Sieben Damen und fünf Herren vertreten die deutschen Farben beim Langlauf Weltcup in Trondheim. Damit ist das Team im Vergleich zu den letzten Wochen unverändert mit Ausnahme der vier Athleten, die in der letzten Woche an Corona erkrankten und noch nicht wieder fit sind.
Fokus auf WM 2025
Um sich optimal auf die bevorstehende WM im kommenden Winter vorzubereiten, gehört in Trondheim auch ein Wissenschaftler vom IAT in Leipzig ist dabei, um Streckendaten zu eruieren, die helfen, entsprechende Laufband-Programme realisieren zu können. „Wir wollen uns optimal auf die kommende WM vorbereiten und werden dabei tatkräftig von den Kollegen vom IAT unterstützt“, freute sich Sportdirektor Andreas Schlütter. Die vier coronainfizierten Athleten sind leider noch nicht wieder fit, um die Strecken in Trondheim kennenzulernen. „Leider müssen Katharina Hennig, Laura Gimmler, Albert Kuchler und Florian Notz auch in Trondheim noch pausieren. Sie konnten zum Teil schon wieder ins Training einsteigen. Auch Katha konnte sich schon wieder locker bewegen. Der Fokus liegt aber ganz klar darauf, ganz gesund zu werden, um anschließend einen vernünftigen Trainingsaufbau zu realisieren. Wir sind dabei in enger Abstimmung mit unserem leitenden Teamarzt Dr. Tom Kastner, den verantwortlichen Weltcup-Trainern und den Heimtrainern“, erklärte Schlütter. Vor allem die Athleten freuen sich auf die Wettkämpfe in Trondheim und fanden in den ersten Trainings Gefallen an den Strecken: „Wie erwartet sind die Strecken recht anspruchsvoll. Es ist für uns super, die Strecken der WM 2025 schon mal kennenzulernen. Auch für die Fans ist die Streckenführung super. Es ist alles übersichtlich. Vom Stadion aus haben die Zuschauer einen guten, kompletten Blick auf die Sprintstrecke. Auch die Distanzrennen führen oft durchs Stadion. Bisher ist es hier recht kalt und die waren Bedingungen noch stumpf, aber das sollte sich in den kommenden Tagen ändern“, sagte Friedrich Moch.
Vici Carl unbeliebteste Läuferin im Weltcup
Am Rande der Viaplay-Übertragung des Langlauf Weltcups in Schweden wurden vier Läuferinnen auf das „Experten Sofa“ geladen, um über den Langlauf Weltcup zu sprechen. Dabei kam auch die Frage auf, welcher Läuferin man besser auf der Strecke aus dem Weg gehen sollte: Moa Ilar, Ebba Andersson, Jonna Sundling und Emma Ribom einigten sich einstimmig auf Victoria Carl als die Läuferin, die am chaotischsten im Rennen sei. Gemeint ist damit vermutlich, dass es schwer ist, wegen der unterschiedlichen Schrittlänge und anderem Rhythmus hinter ihr und mit ihr zu laufen. In den Interview sagten die Schwedinnen, sie hätten alle schon Probleme im Rennen mit der Thüringerin gehabt. „Manchmal ist es so schlimm, dass ich versuche, ihr aus dem Weg zu gehen. Ich habe schlechte Erfahrungen mit ihr, ich würde sagen, sie ist unruhig. Sie ist überall und nirgends“, sagte Emma Ribom, die zugab, bewusst denselben Heat im Sprint wie Vici Carl zu vermeiden. Beim Weltcup in Östersund sprach Viaplay die Deutsche nach ihrem Podium auf die „Wahl“ an, die lachend sagte: „Ich kann verstehen, dass sie mich genannt haben. Ich bin groß, schwer und brauche viel Platz. Und im Flachen kann ich einige Meter im Doppelstockschub herausholen. Viele Läuferinnen hatten es schon schwer mit mir.“ Auf die Nachfrage, ob es unangenehm ist, bei dieser Wahl auf Platz eins zu landen, antwortete sie: „Nein, überhaupt nicht, ich möchte sogar immer noch nerviger für die anderen sein.“ Auf Platz zwei landete übrigens die nicht anwesende Teamkollegin Frida Karlsson, auf Platz drei überraschenderweise Justyna Kowalczyk, die kaum eine der Schwedinnen noch im Wettkampf erlebt haben dürfte. Auch Ebba Andersson, die seit Ende 2017 regelmäßig im Weltcup startet, dürfte bei den nur noch gelegentlichen Rennen der Polin nicht allzu viel Kontakt im Rennen mit ihr gehabt haben.
Das DSV-Team im Überblick
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Helen Hoffmann (WSV Oberhof)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Lisa Lohmann (WSV Oberhof)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Katherine Sauerbrey (SC Steinbach-Hallenberg)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Anian Sossau (SC Eisenärzt)
– Jan Stölben (SLV Ernstberg)
Andreas Schlütter, Sportdirektor Langlauf
„Das Weltcup-Wochenende im WM-Ort von 2025, in Trondheim steht an. Es erwarten uns drei Wettkampftage, u.a. mit dem einzigen Skiathlon der Saison. Für uns ist es wichtig, die ersten Erfahrungen auf den umgebauten Strecken zu sammeln, aber auch die Infrastruktur vor Ort kennenzulernen, inklusive Hotel und Verpflegung. Wir sind mit einem großen Team vor Ort. Auch ein Wissenschaftler vom IAT in Leipzig ist dabei, um Streckendaten zu eruieren, die uns helfen, entsprechende Laufband-Programme realisieren zu können. Wir wollen uns optimal auf die kommende WM vorbereiten und werden dabei tatkräftig von den Kollegen vom IAT unterstützt.
Für das komplette Team ist Trondheim als Weltcup-Ort neu. Deshalb ist es für die Athleten wichtig, sich ruhig und genau gemeinsam mit den Trainern die Strecken anzuschauen, Rennstrategien zu entwickeln und im Idealfall gleich im Wettkampf zu testen. Das Team geht mit einer sehr positiven Einstellung in die nächsten Rennen. Die sehr guten Platzierungen bestärken das Team, dass wir auf dem richtigen Weg sind. An diese Leistungen wollen wir auch in Trondheim anknüpfen. Alle freuen sich darauf, den WM-Ort Trondheim kennenzulernen.
Leider müssen Katharina Hennig, Laura Gimmler, Albert Kuchler und Florian Notz auch in Trondheim noch pausieren. Sie konnten zum Teil schon wieder ins Training einsteigen. Auch Katha konnte sich schon wieder locker bewegen. Der Fokus liegt aber ganz klar darauf, ganz gesund zu werden, um anschließend einen vernünftigen Trainingsaufbau zu realisieren. Wir sind dabei in enger Abstimmung mit unserem leitenden Teamarzt Dr. Tom Kastner, den verantwortlichen Weltcup-Trainern und den Heimtrainern.
Wir sind als Team sehr gut in die Saison eingestiegen. Die optimale Vorbereitung mit dem frühen Wintereinbruch hat dabei geholfen. Kompliment an die Trainer und Betreuer, genauso wie an die Techniker-Crew um Lukas Ernst. Sie haben die Zeit in Muonio bereits genutzt, um viel zu testen, immer in enger Abstimmung mit den anderen DSV-Teams. Speziell mit dem Biathlon-Team um Sebastian Hopf haben wir uns eng abgestimmt, viel ausgetauscht. Vor allem bei kalten Bedingungen haben wir konkurrenzfähiges Material. Jetzt gilt es, konsequent weiterzuarbeiten. Hier in Trondheim wird das Technikerteam übrigens von der ehemaligen Athletin Anne Winkler verstärkt.“
Victoria Carl
„Wir sind Montagfrüh weitergereist nach Trondheim. Am Dienstag waren wir das erste Mal auf den Strecken. Mir gefallen sie gut. Ich bin sehr gespannt aufs Wochenende, weil es recht anspruchsvolle Strecken sind. Ich möchte meine Lockerheit im Rennen auch im Massenstart behalten, um im richtigen Moment reagieren, aber auch selbst agieren zu können. Ich versuche im Rennen das ganze Drumherum auszublenden, stattdessen mein Rennen zu machen und mich auf meine Taktik zu konzentrieren. Die Erfahrung hilft, nicht mehr so nervös zu sein und mein eigenes Rennen durchzuziehen, ohne mich verrückt machen zu lassen.
Ich freue mich auf den Skating-Sprint. Einen Skiathlon bin ich schon eine Weile nicht mehr gelaufen, darauf freue ich mich genauso. Mal schauen, wie frisch ich mich dann am Sonntag noch fühle. Aber es gilt: ‚All in‘ für die letzten Rennen vor der Weihnachtspause.“
Friedrich Moch
„Das Rennen in Östersund war sehr motivierend und hat gut getan fürs Selbstbewusstsein. Durch den Magen-Darm-Infekt zum Saisonauftakt konnte ich meine Form nicht genau einschätzen. Die Rennen in Gällivare waren schon gut, aber ich brauchte das Rennen in Östersund auch nochmal, um mir selbst zu zeigen, dass Form und Leistung passen. Das gibt mir Sicherheit. Mittlerweile möchte ich gerade im Skating konstant in Richtung Top-15, Top-10 laufen.
Ich bin oft die Einzelrennen zu schnell losgelaufen und habe in der zweiten Hälfte wichtige Zeit verloren. In diesem Jahr ist es mir bisher gelungen, lockerer loszugehen und dafür in der letzten Runde mehr Gas zu geben. Da muss man mutig sein. Die Erfahrung hat da sicherlich geholfen.
Trondheim ist für mich komplett neu. Wie erwartet sind die Strecken recht anspruchsvoll. Es ist für uns super, die Strecken der WM 2025 schon mal kennenzulernen. Auch für die Fans ist die Streckenführung super. Es ist alles übersichtlich. Vom Stadion aus haben die Zuschauer einen guten, kompletten Blick auf die Sprintstrecke. Auch die Distanzrennen führen oft durchs Stadion. Bisher ist es hier recht kalt und die waren Bedingungen noch stumpf, aber das sollte sich in den kommenden Tagen ändern.
Ich werde alle drei Rennen mitlaufen, möchte auch den Sprint testen. Ich möchte die Strecken möglichst gut kennenlernen, wie sie sich anfühlen, wie ich mir die Rennen am besten einteile. Mein Hauptrennen wird der Skiathlon, wo ich möglichst lange vorne mitlaufen und hoffentlich wieder ein Top-Resultat schaffen möchte.“