Martin Johnsrud Sundby für Doping-Vergehen bestraft

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © Rauschendorfer/NordicFocus

Der internationale Sportgerichtshof hat auf Antrag der WADA Norwegens Langlauf-Superstar Martin Johnsrud Sundby wegen eines Dopingvergehens zu einer zweimonatigen Sperre verurteilt. Der Tour de Ski Sieg 2015 wird ihm aberkannt.

Zu hohe Salbutamol-Konzentration im Blut

Martin Johnsrud Sundby hat nach Einschätzung des internationalen Sportgerichtshof (CAS) ein Doping-Vergehen begangen. Doping-Proben des Weltcup-Gesamtsiegers von 2014, 2015 und 2016 am 13. Dezember 2014 in Davos (Schweiz) und am 8. Januar 2015 in Toblach (Italien) wiesen eine zu hohe Konzentration des Asthma-Mittels Salbutamol auf. Zwar war Sundby als Asthmatiker die Einnahme von Salbutamol erlaubt, allerdings nur bis zu einem Grenzwert von 1.600 Mikrogramm innerhalb von 24 Stunden. Im Verfahren vor dem FIS Doping Panel wurde zunächst festgestellt, dass der Angeklagte das Mittel nicht mit einem Handgerät zugeführt, sondern einen Vernebler benutzt hatte. Dieser benötigt nach Informationen der FIS und des norwegischen Skierbands eine höhere Dosierung, was zur Überschreitung des Grenzwerts geführt habe. Das FIS Doping Panel befand zunächst, dass Sundby kein Dopingvergehen begangen habe, weil in der WADA-Verbotsliste keine klare Definition diesbezüglich zu finden gewesen sei. Daraufhin rief die WADA den CAS an, der nun ein endgültiges Urteil sprach. „Es geht nicht darum, dass ich einen Wettbewerbsvorteil hatte oder mehr als die erlaubte Dosis bekommen habe. Das ist eine Schwäche im System, für die ich bezahlen muss. Wenn ich die erlaubten 1.600 nehme, bekommen ich Urinwerte, die deutlich über dem Grenzwert liegen. Ich konnte beweisen, dass ich an diesen zwei Wettbewerben nicht mehr als die erlaubten 1.600 eingenommen habe“, so Sundby auf einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz in Oslo.

Zwei Monate Sperre und Ergebnisstreichung

Der CAS verhängte eine zweimonatige Sperre gegen Martin Johnsrud Sundby, die am 11. Juli 2016 begann und somit lange vor dem Saisonstart enden wird. Auf die kommende Weltcup-Saison hat das Urteil also keine Auswirkung. Darüber hinaus wird der Norweger allerdings nachträglich auch bei dem Rennen in Davos am 13. Dezember 2014 und der Tour de Ski in Toblach am 8. Januar 2015 disqualifiziert. Das hat weitreichende Folgen, denn damit wird Sundby auch der Tour de Ski und Weltcup-Gesamtsieg 2015 aberkannt. Neuer Tour de Ski Sieger ist damit Petter Northug, neuer Gesamtweltcupsieger Dario Cologna. In der Presseaussendung der FIS heißt es weiter: „Die FIS teilt voll und ganz die Ansicht des CAS, dass Martin Johnsrud Sundby nicht als absichtlicher Doping-Täter angesehen werden soll, sondern dass seine Sanktionen sich aus der strikten Anwendung der Anti-Doping-Regeln und der WADA-Verbotsliste als Folge seiner Abhängigkeit von zweifelhafter medizinischer Beratung, wie Salbutamol außerhalb eines Krankenhauses zu verwenden ist, ergeben haben.“

Quelle: FIS

Ein Kommentar

  1. Frank Nesensohn

    Bemerkenswert an dem Vorfall ist auch, dass seit der positiven Probe ein Jahr und 6 Monate vergangen sind, ohne das irgendwas durchgesickert wäre. Da hat der norwegische Verband gut dagegen gehalten.

    Die norwegische Omerta scheint jedenfalls besser zu funktionieren als die russische (-;

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