Überraschend deutlich gewann Alexander Bolshunov das Verfolgungsrennen über 15 Kilometer im klassischen Stil in Nove Mesto. Rang zwei ging an Johannes Høsflot Klæbo vor Simen Hegstad Krüger. Florian Notz wurde nach starkem Klassik-Rennen 16.
Bolshunov allein vorn, Klæbo gewinnt Sprint
Das heutige Verfolgungsrennen der Herren glich im hinteren Feld eher einem Massenstart, weil wegen der kurzen Rundenlänge schon ab 2:40 Minuten Rückstand (Platz 35) aus der Welle gestartet wurde. Vorne lief Alexander Bolshunov aber ein überraschend einsames Rennen, weil der starke Klassikläufer Iivo Niskanen einen ganz schlechten Tag beziehungsweise Ski erwischte und er nach fünf Kilometern sogar von dem 16 Sekunden später gestarteten Skatingspezialsten Sjur Røthe eingeholt wurde, der sich auf den nächsten Kilometern vor Niskanen klemmte und das Tempo machte. Kurz vor Kilometer zehn stellte er seine Bemühungen ein, weil er möglicherweise erfahren hatte, dass Johannes Høsflot Klæbo und Simen Hegstad Krüger mit exzellentem Material unter Führung des Sprintspezialisten fast den Anschluss geschafft hatten. Nun übernahm Krüger die Führungsarbeit und gemeinsam versuchten die Norweger, den Finnen abzuschütteln. Während Alexander Bolshunov jubelnd mit mehr als 45 Sekunden Vorsprung ins Ziel einlief, kämpften Klæbo und Krüger Seite an Seite um jeden Meter und erhöhten in den letzten kleinen Anstieg hinein das Tempo. Sjur Røthe mühte sich um Anschluss, den Iivo Niskanen inzwischen schon verloren hatte. Johannes Høsflot Klæbo gewann den Zielsprint um Platz zwei knapp vor Krüger, Røthe wurde Vierter vor Iivo Niskanen. Im Gesamtweltcup hat Klæbo Schadensbegrenzung betrieben mit nun 159 Punkten Rückstand auf Bolshunov, während das Wochenende für Holund (verlaufen) und Ustiugov (krank und Vaterschaft) mit jeweils einer Nullrunde deutlich verlustreicher im Kampf um den Gesamtweltcup war. Skatingspezialist Andrey Melnichenko erreichte noch kurz vor der nächsten Gruppe das Ziel, aus der sich Perttu Hyvärinen den siebten Platz vor Didrik Tønseth sicherte. Jean Marc Gaillard wurde Neunter vor Francesco de Fabiani, der vor dem Ziel aus der nächsten Gruppe heraus attackierte.
Notz mit starkem Klassik-Verfolger
Verfolgung oder Massenstart und dann auch noch klassisch – das ist etwas, was Florian Notz eigentlich gar nicht so sehr mag. Umso besser schlug sich der Wahl-Oberstdorfer im heutigen Rennen. Zwar startete er gewohnt langsam ins Rennen und musste seine Gruppe ziehen lassen, aber er behielt sie immer im Auge und hatte die zehn Sekunden Rückstand während der zweiten Runde wieder aufgeholt. Im weiteren Lauf des Rennens hielt er immer in der Gruppe mit, die um Platz zehn kämpfte. Wie gewohnt konnte er durch seine mangelnden Sprintfähigkeiten auf der Zielgeraden nichts mehr gutmachen, so dass er Platz 16 belegte mit der 18. Laufzeit – für ihn in einem Klassikrennen definitiv ein starkes Resultat. Auch Jonas Dobler startete langsam in die ersten Kilometer, so dass er die Lücke zu dem Teamkollegen nicht schließen konnte. In seiner Gruppe war er jedoch lange Zeit die treibende Kraft, auch wenn nach vorne keine Verbesserung möglich war. Im Ziel belegte er erneut den 21. Platz mit der 27. Klassikzeit. Zusammen mit Dobler war Emil Iversen ins Ziel gekommen, der nach der zweiten gelben Karte gestern wie Andi Katz mit einer dreiminütigen Zeitstrafe belegt worden war. Als schnellster Läufer aus der Welle hatte der Norweger mit Wut im Bauch heute die fünftschnellste Laufzeit, was am Ende Platz 41 bedeutete. Mit der 28. Laufzeit verbesserte sich Thomas Wick auf Rang 37, Janosch Brugger fiel als 55. auf den 47. Platz zurück. Als 47. überquerte zwar Andi Katz die Linie, aber wegen seines großen Rucksacks mit der Zeitstrafe wurde er nur als 60. gewertet. Lucas Bögl verzichtete nach dem schlechten Ergebnis gestern auf einen Start im Klassikrennen.
Klee und Baumann holen Punkte
Obwohl er gestern noch sagte „Datenvolumen aufgebraucht, Leistung gedrosselt“ und schwer ins Rennen kam, bewies Jonas Baumann, dass heute doch noch etwas möglich ist. Mit der 22. Tageszeit schob er sich auf Platz 28 nach vorn, bester Schweizer wurde allerdings Beda Klee als 26. mit der 34. Laufzeit. Roman Furger und Livio Bieler kamen als 48. und 49. in die Wertung.
=> Ergebnis 15 Kilometer KT Verfolger