Im Langlauf und im Biathlon in Davos beziehungsweise Hochfilzen wurde am letzten Wochenende wieder um Weltcup-Siege und Punkte gekämpft. Wir fassen das Geschehen noch einmal zusammen…
Souveräne Siege durch Nilsson und Johaug
Therese Johaug – wer sonst hätte das Skatingrennen über zehn Kilometer gewinnen sollen nach ihrer Dominanz in diesem Winter? Diesmal war es allerdings ein relativ knapper Vorsprung auf Davos-Spezialistin Ingvild Flugstad Østberg und Krista Pärmäkoski. Vielleicht dürfen sich ihre Konkurrentinnen doch noch Hoffnungen machen, die Norwegerin in diesem Winter noch zu bezwingen? Tags zuvor gab es ebenfalls einen Favoritensieg durch Stina Nilsson, die nach fast einem Jahr endlich wieder im Weltcup gewann – auch ihren letzten Weltcupsieg feierte sie auf dem Davoser Sprintkurs. Die Schweizer freuten sich vor heimischem Publikum in erster Linie über den siebten Platz von Nadine Fähndrich im Sprint, der das drittbeste Weltcup-Ergebnis der 23-Jährigen darstellte. Aus österreichischer Sicht war Teresa Stadlober mit ihrem siebten Platz zumindest punktemäßig der einzige Lichtblick, da Dominik Baldauf nach starkem Beginn doch noch knapp im Prolog des Sprints scheiterte. Für das deutsche Team gab es nur wenige Weltcup-Punkte in Sprint und Distanz durch Anne Winkler, Sandra Ringwald, Julia Belger und Pia Fink. Wirklich zufrieden waren im DSV-Team nur wenige.
Manificat überrascht – Klæbo triumphiert
Dass Davos immer ein spezieller Weltcup-Ort ist durch die Höhenlage und Streckenführung, zeigte sich auch diesmal wieder. Nicht nur bei den Damen gibt es Davos-Spezialisten wie Østberg oder Nilsson, auch Maurice Manificat ist so ein Name, der in den letzten Jahren eigentlich immer aufs Podium lief und bisher zwei Siege feierte. Die Vorzeichen standen nach langer Leidenszeit durch Rückenschmerzen und seinen Trainingsrückstand aber alles andere als gut, dennoch lief der Franzose um den Sieg – nur um Haaresbreite musste er sich dem Russen Evgeniy Belov aus der Trainingsgruppe Markus Cramer geschlagen geben, der seinen ersten Weltcupsieg feierte. Im Sprint konnte Johannes Høsflot Klæbo endlich seine Pannenserie mit zwei verpatzten Sprints und seinem Autounfall am letzten Mittwoch beenden und der Norweger feierte seinen ersten Saisonsieg – Federico Pellegrino wurde diesmal Zweiter. Dennoch wird es ein spannendes Duell in diesem Winter zwischen diesen beiden Top-Sprintern werden. Die Gastgeber konnten sich dank Streckenkenntnis und nationaler Gruppe über einige Sportler in den Punkten freuen, wenn auch nicht in den „großen“ Punkten. Auch Dario Cologna, dessen Ziel die Weltmeisterschaften sind, kam über einen 15. Platz nicht hinaus. Die DSV-Herren gingen im Sprint leer aus, über 15 Kilometer konnten sich Florian Notz und Jonas Dobler nach guter Renneinteilung über ein paar Punkte freuen, bevor es nun ins Training für die Tour de Ski geht.
Drei Podest-Platzierungen für deutsche Herren – Fourcade wiedererstarkt
Das deutsche Herren-Team hat zum Abschluss einen hart erkämpften dritten Rang mit der Staffel erreicht, nachdem Arnd Pfeiffer Zweiter in der Verfolgung und Benedikt Doll Dritter im Sprint wurde. Den Sieg konnte Olympiasieger Schweden mit seinem überragenden Schlussläufer Sebastian Samuelsson verbuchen. Martin Fourcade hat in Hochfilzen wieder zu seiner Stärke gefunden. Nach einem zweiten Rang im Sprint, hinter Johannes Thingnes Bø, stand der Franzose bei der Verfolgung nach zwanzig Treffern wieder ganz oben auf dem Podest. Er und der Norweger hatten am Abschlusstag auf einen Staffelstart verzichtet und ihre Mannschaft am Streckenrand unterstützt. Auch das Heimteam hoffte vergeblich auf eine Podestplatzierung. Simon Eder belegte beim Sprint und in der Verfolgung Rang 14. In der Gesamtweltcup-Wertung ist er auf den fünften Platz abgerutscht. Julian Eberhard überzeugte mit einem 6. Platz im Sprint und mit Rang 4 in der Verfolgung. Die Staffel schrammte auf Rang 4 ebenfalls am Podest vorbei.
Luft nach oben bei den deutschen Damen – Wierer/Mäkäräinen-Duell
Weder im Sprint, den Dorothea Wierer für sich entschieden hat noch in der Verfolgung, bei der Kaisa Mäkäräinen am Ende ganz oben stand, reichte es für die deutschen Damen zum Podest. Lediglich ein elfter Rang von Vanessa Hinz (Sprint) und ein neunter Rang von Franziska Hildebrand (Verfolgung) waren zu verbuchen. Der etwas verkorkste Saisoneinstieg hat sich bei der Damen-Staffel fortgesetzt. Athletinnen und Trainer hatten große Erwartung in diesen Bewerb gesetzt, war man doch in der vergangenen Saison Sieger in der Staffel-Gesamtwertung. Favorisiert waren die Italienerinnen um Lisa Vittozzi und Dorothea Wierer – sie waren am Ende die glücklichen Sieger und die deutschen Damen gingen auf Rang sieben leer aus.
Laura Dahlmeier im IBU-Cup
Die im Team schmerzlich vermisste Laura Dahlmeier hat spontan einen Wettkampf bestritten: Mit Roman Rees belegte sie in der Single-Mixed-Staffel im zweitklassigen IBU Cup in Ridnaun nur 2,1 Sek. hinter den Russen den zweiten Platz. Es war ihr erster Start in einem Biathlon-Wettkampf seit März 2018 und nach dem Rennen konnten wir kurz mit ihr über ihre geplante Rückkehr in den Weltcup sprechen: