Sergey Ustiugov hat das fünftletzte Rennen im Langlauf Weltcup Winter 2015/16 für sich entschieden. Im Handicaprennen über 16 Kilometer im freien Stil auf der vierten Etappe der Ski Tour Canada in Québec konnte der Russe seinen Startvorsprung konservieren und Petter Northug und Emil Iversen hinter sich lassen.
Ustiugov weiter in Front
Sergey Ustiugov ist weiter in aller Munde: Nicht nur durch seine Aktionen im gestrigen Sprint, wo er erst zwei Norwegern den Weg abschnitt und dann auch noch Hattestad an die Schulter boxte, was in Norwegen hohe Wellen schlug. Heute sind es seine sportlichen Leistungen, mit denen er wieder von sich reden machte. Petter Northug hatte ursprünglich angekündigt, das Rennen anders als sonst offensiv angehen zu wollen und zu Ustiugov heranzulaufen, um ihn schon auf der Strecke zu schlagen und nicht erst im Zielsprint. Aber so sollte es gar erst nicht kommen: Zuerst ging der drittplatzierte Emil Iversen sehr schnell an, lief an Northug ran und musste bald für sein hohes Tempo büßen. Nach sechs Kilometern setzte sich Northug nach Blick über die Schulter von seinem schwächelnden Zimmerkollegen ab und machte sich allein auf die Verfolgung. Sein Abstand zu Ustiugov blieb aber konstant, während Iversen immer weiter zurückfiel. Im Ziel legte Northug eine Punktlandung hin und wies wie am Start 17 Sekunden Rückstand auf den Russen auf. Emil Iversen überquerte mit einer Minute Rückstand als Dritter die Linie.
Sundby mit starkem Rennen
Mit 2:14 Minuten Rückstand auf Ustiugov ging der nun offiziell feststehende Gesamtweltcupsieger Martin Johnsrud Sundby in den Wettkampf und nach sechs Kilometern hatte er den vor ihm gestarteten Alex Harvey eingeholt und absolvierte zusammen mit dem Lokalmatadoren die letzten zehn Kilometer gemeinsam. Beide liefen ein gutes Rennen, der Norweger machte bei Temperaturen, die ihm besser gefallen als in den letzten Tagen, etwa 20 Sekunden auf den Sieger gut. Im Stadion überließ er dem Kanadier vor seinem Heimpublikum ohne Gegenwehr den vierten Platz. Finn Hågen Krogh versuchte lange Zeit, an das Duo heranzulaufen, was er aber schließlich aufgeben musste. Hintenraus ging er völlig ein, verlor allein zwischen Kilometer zehn und zwölf eine Minute und wurde kurz darauf von der achtköpfigen Verfolgergruppe gestellt. In dieser konnte er sich erholen, wieder Führungsarbeit machen und sich im Zielsprint den sechsten Platz sichern. Maxim Vylgezhanin wurde Siebter vor Niklas Dyrhaug. Bernhard Tritscher machte ein erstklassiges Rennen in dieser Gruppe und wurde Neunter vor Andrey Larkov sowie den Norwegern Didrik Tønseth und Hans Christer Holund.
Gutes Rennen von Dobler
Von den drei Deutschen machte Jonas Dobler ein starkes Rennen im hinteren Feld. Wie Andi Katz war er aus der zweiten Welle nach 5:00 Minuten gestartet, Sebastian Eisenlauer 30 Sekunden zuvor aus der ersten Welle. Der Sprintspezialist war vor dem Rennen als 38. der beste Deutsche gewesen, Dobler und Katz starteten von Position 59 und 61 in das Handicaprennen. Sebi Eisenlauer verlor schnell an Boden und rutschte in die zweite Welle zurück, mit der er bald auch nicht mehr mitgehen konnte. Auch Andi Katz konnte seinem Kollegen Jonas Dobler nach zwei Dritteln des Rennens nicht mehr folgen. Als bester Deutscher erreichte Jonas Dobler in einer Gruppe mit Francesco de Fabiani das Ziel, Andi Katz kam etwa eine Minute später über die Linie, Sebastian Eisenlauer folgte nach weiteren 50 Sekunden. Dobler büßte heute mit der 27. Laufzeit nur eine halbe Minute auf Ustiugov ein. Im Endklassement bedeutet das nun Rang 52 für ihn, Sebastian Eisenlauer ist 55. und Andi Katz 60. Der zweitbeste Österreicher Dominik Baldauf kam kurz nach Dobler über die Linie und ist guter 37., der beste Schweizer Jonas Baumann 45.
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