Für den Langlauf Weltcup in Davos nominierte der Deutsche Skiverband acht Damen und sechs Herren. Wer wann zum Einsatz kommt, erfahrt ihr hier:
Größtenteils nur ein Start für DSV-Athleten in Davos
Nach den erfolgreichen Weltcups in Ruka und Lillehammer sind die bereits qualifizierten Athleten wieder ins Training für die Olympischen Spiele eingestiegen. Darum werden sie die Wettkämpfe in Davos dosiert und aus dem Training heraus bestreiten. Die Erwartungen sollte man deswegen nicht zu hoch hängen. Das Damen-Team hat sich im Vergleich zu Lillehammer nur wenig verändert. Laura Gimmler tritt in Davos nicht an, für sie rückt nach guten Leistungen im Continentalcup Lena Keck ins Team. Für die 21-jährige Allgäuerin bedeutet der Start im Sprint in Davos das Weltcupdebüt. Bei den Herren sind diesmal wieder sieben Athleten am Start, von denen nur Thomas Bing zwei Starts haben wird. Alle anderen treten nur im Distanzrennen an. Der formschwache Janosch Brugger erhält nach zwei Weltcups eine Pause, er trainiert zu Hause und hofft, sich zur Tour de Ski in besserer Form zu präsentieren. Zurück im Team ist neben Thomas Bing auch Florian Notz, während Andi Katz zu seinem ersten Weltcupstart in dieser Saison kommt.
DSV-Starter im Überblick
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Pia Fink (SV Bremelau)
– Antonia Fräbel (WSV Asbach)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Nadine Herrmann (Bockauer SV)
– Lena Keck (TSV Buchenberg)
– Sofie Krehl (SC Oberstdorf)
– Coletta Rydzek (SC Oberstdorf)
– Thomas Bing (Rhöner WSV – Sitz Dermbach)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Jonas Dobler (SC Traunstein)
– Andreas Katz (SV Baiersbronn)
– Friedrich Moch (WSV Isny)
– Florian Notz (TSV/SZ Böhringen Römerstein)
Peter Schlickenrieder, Teamchef Langlauf
„Unsere Devise ist, dass wir die bereits für Olympia qualifizierten Athleten bestmöglich wieder ins Training zurückführen. Die Einsatzplanung für die Weltcup-Rennen gestalten wir daher dosiert und selektiv, um nochmal etwas für das Großereignis drauflegen zu können. Bei den Damen werden deswegen nur vier Athletinnen pro Wettkampf ins Rennen gehen. Wir laufen die Wettkämpfe aus dem Training heraus. Von daher würde ich die Erwartungen auch nicht zu hoch hängen. Wenn wir im Distanzwettkampf, bei dem Katharina Hennig, Victoria Carl, Pia Fink und Antonia Fräbel an den Start gehen, ein Top-15-Resultat schaffen, dann wäre das gut.
Im Sprint hängen die Trauben etwas höher. Sofie Krehl schielt sicherlich auf die Top-15. Bei Coletta Rydzek und Nadine Herrmann wären wir sehr zufrieden, wenn sie sich für die Finalläufe qualifizieren. Lena Keck, die sich über den Continental-Cup qualifiziert hat, kommt dazu und wird ihr Weltcup-Debüt haben. Sie soll Weltcup-Luft schnuppern, Nervosität ablegen, Routine entwickeln und lernen.
Bei den Männern werden unsere Distanzspezialisten (Lucas Bögl, Jonas Dobler, Thomas Bing, Florian Notz, Friedrich Moch, Andreas Katz) an den Start gehen. Es ist sehr erfreulich, dass Andreas Katz das Team im Distanzbereich verstärkt. Er hat sich beim Alpencup in Goms mit einer guten konditionellen Form angeboten. Wir hoffen, dass er die Chance gut nutzen kann. Beim Sprint, unserer Achillesferse, haben wir nur Thomas Bing am Start. Janosch Brugger ist noch nicht in der Form, in der wir ihn bräuchten, darum lässt er das Wochenende in Davos aus und trainiert. Es ist uns wichtig, das Auf- und Abstiegssystem so offen zu gestalten, dass jeder/jede die Möglichkeit hat, sich mit guten Leistungen anzubieten, auch wenn er nicht in der Nationalmannschaft ist.“
Katharina Hennig
„Aus den ersten beiden Weltcup-Wochenenden nehme ich auf jeden Fall eine Menge Motivation mit. Ich hätte im Leben nicht erwartet, dass meine Saison so beginnt. Mit meinem Saisonbeginn bin ich natürlich sehr zufrieden.
Meine Ziele für Davos sind ein bisschen anders, als für die der letzten Weltcup-Wochenenden. Ich werde den Fokus im Hinblick auf die Tour de Ski erstmal noch aufs Training legen – weniger auf das Wettkampfergebnis am Wochenende. Ich werde den Distanzwettkampf aus dem Training heraus bestreiten. Beim Sprint starte ich nicht. Mein Ziel ist es, bis Weihnachten nochmal ordentlich Umfänge hinzubekommen.
Die Strecken in Davos finde ich persönlich sehr anspruchsvoll. Es sind vielleicht nicht so die „Brecher-Anstiege“ drin, aber dafür läuft man eine lange Zeit vom tiefsten bis zum höchsten Punkt der Strecke, und man muss permanent arbeiten. Dazu kommt noch die Höhenlage, die einen auch noch besonders fordert.“
Jonas Dobler
„Aus den ersten beiden Weltcup-Wochenenden nehme ich in erster Linie mal gerne die Olympia-Quali mit. In diesem Jahr ist es ist einfach das Wichtigste, die Olympia-Quali so schnell wie möglich abhaken zu können. Das ist mir schon am ersten Wochenende gelungen, und damit war ich natürlich auch sehr zufrieden. Ich habe es bis jetzt noch nie geschafft, am ersten Weltcup-Wochenende zweimal unter die Top-15 zu laufen. Damit fällt ein großer Druck ab, und man kann jetzt ehrlich gesagt befreiter auflaufen.
Mit der Staffel in Lillehammer bin ich persönlich nicht zufrieden, da ich da unglücklich gestürzt bin und uns damit einer besseren Ausgangsposition beraubt habe.
Mein Ziel für Davos ist, weiterhin das stabile Niveau, das ich bis hierher abrufen konnte, zu zeigen. Davos ist immer etwas Besonderes – die Strecke ist nicht so weltcuptypisch und sehr speziell. Mein bisher bestes Weltcup-Ergebnis habe ich vor zwei Jahren in Davos gemacht. Seitdem komme ich immer wieder gerne dort hin. Von den bisherigen Ergebnissen kann man sich nichts kaufen – es geht wieder von vorne los.“