Langlauf Weltcup Davos: Erstes Skating-Wochenende bei Höhenlage - xc-ski.de Langlauf

Langlauf Weltcup Davos: Erstes Skating-Wochenende bei Höhenlage

Heidi Weng (NOR) beim Start in Davos (SUI) © Felgenhauer/NordicFocus

Der Langlauf-Tross zog weiter ins Schweizer Davos, wo in 1600 Meter Höhe der nächste Weltcup ausgetragen wird. Gelaufen wird erstmals in diesem Winter ausschließlich in der freien Technik, zunächst über die lange Distanz von 15 beziehungsweise 30 Kilometer, sonntags dann auf der Sprintstrecke.

 

Perfekter Langlaufort mit Höhenluft

Davos © Manzoni/NordicFocus

Davos zählt etwa 10.000 Einwohner und liegt am Davosersee, der aufgrund thermischer Winde ein sehr windsicherer Segel- und Surfsee ist, im Schweizer Kanton Graubünden. Die anspruchsvollen Loipen in der höchstgelegenen Stadt Europas (etwa 1600 Meter ü.NN) werden den Läuferinnen und Läufern an beiden Tagen alles abverlangen. Dennoch werden die zahlreichen Lokalmatadoren vom Stützpunkt Davos versuchen, eine gute Platzierung herauszulaufen. Für Touristen hält der Ort mehr als 20.000 Betten bereit. Somit dürfte sich für jeden Zuschauer eine Bleibe finden lassen. Viele Schweizer Langläufer haben Davos wegen der tollen Trainingsbedingungen zu ihrer Heimat gemacht wie zum Beispiel Laurien van der Graaff und Dario Cologna – oder auch die Schweden Anna Haag und Emil Jönsson, die seit Jahren unmittelbar an der Weltcupstrecke eine Wohnung haben. „Vor der eigenen Haustür ein Weltcuprennen zu laufen, ist sensationell und für mich ein Highlight im Weltcupwinter“, meint Dario Cologna und Teamkollegin Nathalie von Siebenthal sagte: „Hier holte ich 2014 vor Heimpublikum meinen ersten Weltcuppunkt. Für mich ein ganz besonderer Moment. Ich liebe die Athmosphäre und die schöne Strecke des Davos Nordics.“

 

Ohne Nicole Fessel, aber mit COC-Startern

Josef Wenzl (GER) © Felgenhauer/NordicFocus

Für Nicole Fessel war Davos immer ein gutes Pflaster, vor zwei Jahren wurde sie sogar Zweite. Leider muss sie nun erkrankt passen, wie schon am Sonntag in Lillehammer: „Der Weltcup in Lillehammer ist noch nicht optimal verlaufen. Dennoch konnten wir gute Ergebnisse erzielen. Leider müssen wir in Davos aufgrund einer Erkältung auf Nicole Fessel und Jonas Dobler verzichten. Das Team wird aber mit den Besten der Qualifikationsrennen der vergangenen Woche in Santa Catarina verstärkt“, sagte der Sportliche Leiter Andreas Schlütter. Mit gleich mehreren jungen Gesichtern geht das deutsche Team in den Weltcup in Davos. Valentin Mättig wird in der Schweiz sein Weltcupdebüt feiern und neben Katharina Hennig und Julia Belger sind mit Sofie Krehl und Markus Weeger Sportler dabei, die noch nicht oft im Weltcup unterwegs waren – Sofie Krehl kam bisher nur einmal in einer Staffel zum Einsatz. Außer finden sich im Kader mehrere Athleten aus dem Förderkader, die sich nun beweisen sollen. „Dabei sind Josef Wenzl Markus Weeger, Valentin Mättig, Lucas Bögl, Elisabeth Schicho und Sofie Krehl. Vor allem im Sprint haben wir damit ein paar Eisen mehr im Feuer. Wir wünschen uns, dort langfristig wieder an die Leistungen der letzten Saison anzuknüpfen“, so Schlütter.

 

Das deutsche Team im Überblick

Damen
– Julia Belger (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Stefanie Böhler (SC Ibach)
– Victoria Carl (SC Motor Zella-Mehlis)
– Katharina Hennig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Hanna Kolb (TSV Buchenberg)
– Sofie Krehl (SC 1906 Oberstdorf)
– Sandra Ringwald (Skiteam Schonach-Rohrhardsberg)
– Elisabeth Schicho (SC Schliersee)

Herren
– Thomas Bing (Rhöner WSV)
– Lucas Bögl (SC Gaißach)
– Sebastian Eisenlauer (SC 1909 Sonthofen)
– Valentin Mättig (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
– Markus Weeger (SC Monte Kaolino Hirschau)
– Josef Wenzl (SC Zwiesel)

 

Bjørgen, Northug, Kalla und andere

Marit Bjoergen (NOR) © Modica/NordicFocus

Mit Marit Bjørgen, Petter Northug, Charlotte Kalla und Iivo Niskanen fehlen einige bekannte Namen beim Weltcup in der Schweiz. Marit Bjørgen fühlte sich Anfang der Woche nicht ganz fit und wird sich lieber etwas ausruhen, Petter Northug nimmt sich nach dem schwachen Auftreten in Lillehammer eine Trainingspause. Auch bei Charlotte Kalla haben sich die Pläne geändert: Zwar fehlt die Schwedin in Davos, will nun aber wohl doch die Tour de Ski bestreiten. Ihr Landsmann Calle Halfvarsson, der nach Ruka in Gelb unterwegs war, ist zwar in der Schweiz, tritt aber im Distanzrennen nicht an – nur im Sprint. Klassikspezialist Iivo Niskanen pausiert an diesem Wochenende komplett im Weltcup. Der aufstrebende Johannes Høsflot Klæbo aus Norwegen musste kurzfristig mit einer Erkältung passen, in La Clusaz wollte er ohnehin auf einen Start verzichten. 

 

Freistil-Einzelstart und Freistil-Sprint

Davos © Laiho/NordicFocus

In Davos wird sowohl für die Distanzspezialisten als auch für die Sprinter etwas geboten. Am Samstag geht es über die längere Weltcupdistanz von 15 Kilometer bei den Damen und 30 Kilometer bei den Herren – aus Platzgründen jeweils im Einzelstart. Wegen der aktuellen Schneelage ist für die Distanzrennen eine fünf beziehungsweise sechs Kilometer lange Runde präpariert. Am Sonntag ist die Sprintstrecke für die Spezialisten wieder eine große Herausforderung: Höhenluft und eine schwierige Abfahrt.

 

Die Strecken im Überblick

Davos © Felgenhauer/Nordic Focus

Wie auch in den letzten Jahren wird die fünf Kilometer lange Aebi-Runde für den Weltcup genutzt, also die verkürzte Version der 7,5 Kilometer langen Waldji-Runde. Das ist die Strecke für die Damen, die die Runde dreimal absolvieren. Die Herren laufen insgesamt sechs Kilometer pro Runde. Los geht es im Skistadion Bünda in den Ortsteil Obersand, wo nach einem Kilometer der Flüela-Bach überquert wird. Entlang des Nordufers nach Osten verläuft die Strecke bis zur Aebi-Brücke, die die diesjährige Wendemarke für die Damen darstellt. Für die Herren geht es hier noch etwas weiter, erst am Fischweiher wird der Flüelabach überquert. Zurück geht es ebenfalls zunächst in Bachnähe zum Stadion. Das Höhenprofil in Davos ist wie ein großer Hügel: Bis zur Aebi-Brücke geht es wellig immer wieder bergauf mit einem Höhenunterschied von 85 Metern, anschließend tendentiell bergab. Die Sprintstrecke ist im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. Gelaufen wird wieder eine Runde von etwa 750 Meter Länge, die zweimal zu absolvieren ist. Sie beinhaltet jeweils einen Anstieg mit einer schwierigen Abfahrt.

 

Viel Sonne in Davos

Davos © Laiho/NordicFocus

Schönes Wetter ist Programm: Wenn der Weltcup in Davos Station macht, erwartet die Sportler meist viel Sonne. So auch an diesem Wochenende! Zur Zeit liegen die Temperaturen um Null bei Sonnenschein. Am Samstag viel Sonnenschein, Tiefsttemperatur -2 Grad, tagsüber bis 8 Grad. Auch am Sonntagvormittag ist es sonnig, am Nachmittag meist sonnig und nur wenige Wolken. Die Tiefsttemperatur wird bei -2 Grad liegen, die Höchsttemperatur bei 5 Grad.

 

Komplett LIVE auf Eurosport 2

Langlauf live gibt es an diesem Wochenende komplett in voller Länge bei Eurosport 2. Los geht es am Samstag um 11 Uhr mit dem Einzelrennen der Damen, um 14:15 Uhr starten die Herren in ihr Rennen. Die Sprints werden ab 14:30 Uhr am Sonntag gezeigt. Zum Eurosport Player geht es hier: Eurosport Player. Das ZDF fasst das Geschehen im Fernsehen im Laufe des Nachmittags zusammen. Alternative ist in diesem Fall aber auch der kostenlose Livestream von Davos Nordic.

 

Das Wettkampfprogramm in Davos

Samstag, 10. Dezember 2016
11:15 Uhr: 15 km FT Damen
14:30 Uhr: 30 km FT Herren

Sonntag, 11. Dezember 2016
12:00 Uhr: Prolog Sprint FT
14:30 Uhr: Finalläufe Sprint FT

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