Die Schweizer Langläuferin Nathalie von Siebenthal hat sich dazu entschieden, vom Spitzensport zurückzutreten. Die 26-jährige Berner Oberländerin hatte nach dem letztjährigen intensiven WM-Winter eine Trainingspause eingelegt und war erst im Herbst wieder ins Training eingestiegen.
Kopf und Körper wehren sich
Bald merkte die Nationalmannschafts-Athletin jedoch, dass ihre Freude am Spitzensport nicht richtig zurückkehren wollte: „Der Entscheid, im Frühling eine Pause einzulegen, war sehr wichtig.“ Sie habe sich sowohl körperlich als auch mental ausgelaugt gefühlt. Selbst auf die geplanten Bergläufe im Sommer habe sie verzichtet, so Von Siebenthal. „Im Herbst verspürte ich dann doch wieder eine Lust auf das Training, allerdings wehrten sich schon nach wenigen Tagen Kopf und Körper dagegen. Nun bin ich sicher, dass der Entscheid zum Rücktritt vom Spitzensport richtig ist.
Beste Schweizer Distanzläuferin
Die U23-Weltmeisterin von 2015 im Skiathlon blickt auf eine spannende Zeit als Langlaufprofi zurück: „Ich nehme aus den fünf Jahren im Weltcup viele schöne Erinnerungen mit, welche mich mein Leben lang begleiten werden. Es war eine Lebensschule, die mich geprägt hat. Dank dem Sport habe ich Orte kennengelernt, welche ich sonst nie besucht hätte. Die Freundschaft mit meinen Teamkolleginnen, mit welchen ich schöne und schwierige Momente teilte, möchte ich nicht missen. Ich werde ihnen nun am TV die Daumen drücken!“ Nathalie von Siebenthal holte bereits in ihrem dritten Weltcup-Rennen im Dezember 2014 in Davos ihren ersten Weltcup-Punkt. Mit mehr als 20 Top-10-Klassierungen im Weltcup, zwei Olympia-Diplomen und drei Top-7-Klassierungen an Weltmeisterschaften im Einzel war die Berner Oberländerin die beste Schweizer Distanzläuferin der letzten Jahre und die stärkste Waffe der Frauen-Staffel von Swiss-Ski. „Einer der schönsten Momente war der überraschende 6. Rang an den Weltmeisterschaften in Falun über 10 km. Das war ein riesiges Erlebnis.“
„Bereicherung für Schweizer Langlauf“
Hippolyt Kempf, Chef Langlauf von Swiss-Ski, bedauert den Entscheid, wünscht Nathalie von Siebenthal aber alles Gute für die Zukunft und bedankt sich bei ihr für die Leistungen der vergangenen Jahre: „Nathalie von Siebenthal war mit ihrer erfrischenden, natürlichen Art eine Bereicherung für den Schweizer Langlauf. Wie keine Zweite konnte sie die Ski insbesondere im Skating-Stil perfekt laufen lassen. Ihre Härte im Training hat mich beeindruckt.“ „Ich möchte mich bei allen Betreuern von Swiss-Ski, den großen und kleinen Sponsoren und allen anderen, die mich in irgendeiner Form unterstützt haben, bedanken. Der größte Dank aber gilt meiner Familie, denn ohne sie wäre ich nie in den Weltcup gekommen“, so Von Siebenthal, die im vergangenen März den Engadin Skimarathon gewonnen hat. „Nun freue ich mich auf freie Wochenenden, an Neujahr zuhause zu sein und nach Lust und Laune zum Langlaufen zu gehen – so lange und so langsam ich will“, blickt Nathalie von Siebenthal glücklich in die Zukunft.
Quelle: Swiss-Ski.ch