Für die drei Wettkämpfe beim Langlauf Weltcup in Lillehammer hat der Deutsche Skiverband zehn DSV-Athleten nominiert.
Gute Strecke für Carl
Das deutsche Team reiste am Dienstag von Ruka nach Lillehammer und hatte so Gelegenheit, in den gemütlichen Hütten in Ruka noch ein wenig zu entspannen. So war auch Zeit, am Montag noch eine ruhige Runde um den See zu drehen. In Lillehammer werden die Athleten wie im Vorjahr wieder auf den leichteren Biathlonstrecken ihre Runden drehen, weil die Temperaturen erst Mitte November die Produktion von Kunstschnee zuließen. Die Biathlonstrecken entsprechen der asphaltierten Skirollerstrecke, wo der Schnee bei zu warmen Temperaturen nicht so schnell wegschmilzt. „Die normalen Langlaufstrecken in Lillehammer sind die Olympiastrecken von 1994. Die sind ein bisschen anspruchsvoller, ein bisschen schwerer, darum denke ich, es kommt gerade unseren Gleitern ganz gut entgegen“, sagte Peter Schlickenrieder am Sonntag. Weiter denkt er, dass die Strecke manchen seiner Athleten liegt und manchen eher nicht: „Ich denke, es ist für die Victoria Carl eine gute Strecke, die braucht nicht die steilen Anstiege, dagegen hätten Lucas Bögl oder Friedrich Moch eher die schwereren Strecken bevorzugt. Von daher glaube ich, es gibt im Team ein paar mit lachendem Auge, wenn es auf die leichteren Strecken geht und ein paar, die sagen, ‚Nee, ich brauch schon die richtigen Hammerstrecken‘. Von daher ist es eine 50/50 Geschichte, man nimmt es, wie es kommt und am Ende gewinnt sowieso der oder die Beste.“
Ohne Dobler, Notz und Fink
Das deutsche Team reiste ohne Jonas Dobler, Florian Notz und Pia Fink nach Lillehammer. Jonas Dobler musste schon beim Auftakt in Ruka wegen seiner Erkältung pausieren. Florian ist nach seiner Erkrankung Ende Oktober noch nicht ganz in Form, während seine Lebensgefährtin Laura Gimmler weiter zum deutschen Team gehört, auch wenn auch sie in Ruka noch mit den Nachwirkungen zu kämpfen hatte. Pia Fink reiste von Finnland nach Hause, um ihre Verletzung an den Fußsehnen auszukurieren. „Pia Fink und Florian Notz werden in Lillehammer pausieren. Pia laboriert an einer Reizung der Plantarsehne. Für sie steht aktuell vorsichtshalber ein alternatives Training ohne Fußbelastung auf dem Programm, bis sie wieder voll einsatzfähig ist. Florian ist nach dem Trainingsrückstand der letzten Wochen leider noch nicht in Form. Er wird sich zunächst auf den Trainingsaufbau konzentrieren, bevor er wieder ins Wettkampfgeschehen eingreift“, sagte Peter Schlickenrieder.
Das DSV-Aufgebot im Überblick
Damen
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Laura Gimmler (SC 1906 Oberstdorf)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Lisa Lohmann (WSV Oberhof)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
Herren
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Janosch Brugger (WSG Schluchsee)
– Albert Kuchler (SpVgg Lam)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
Victoria Carl
„Ruka hat mir gezeigt, dass ich mich im klassischen Stil sehr verbessern konnte. Ich war schon nach dem Sprint superhappy. Ich konnte mich das erste Mal überhaupt für ein Sprintfinale in Ruka qualifizieren. Dass ich nur ganz knapp das Halbfinale verpasst habe, ist für mich unglaublich. Das gibt mir viel Motivation, jetzt auch den nächsten Schritt im Klassischen gehen zu können. Auch mit dem Freistil-Rennen bin ich sehr zufrieden. Die 20-Kilometer-Strecke ist natürlich was völlig anderes. Bei jedem 20-Kilometer-Rennen, das ich heuer laufe, werde ich etwas Neues dazu lernen. Ich freue mich drauf!
In Lillehammer auf der Biathlon-Runde wird es wieder ein sehr spannender Wettkampf, bei dem das Feld eng zusammenrutschen wird. Gespannt bin ich vor allem auf den Klassik-Massenstart, da die Strecke am Ende bergab geht und man dann auch gut Lücken zufahren kann, wenn man bergauf ein paar Plätze verliert. Das verspricht spannend zu werden. Wir Mädels sind generell zusammengerückt, was die Platzierungen betrifft. Das Feld liegt sehr eng beieinander. Ich werde mich in Lillehammer von Tag zu Tag auf jedes einzelne Rennen fokussieren und mein Bestes geben.“
Friedrich Moch
„Ich freue mich auf die Wettkämpfe in Lillehammer. Nachdem es in Ruka so gut lief, ist jetzt erstmal ein bisschen Druck raus. Ich kann jetzt alles etwas entspannter angehen.
In Lillehammer fokussiere ich mich auf die beiden Distanzrennen am Freitag und Sonntag. Wenn ich mich gut fühle, starte ich eventuell auch beim Sprint am Samstag. Ich will in dieser Saison den einen oder anderen Sprint laufen, um mich auch in dieser Distanz weiterzuentwickeln. Vielleicht nutze ich dieses Wochenende schon die Gelegenheit dazu. Das werden wir aber kurzfristig entscheiden.
Ich meine, wir sind die Biathlon-Strecke in Lillehammer letztes Jahr im Training schon gelaufen. Sie ist nicht ganz so hart wie die Langlauf-Strecke. Aber man muss relativ viel arbeiten, und dadurch kann es auch relativ anspruchsvoll werden. Ich bin gespannt auf die Wettkämpfe dort.“