Emil Iversen konnte beim Klassik-Massenstart über 17,5 Kilometer bei der zweiten Etappe der Ski Tour Canada seinen dritten Erfolg im Langlauf Weltcup feiern. Zweiter wurde Petter Northug vor Sergey Ustiugov, der 15 Kilometer lang für Tempo gesorgt hatte.
Drei setzen sich ab
Das Massenstartrennen der Herren über fünf Runden von je 3,5 Kilometer Länge wurde über weite Strecken von Sergey Ustiugov bestimmt. Der Sprintsieger von Gatineau hielt von Beginn an das Tempo hoch und sorgte somit dafür, dass er sich zusammen mit Emil Iversen und Petter Northug aus der Gruppe lösen konnte. Zunächst gehörte auch Martin Johnsrud Sundby mit zu der Gruppe, der aber scheinbar nicht seinen stärksten Tag hatte und sich immer im Windschatten aufhielt. Dann war er nach einer Abfahrt plötzlich aus der Gruppe verschwunden und mühte sich lange mit rund 15 Sekunden Abstand – der Norweger hatte wie schon in Lahti unbemerkt von den Kameras einen Sturz hinnehmen müssen. Sergey Ustiugov bolzte bis Kilometer 15 unermüdlich weiter Tempo, dann zog im Anstieg Emil Iversen vorbei und riss sofort ein Loch auf den müden Russen. Petter Northug ging einige Zeit später ebenfalls an Ustiugov vorbei, konnte seinen Zimmerkollegen aber nicht mehr einholen, der seinen dritten Weltcupsieg feierte. Northug wurde Zweiter vor Sergey Ustiugov. „Es ist unglaublich. Meine Form ist nach wie vor sehr gut und es macht richtig Spaß, in der Weltspitze zu laufen. Die Tour liegt mir, weil ich sowohl im Sprint als auch in der Distanz gut bin. Ich hatte einen guten Start in die Tour und freue mich auf die nächsten Wettkämpfe“, sagte der glückliche Sieger. Martin Johnsrud Sundby büßte auf den letzten Kilometer deutlich ein und kam mit knapp 40 Sekunden Rückstand als Vierter ins Ziel. Im Ziel regte er sich über die Strecke auf: „Ich bin auf die Fresse gefallen. In der Kurve war Eis, aber ich bin auch nicht gut gefahren. Ich bin aus dem Gleichgewicht gekommen und dann war die Spitzengruppe weg. Ich habe viel Zeit verloren und das war’s“, meinte er gegenüber NRK. „Meine Form ist schlecht und da spielt es keine Rolle, welche Distanz man läuft. Ohne Sturz wäre ich sicher dran geblieben, aber sicher nur Vierter geworden. Ich muss von Tag zu Tag schauen und hoffe noch auf ein paar schöne Distanzrennen in Canmore.“ Northug hat den Teamkollegen aber noch nicht abgeschrieben: „Martin hat immer noch eine gute Chance. Die weiteren Rennen liegen ihm. Dann hat er mich und Emil in der Hand.“ Rang fünf sicherte sich Maxim Vylegzhanin vor Didrik Tønseth. Andrey Larkov belegte den siebten Platz vor Hans Christer Holund und Alex Harvey, der zunächst lange mit Sundby, Krogh und Poltoranin zu einer später auseinanderfallenden Verfolgergruppe gehört hatte. Evgeniy Belov belegte den zehnten Rang. In der Gesamtwertung sind die ersten Drei innerhalb von elf Sekunden und damit dicht beisammen. Aber schon der Viertplatzierte Martin Johnsrund Sundby liegt mit 1:40 Minuten eigentlich aussichtslos zurück.
Deutsche früh geschlagen
Das deutsche Trio im Rennen, bestehend aus Sebastian Eisenlauer, Jonas Dobler und Andi Katz, konnten wie schon die Damen nicht die in sie gesteckten Erwartungen erfüllen. Sebastian Eisenlauer, der den letzten Weltcup in Lahti noch mit einer Erkältung auslassen musste, versuchte zunächst mit der ersten Gruppe mitzugehen. Gegen Ende der ersten Runde musste er aber dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und fiel aus der Gruppe zurück. Dabei blieb es leider nicht und so büßte der Allgäuer kontinuierlich ein, bis er als 39. und bester Deutscher in Gesellschaft von anderen Sprintern wie Peterson, Hattestad sowie einige Sekunden vor Pellegrino das Ziel erreichte. Mit diesem Resultat war Eisenlauer noch der beste Deutsche, da seine Mannschaftskollegen schon auf der ersten Runde 45 Sekunden kassierten. In diesem Maße verloren sie auch in den folgenden Runden auf die Spitze und noch einmal besonders viel auf der Schlussrunde, so dass am Ende die unbefriedigenden Plätze 56 und 57 mit rund fünf Minuten Rückstand zu Buche stehen.
Tritscher schiebt, Baldauf jubelt
Ein hartes Stück Arbeit hatte sich Bernhard Tritscher im heutigen Rennen vorgenommen, der die unrhythmischen Anstiege im frischen Schnee komplett durchschob und sich teilweise sichtlich schwer tat. Dennoch schloss er als 21. mit rund zwei Minuten Rückstand als bester Österreicher ab. Deutlich größer war die Freude allerdings bei seinem jungen Landsmann Dominik Baldauf, der über die 30 auf der Anzeigetafel laut jubelte. Für die Schweizer gab es diesmal keine Punkte: Jonas Baumann schloss als bester Eidgenosse als 41. ab.
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