiosen Start versuchte der fünftplatzierte Viktor Thorn zu Beginn der Schlussetappe Sprinter Richard Jouve abzuhängen, was ihm aber nicht gelang. Auf der ersten Runde der Schlussläufer machte Sergey Ustiugov die meiste Arbeit, weil Artem Maltsev nicht führen wollte. Beide Russen stammen aus der Trainingsgruppe von Markus Cramer und kennen die Stärken und Schwächen genau, so dass Maltsev seine einzige Chance darin sah, sich im Windschatten auszuruhen. Im Stadion musste er nach einem Wink des Kollegen dann doch die Spitze übernehmen und setzte sich kurz darauf sogar ab, weil Ustiugov eine Menge Kräfte gelassen hatte und völlig erschöpft war. In der Eins-Einser-Technik konnte sich Ustiugov wieder etwas herankämpfen, aber einholen konnte er den Teamkollegen nicht mehr. Russland II mit Evgeniv Belov, Alexander Bessmerthmykh, Denis Spitsov und Artem Maltsev holte sich den Sieg vor den Teamkollegen von Russland I. Norwegens Schlussläufer Simen Hegstad Krüger kam mit 35 Sekunden Rückstand als Dritter ins Ziel. Matti Heikkinen rettete Platz vier für Finnland ins Ziel vor dem schwedisch-französischen Duo, aus dem sich Viktor Thorn im Stadion schließlich doch noch durchsetzte.
Schweiz vor Deutschland
Dem deutschen Team waren auch heute wieder die Nachwirkungen des harten Trainingslagers in Oberstdorf anzumerken, das sich aber im Hinblick auf die Weltmeisterschaften hoffentlich auszahlt. Nachdem Lucas Bögls Position bei Holund zunächst wie eine gute Idee aussah, verlor er bei dem hohem Tempo zusammen mit dem Norweger den Anschluss. Deutschland wechselte in der zweiten Gruppe an neunter Stelle noch acht Sekunden vor Norwegen an zwölfter Stelle. 30 Sekunden dahinter folgten die durch Startläufer Jason Rüesch abgeschlagenen Schweizer. Jonas Dobler als zweiter Läufer verlor weiter an Boden und wurde kurz vor dem Wechsel auf Florian Notz von Dario Cologna eingeholt. Die nächsten zehn Kilometer absolvierten beide Teams zusammen, bis Schlussläufer Thomas Bing in der zweiten Runde dem Tempo von Roman Furger nicht mehr folgen konnte, der auf seinem Weg zu Platz sieben auch noch Frankreich II abfing. Das deutsche Team belegte den achten Platz nach erfolgreichem Zielsprint gegen Frankreich II mit Baptiste Gros, für den das Rennen am Ende zu lang und zu schwer war.
=> Ergebnis 4×7,5 km Staffel Herren