Maiken Caspersen Falla und Sergey Ustiugov konnten sich im Freistilsprint beim Weltcup in Davos sehr souverän gegen die Konkurrenz durchsetzen. Ingvild Flugstad Østberg wurde Zweite vor Hanna Falk, bei den Herren kamen Finn Hågen Krogh und Sindre Bjørnestad Skar.
Falla dominant
Maiken Caspersen Falla hat das Finale der Damen völlig dominiert. Zuerst mischte auch Ingvild Flugstad Østberg noch an der Spitze mit, im Anstieg der zweiten Runde gab ihre Kollegin aber richtig Gas, riss eine große Lücke und war nicht mehr einzuholen. Ingvild Flugstad Østberg reichte ihr zweiter Platz knapp vor Hanna Falk aber, um das Gelbe Trikot zu übernehmen. Marit Bjørgen war in Davos nicht am Start, Heidi Weng scheiterte bereits im Prolog wie auch Stina Nilsson nach einem Sturz – dennoch schied die Schwedin als 31. nur hauchdünn aus. Hanna Falk konnte sich über einen weiteren Podestplatz freuen vor ihrer jungen Teamkollegin Jonna Sundling, die überraschend Schnellste im Prolog war. Jessie Diggins hatte im Finale nichts mehr zu melden wie auch Natalia Matveeva auf den Plätzen fünf und sechs.
Ustiugov nicht zu schlagen
Auch bei den Herren gab es einen großen Dominator: Zwar ging Sergey Ustiugov das Viertel- und Halbfinale gewohnt langsam an, um sich dann erst in der zweiten Runde nach vorn zu schieben. Im Finale änderte er seine Taktik und ging direkt nach vorn, hielt das Tempo aber zunächst gering und ließ den jungen Lucas Chanavat vorbei. Im Stadion versuchte Finn Hågen Krogh eine Attacke, die zusammen mit einer Tempoverschärfung des Russen dafür sorgte, dass beide sich absetzen konnten. Aber auch aus dem Windschatten konnte Krogh im Zielsprint nicht mehr an Ustiugov herankommen. Hinter den beiden kämpfte ein weiteres Duo um den letzten Podestplatz, den sich Sindre Bjørnestad Skar vor Alexey Petukhov sicherte. Emil Iversen kam als Fünfter in die Wertung vor dem Prolog-Schnellsten Lucas Chanavat aus Frankreich, dem in der zweiten Finalrunde die Luft ausging. Nicht in der Form der letzten Jahre ist auch Federico Pellegrino, der es auch in seiner starken Skatingtechnik nicht ins Finale schaffte.
Kolb erstmals im Halbfinale
Hanna Kolb gelang es erstmals in diesem Winter, sich für das Halbfinale der besten Zwölf zu qualifizieren. In Runde eins lief auch zunächst alles nach Plan: Hanna ging im Anstieg außen vorbei, konnte sich mit gutem Material in eine aussichtsreiche Position schieben und blieb in der Zielkurve innen. Nur Natalia Matveeva erwischte die Kurve noch besser, dadurch war der Weg nach vorn versperrt. Dennoch lag sie auch in der zweiten Runde noch aussichtsreich an dritter Stelle, musste dann aber in der letzten Kurve der gestürzten Sophie Caldwell ausweichen, was sie Geschwindigkeit für den Zielsprint kostete. Dennoch steht in der Endabrechnung ein guter neunter Platz und die halbe WM-Norm zu Buche. Teamkollegin Sandra Ringwald verpasste das Halbfinale als Dritte ihres Heats nur ganz knapp und wurde als 13. gewertet. Elisabeth Schicho wurde bei ihrem ersten Weltcupstart in dieser Saison nach einem sehr guten neunten Platz in der Qualifikation am Ende 26. „Das war heute ein Weltcup-Prolog ganz nach meinem Geschmack in Davos! Platz 9 in diesem Feld ist für mich auf jeden Fall mehr als ein guter Einstand bei meinem ersten Weltcupeinsatz dieses Jahr!! Und auch wenn mein Auftritt im Viertelfinale sicherlich nicht ganz ideal war – Platz 26 am Ende bringen auf jeden Fall ein paar Pünktchen und machen Lust auf mehr“, meinte sie und landete dabei zwei Plätze vor Debütantin Sofie Krehl. Die 21-Jährige hatte bisher nur einen Staffeleinsatz im Weltcup gehabt und ging ihr Viertelfinale nach dem Start mutig an, reihte sich dann vor der ersten Kurve aber als Fünfte ein. Beim Stadiondurchlauf tat sich eine kleine Lücke nach vorn auf, die sie nicht mehr schließen konnte und sie beendete ihren ersten Sprint im Weltcup als Sechste ihres Viertelfinallaufs. Für Sebastian Eisenlauer war das Ziel, das Viertelfinale zu überstehen, was leider nicht gelang. Auf der ersten Runde hielt sich der Allgäuer zunächst auf Platz drei, verlor dann im Stadion etwas an Boden und wurde leicht eingeklemmt, so dass der Weg nach vorn versperrt war. Im anschließenden Anstieg wurde er dann nach hinten durchgereicht und endete auf Gesamtrang 22. Alle anderen deutschen Herren schieden im Prolog aus.
Van der Graaf wütend und enttäuscht
So hatte sich das Laurien van der Graaff nicht vorgestellt: Vor heimischem Publikum wollte die Schweizerin zeigen, was sie kann. Durch einen Sturz war dann aber schon im Viertelfinale Schluss. Schon vorher hatte sich die gebürtige Niederländerin kurz mit Sophie Caldwell verhakt, das blieb jedoch ohne Folgen. Später in der Zielkurve rutschte die Amerikanerin auf dem Innenski weg und riss die Schweizerin mit sich. Beide erreichten abgeschlagen das Ziel und Laurien van der Graaff schlug enttäuscht mit dem Stock auf den Schnee ein. Sie wurde 22., ihre Teamkollegin Nadine Fähndrich 16. Mit Roman Furger und Jovian Hediger erreichten auch zwei Schweizer Herren die Viertelfinals, was Dario Cologna als 40. wieder nicht gelang.
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=> Ergebnisse Weltcup Davos (SUI) Sprint FT Herren
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