Im Skilanglauf gibt es vermehrt Bestrebungen, der norwegischen Übermacht endlich Paroli zu bieten. So wurden zu Beginn der Saison neue Kooperationen geschlossen, um im Training voneinander zu profitieren.
Drei Nationen in Trainingsgruppe von Markus Cramer
Der wohl aufsehenerregendste Zusammenschluss hat sich in der russischen Trainingsgruppe von Markus Cramer ereignet. Die beiden Italiener Francesco de Fabiani und Federico Pellegrino werden komplett unter Führung des Deutschen trainieren und auch alle Trainingscamps mitmachen. „Pellegrino und de Fabiani haben mich bereits beim Weltcup-Finale angesprochen und wir haben für später ein Gespräch vereinbart. Im Anschluss musste ich das natürlich noch mit meiner Trainingsgruppe und Verbandschefin Elena Välbe abklären, aber es waren alle direkt sehr positiv eingestellt“, so Cramer. „Ich schreibe den beiden auch die Trainingspläne und wir helfen uns gegenseitig bei der Logistik.“ Im Sprintbereich hat man mit Gleb Retivykh, Sergej Ustiugov und Pellegrino drei absolute Top-Sprinter beisammen. Im Distanzbereich sieht Cramer insbesondere bei De Fabiani noch mehr Potential. „Es ist eine spannende Sache, macht echt Spaß und bedeutet für beide Seiten einen Motivationsschub“, berichtet der Deutsche aus dem Sauerland. Mit Teresa Stadlober kommt bei einigen Camps auch noch Verstärkung aus Österreich in die Gruppe. Sie wird zwar weiterhin unter der Leitung ihres Vaters Alois trainieren, beim Aufeinandertreffen mit Julia Stupak aber sicher ein interessantes Sparringspaar bilden.
DSV-Langläuferinnen trainieren mit Tschechinnen
Eine offizielle Kooperation seitens des Verbandes mit anderen Nationen gibt es zwar nicht, aber auch das deutsche Langlauf-Team trainiert mehrmals mit der ausländischen Konkurrenz. So trafen sich die Tschechinnen vor zwei Wochen mit den deutschen Damen zu einem Trainingslager am Dachstein-Gletscher und rund um Ramsau in Österreich. „Zusammen mit dem Trainer der Tschechinnen, Jan Franc, haben wir insgesamt drei gemeinsame Trainingscamps vereinbart. Als Nächstes treffen wir uns zur ZLK in Oberhof und dann noch einmal zum Schneelehrgang am Dachstein“, so Erik Schneider. Angesprochen darauf, wer denn am meisten von diesem gemeinsamen Trainieren profitiert, erklärt der deutsche Damentrainer: „Es ist allgemein ein ganz anderer Zug drin in den Einheiten. Beim zu Fuß Laufen haben die Tschechinnen gezeigt, dass sie das schon ein paarmal gemacht haben, den Doppelstockeinheiten haben dagegen wir den Stempel aufgedrückt.“
Gemeinsame Einheiten in Oberstdorf
Noch etwas unverbindlicher lief vor wenigen Tagen das gemeinsame Training der Langläuferinnen vom Stützpunkt Oberstdorf mit den Schweizer Nationalmannschaftsathletinnen ab. Die Eidgenossinnen kehrten unter Führung von Laurien van der Graaff und Nadine Fähndrich an den Ort ihres Erfolgs vom vergangenen Winter zurück, als sie im WM-Teamsprint Silber gewannen. Zusammen mit den deutschen Mädels absolvierten sie unter anderem eine Bergeinheit mit Stöcken. Weitere gemeinsame Maßnahmen sind allerdings vorerst nicht geplant.