Was ist am Wochenende in den xc-ski-Sportarten passiert? Habt ihr den Triumph von Franzi Preuß verpasst? Oder die dominanten Österreicher beim Chaux Neuve Triple? Oder die Top10-Ergebnisse von Sandra Ringwald und Katharina Hennig? Hier könnt ihr euch über alle verpassten Ereignisse informieren oder sie einfach noch einmal Revue passieren lassen…
Johannes Thingnes Bø läuft von Sieg zu Sieg
Lange Zeit stand die Durchführung des Biathlon Weltcups in Ruhpolding auf der Kippe. Aber Dank des unermüdlichen Einsatzes der Organisatoren und der freiwilligen Helfer eröffneten am Donnerstag mit einem Tag Verspätung die beiden Sprints das Renngeschehen. Der Norweger Johannes Thingnes Bø setzte seine Serie fort und gewann im Sprint und auch im abschließenden Massenstart vor dem Österreicher Julian Eberhard (hier nachzulesen). Als Schlussläufer führte er auch die norwegische Staffel zum Sieg und führt mit 186 Punkten Vorsprung vor dem Russen Alexander Loginov im Gesamtweltcup. Martin Fourcade liegt 48 Punkte dahinter an Position drei. Benedikt Doll lief im Sprint auf Rang drei, im Massenstart erreichte er nach vier Strafrunden nur Platz 21. Arnd Peiffer befindet sich zwar läuferisch in Bestform, mit dem einen oder anderen Fehler zu viel reichte es im Sprint nur zu Platz 22. und im Massenstart zu Platz 7. Dasselbe gilt für Johannes Kühn: Nach einem siebten Rang im Sprint ist ein 30. und damit letzter Platz im Massenstart das Resultat nach zu vielen Schießfehlern. Ohne den frischgebackenen Papa Erik Lesser und den formschwachen Simon Schempp musste sich die deutsche Herren-Staffel mit Roman Rees, Kühn, Peiffer und Doll als Zweiter nur den Norwegern geschlagen geben.
Erster Weltcupsieg für Franziska Preuß
„Daheim in ihrem Wohnzimmer“ gewinnt Franziska Preuß ihr erstes Weltcuprennen in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Massenstart, und steigt damit um drei Plätze in der Gesamtweltcupwertung (alles Wissenswerte zum Massenstart). Als beste Deutsche wird sie derzeit auf Rang acht geführt. Laura Dahlmeier kehrte in Ruhpolding zum Weltcupteam zurück, konnte aber nur im Team mit der Staffel als Drittplatzierte aufs Podest laufen. Im Sprint wurde sie Neunte und ihr Massenstart lief nicht planmäßig. Nach sechs Strafrunden kam sie vom Publikum gefeiert als Letzte ins Ziel. Denise Herrmann kam nach insgesamt drei Strafrunden im Massenstart als 12. ins Ziel und hat damit zumindest den zweiten Teil der WM-Norm erfüllt und auch die Schweizerin Lena Häcki dürfte mit ihrem fünften Platz, der Einstellung ihres bestes Karriereresultats, mehr als zufrieden sein. Anastasiya Kuzmina hält sich nach dem Sprintsieg in Ruhpolding weiterhin an der Spitze der Weltbesten, vor ihr die beiden Italienerinnen Wierer und Vittozzi und ihre Teamkollegin Paulina Fialkova, während es bei der Finnin Kaisa Mäkäräinen nicht mehr so gut läuft, wie noch zu Beginn der Saison. Viel Zeit zum Erholen bleibt allerdings nicht, da es bereits am Donnerstag mit den Wettkämpfen in Antholz in Südtirol weitergeht.
Österreicher dominieren Chaux Neuve Triple, Riessle Zweiter
Mario Seidl und Franz-Josef Rehrl waren die beiden großen Gewinner des Nordic Combined Triple in Chaux-Neuve. Während Rehrl an den ersten beiden Tagen jeweils das Springen für sich entscheiden konnte und dann auf der Strecke seine Führung verteidigte (Tag eins und Tag zwei hier nachzulesen), ließ er beim ersten Durchgang am Sonntag einige Meter liegen. Sein Landsmann Seidl machte es besser und übernahm die Führung. Auch den zweiten Durchgang gewann Seidl, und so ging er vor Rehrl ins entscheidende Rennen. Dort konnte er ebenso seine Position verteidigen und sich die begehrte Triple Trophy sichern (Seidl gewinnt Triple). Rehrl dagegen musste Fabian Riessle passieren lassen und beendete das Wochenende auf dem dritten Gesamtrang. Ein weiterer Sieger des Wochenendes ist ganz klar Fabian Riessle. Er zeigte auf der Schanze solide Sprünge und über alle drei Distanzen starke Leistungen in der Loipe, was ihm zwei dritte und einen zweiten Platz bescherte. Für Johannes Rydzek war es dagegen eher ein Wochenende zum Vergessen. Gesamtplatz 12 ist nicht das, was er kann. Ihm wurde zum Verhängnis, dass gleich der erste Sprung am Freitag nicht optimal war und er den Rückstand das ganze Wochenende mit herumschleppte. Insgesamt kamen aber alle Deutschen in die Top 15 und zeigten sich damit mannschaftlich geschlossen stark. Nicht zufrieden sein dürfte Jarl Riiber. Der Weltcup-Gesamtführende kam auf der Schanze an diesem Wochenende nicht gut zurecht. So musste er in der Loipe regelmäßig mit Rückstand kämpfen und beendete das Triple als Gesamt-Fünfter.
Falla und Nilsson nach Sprint verletzt, Ringwald und Hennig in Top10
In einem spannenden Klassiksprint feierte Maiken Caspersen Falla ihren ersten Saisonsieg vor Natalia Nepryaeva, der aber später fast unwichtig wurde: Stina Nilsson verletzte sich bei ihrem langen Ausfallschritt im Halbfinale und sticht dabei auch noch Maiken Caspersen Falla mit ihrer Stockspitze in den Oberschenkel (alle Infos zum Sprint). Offizielle Diagnosen über Verletzung und Länge des Ausfalls gibt es bei beiden seit Samstag nicht. Bei einer Zerrung oder einem Muskelfaserriss wären die nächsten Weltcups und auch die WM für die Schwedin in Gefahr, eine genaue Diagnostik soll am Montag nach ihrer Rückkehr nach Schweden erfolgen. Maiken Caspersen Falla musste vor dem Finale bandagiert, eventuell später sogar genäht werden. „Plötzlich lief eine Menge Blut aus meinem Laufanzug“, beschrieb sie die Situation nach dem Halbfinale. Wenn die Wunde wirklich genäht werden musste, könnten auch ihr ein paar Tage Trainings- und Wettkampfpause bevorstehen. Falla sagte eine Teilnahme am Distanzrennen ab, das von ihrer Teamkollegin Therese Johaug wieder einmal in beeindruckender Manier gewonnen wurde (->Johaug dominiert). Damit ist sie weiterhin bei allen ihrer Starts in diesem Winter ungeschlagen – und das immer völlig ungefährdet. Auch im deutschen Lager gab es allen Grund zur Freude: Zwar profitierte Sandra Ringwald im Viertelfinale von einem Dreifach-Sturz, Platz zehn nach dem Halbfinale ist aber dennoch ein gutes Resultat für sie auf der Haben-Seite, auch wenn sie das WM-Ticket bereits vorher gelöst hatte. Laura Gimmler schrammte nun schon im dritten Sprint in diesem Winter haarscharf an der halben Norm vorbei: Nach zweimal Platz 18 steht nun ein 16. Rang zu Buche. Im Distanzrennen stellte Katharina Hennig mit Platz neun ihr bestes Weltcupresultat ein und reiste mit positiven Gefühlen zu den U23-Weltmeisterschaften nach Finnland weiter, wo sie sich ebenfalls gut verkaufen will. Je näher die Nordische Ski-WM rückt, umso besser scheint Sandra Ringwald auch in der Distanz in Form zu kommen, die mit ihrem Rennen und Platz 16 sichtlich zufrieden war, als sie im Leader’s Chair Platz nehmen durfte.
Klæbo und Niskanen ungefährdete Sieger, Wick guter 21.
Johannes Høsflot Klæbo und Iivo Niskanen heißen die Sieger in Otepää bei den Herren. Der Norweger setzte sich ohne ernsthafte Probleme gegen den Russen Alexander Bolshunov durch (alle Informationen zum Sprint), der auch im Distanzrennen Zweiter wurde. Sieger Iivo Niskanen feierte seinen ersten Weltcupsieg außerhalb Finnlands und war sich wegen seiner stressigen Anreise gar nicht so sicher, wie gut er drauf ist (hier nachzulesen). In Norwegen ist die Laune sofort schlecht, wenn mal kein Norweger gewinnt – zumindest bei Martin Johnsrud Sundby. Der Viertplatzierte war mit seiner Leistung dermaßen unzufrieden, dass er meinte, er habe „im Weltcup im Moment nichts zu suchen“. Offenbar sieht er seine Felle für seine vermutlich letzte WM davonschwimmen, auch wenn sein Startplatz zur Zeit nicht gefährdet sein sollte. Aus dem deutschsprachigen Raum gibt es bei den Herren keine Top-Ergebnisse zu vermelden. Thomas Wick wurde als 21. bester Deutscher und war mit dem Ergebnis „nach nur zehn Tagen Vorbereitung nach dem krankheitsbedingten Aus bei der Tour de Ski“ sehr zufrieden und auch Sebastian Eisenlauer zeigte als 25. ein gutes Rennen. Desweiteren sammelten Jovian Hediger als 20. des Sprints sowie Ueli Schnider, Max Hauke und Jason Rüesch im Distanzrennen Punkte.